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Thema: Froschkoenig, Indianer oder Kondom … ?

  1. #1
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard Froschkoenig, Indianer oder Kondom … ?



    Liegt das wahre Gesicht der Menschen hinter der Maske verborgen oder ist die Maske das wahre Gesicht?


    Froschkönig, Indianer oder Kondom … ?

    Ich bin zwar im Februar geboren, ein echtes Faschingskind war ich allerdings nur bis zu meinem 15. Lebensjahr. Danach habe ich die Lust an den Verkleidungen verloren. Vermutlich passiert das irgendwann ganz automatisch – wie sonst erklären wir uns die Tatsache, dass wir eben nicht mehr in einem Kostüm zur Arbeit gehen? Was früher im Kindergarten okay war, das geht im Erwachsenenalter einfach nicht mehr.
    Deswegen kann ich es mir nur mit einem Glas Hugo erklären, dass ich mich von einer Freundin (die an dieser Stelle ausdrücklich unbenannt bleiben möchte!) dazu habe überreden lassen, mit ihr auf eine Faschingsparty zu gehen, für die man nicht nur ein peinliches Kostüm tragen, sondern auch noch knapp 20 Euro Eintritt zahlen muss. Schon bei der Auswahl des Kostüms wurde mir schnell klar: für Frauen gibt es nur eine sehr begrenzte Auswahl an Verkleidungen.

    a) sexy Krankenschwester,
    b) sexy Piratin,
    c) sexy Hexe oder
    d) sexy Polizistin – ja, richtig gelesen: sexy Polizistin!


    Nun, offensichtlich geht es nicht darum ein besonders einfallsreiches Kostüm zu wählen – nein, man muss nur viel Bein, Dekolleté und Bauch zeigen. Während ich die freundliche Verkäuferin frage, ob es auch etwas gibt, was zumindest meine Oberschenkel bedeckt, stelle ich fest: die meisten Frauen in dem Laden scheinen die Kostüme – ich zitiere: „endgeil“ zu finden.

    Laut Duden lautet die Definition von „endgeil“ so: „In besonders begeisternder Weise schön“. Schön ist anders, wenn man mich fragt. Tut man aber nicht. Wo sind sie hin, die Zeiten, in denen man als edle Prinzessin in einem wunderschönen Ballkleid und mit Krone an Fasching aus der Tür schritt? Wo sind die Prinzen, die ganz ohne Maske ihrer Angebeteten die Tür aufgehalten haben?

    Meine Freundin entscheidet sich übrigens für die Piratin und ist hellauf begeistert, weil sie ihre neuen Ohrringe dazu tragen kann. Ich überlege, ob ich mit zwei Augenklappen den Abend vielleicht überlebe. Mein Wunschkostüm (Darth Vader) ist leider ausverkauft und auch nur in Herrengrößen erhältlich. Klar, für die scheint es ja auch okay zu sein, ihr Gesicht den ganzen Abend hinter einer Maske zu verstecken, während wir Mädels in knappen und engen Kostümchen über die Tanzfläche hopsen.

    Ich beschließe, mal daheim im Keller zu schauen – dort finde ich bestimmt noch ein altes Ding. Da ich seit meinem 17. Lebensjahr die gleiche Kleidergröße habe, stehen die Chancen sogar richtig gut, etwas zu finden. Meine Freundin schlägt Catwoman vor, aber in einem Leder-Overall käme ich mir bescheuert vor. Außerdem möchte ich auch ganz gerne noch atmen können!

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  2. #2
    SchwanzusLongusGermanicus Benutzerbild von ABAS
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    Standard AW: Froschkoenig, Indianer oder Kondom … ?

    Karnevalspsychologie
    Was die Verkleidung über den Charakter verrät

    Zum Karneval gehört ein gutes Kostüm. Doch die Narren sollten aufpassen, was sie anziehen. Denn die Verkleidung lässt viele Rückschlüsse zu
    An Karneval ist alles einfach: der Rhythmus der Lieder, die Texte zum Mitsingen und vor allem das Kennenlernen. Denn dann ist ein Pirat ein Pirat und eine Krankenschwester eine Krankenschwester. Niemand fragt auf der Party: Und was machst du beruflich? Sondern eher: Gibst du mir eine Mund-zu-Mund-Beatmung?
    Es wird unwichtig, was man verdient, wo man wohnt und ob man studiert hat. Du bist, was du trägst, und kannst endlich mal jemand anderes sein. "An Karneval machen wir Urlaub von der sozialen Rolle", sagt Wolfgang Oelsner, Kinder- und Jugendpsychotherapeut an der Universität zu Köln. Denn im Urlaub seien die Menschen oft wie ausgewechselt. Sie tragen andere Kleidung, sprechen anders und bewegen sich sogar anders. "Alles ist unkomplizierter und unverkrampft. So ist es auch im Karneval."

    In diesem Jahr machen viele Frauen Urlaub vom "biederen Ich" – das zumindest zeigen die bisherigen Verkaufszahlen von sexy Kostümen, wie der Deutsche Verband der Spielwaren Industrie (DVSI) mitteilte. Die Röcke werden kürzer, das Dekolleté tiefer, und selbst Nonnen tragen jetzt Strapse. Der Verband teilt mit: "Immer mehr Kostüme erfreuen sich großer Beliebtheit, die noch vor einigen Jahren eher nicht als für öffentliche Karnevalsfeiern geeignet erschienen wären. Sehr gefragt sind leicht pikante Verkleidungen wie das Bunny-Kostüm, die freche Krankenschwester oder die neckische Stewardess."

    Für altgediente Karnevalsgeschäfte wie Deiters in Köln, das bereits seit 88 Jahren Kostüme verkauft, ist die Krankenschwester ein Dauerbrenner, aber sie bemerken ebenfalls den Trend zu knapperen Kostümen. Auch das Engelskleid ist in diesem Jahr besonders kurz, der Teufelanzug enger, die Weste der Indianerin tiefer dekolletiert. Doch zu den beliebtesten Kostümen gehört wie immer das Krankenschwestern-Outfit: weißes Kleidchen mit Haube und riesiger Spritze. Für den Psychologen Oelsner ist das einfach zu erklären.

    In diesem Kostüm seien Frauen sexy und hilfsbereit zugleich, mit diesen Gegensätzen zu spielen mache vielen Spaß. "Wenn jemand die Krankenschwester kennen lernen will, spricht er sie einfach auf der Straße an, sagt, "Oh Schwester, mir ist ganz schlecht, bitte hilf mir", und schon kommt man ins Gespräch."
    Durch Kostüme lassen sich schneller Grenzen überwinden. Das Kennenlernen wird einfacher: Wollte man die neue Nachbarin schon länger mal ansprechen und hat sich nicht getraut, wird es im Kostüm plötzlich ganz leicht. Als Pirat ist es schließlich ein Kinderspiel, dem Cowgirl zuzuzwinkern und ihr dann ein Kölsch zu spendieren. Schnell ist man beim "Du", hakt sich ein und schunkelt.

    Während der Trend bei Frauen zu sexy Kostümen tendiert, sind Männer gerne Sheriff oder Eishockeyspieler mit unechten Muskeln. "Das sind Kostüme, die Dominanz ausstrahlen", sagt Oelsner, doch er möchte klarstellen, dass man vom Kostüm nicht auf den Charakter schließen sollte. "In ein Kuh-Kostüm kann ich gerade als Psychotherapeut viel hineininterpretieren, aber wer so ein Plüschkostüm trägt, dem geht es vor allem darum, nicht zu frieren."

    Plüsch bei den Herren sei dieses Jahr groß im Kommen, sagt der DVSI, und die Händler bestätigen den Trend. In den letzten Tagen hätten Kunden vor allem nach Känguru- und Elefanten-Kostümen gefragt. Und die sind nicht billig: Rund 50 Euro kosten die meisten Tierverkleidungen, doch das schreckt keinen ab. Die derzeitige Saison bezeichnen Hersteller durchgängig als gut bis sehr gut. Karneval hat sich zu einem Milliardengeschäft entwickelt. Allein in Köln wurden in der letzten Saison nach einer Untersuchung der Boston Consulting Group rund 460 Millionen Euro umgesetzt. Und das alles, nur um mal eine Biene, ein Pirat oder eine Prinzessin zu sein.
    "Karneval ist der kontrollierte Ausbruch aus der Vernunft", sagt Oelsner. Das Bedürfnis, sich einmal abseits der Realität und ohne alle Konsequenzen auszuprobieren, stecke in jedem Menschen. Erwachsene könnten dann wieder so unbekümmert sein wie in ihrer Kindheit. Als Verkleiden ein tägliches Spiel war. Drei- bis Fünfjährige verwandeln sich mit unendlichem Ernst mehrmals am Tag in andere Geschöpfe – heute bin ich Prinzessin, morgen ein Zirkuspferd, jetzt bin ich tot. Experten nennen es die "magische Phase der Entwicklung", und sie ist pädagogisch gesehen extrem wichtig. Nur so können Kinder lernen, sich in andere Menschen hineinzufühlen.
    Oelsner erzählt, wie er mit Kindern gezielt Verkleiden spielt. Dabei sitzen alle zusammen im Kreis, und er wirft einem Kind eine Decke zu und ruft "sei ein König". Er ist immer wieder erstaunt, wie sich Kinder dann aufrichten, einen stolzen Gesichtsausdruck bekommen und die Decke als Königsmantel über die Schultern legen. "Rufe ich hingegen,Sei ein Bettler", dann sackt das Kind in sich zusammen, viele kauern sich auf den Boden und ziehen frierend die Decke über den Körper.

    Für Kinder sind das keine Als-ob-Spiele – das ist echt, sie sind dann tatsächlich ein König oder ein Bettler." Erwachsene können nicht mehr so schnell in andere Rollen schlüpfen. Oder würden, wenn sie im Hasenkostüm zur Arbeit kommen, schnell beim Chef im Büro sitzen und ein ernsthaftes Gespräch führen. Aber der Wunsch, mal jemand anderes zu sein, bleibt.

    "Weil wir uns für einen bestimmten Beruf oder ein bestimmtes Leben entscheiden, schließen wir gezwungenermaßen andere Dinge aus. Das Gefühl "Ach – so wäre ich auch gerne geworden" kennen bestimmt viele. Genau diese einmalige Gelegenheit bietet sich zu Karneval – ohne dabei zur Rechenschaft gezogen zu werden", sagt Oelsner. Der Brauch legitimiert das "Verrückt-sein" und nimmt uns die Scham. Als verkleidete Krankenschwester im kurzen Rock über die Strenge zu schlagen, viel trinken und sich küssen lassen, ist einfacher als an gewöhnlichen Tagen.

    Gewissermaßen ist man ja eine andere Person. Trotzdem gelten auch zur Karnevalszeit bestimmte Regeln – denn jedes Spiel braucht seine Regeln. So sind denn just elf Punkte in der Ethik-Charta des Bundes Deutscher Karneval niedergeschrieben. Dort steht direkt im ersten Paragraf: "Am Aschermittwoch ist definitiv Schluss."
    Einen letzten Rat hat Oelsner noch parat: "Das Kostüm ist der Schlüssel zum Spiel." Man sollte sich also gut überlegen, in welche Rolle man schlüpft, denn so wird man während der Karnevalszeit von anderen wahrgenommen.


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  3. #3
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    Standard AW: Froschkoenig, Indianer oder Kondom … ?

    Was treibt die die "Narren" um?

    Das Spiel mit Masken und Verkleidungen

    *Die Narren sind wieder unterwegs. Aber was treibt sie um? Warum begeistern sich Millionen von Menschen für Umzüge, Maskenbälle, Büttenreden? Und was steckt hinter der Lust an der Verkleidung? Es ist mehr als nur eine Alltagsflucht, meint der Soziologe Tilman Allert von der Goethe-Universität Frankfurt: „Wer im Fasching in eine andere Verkleidung oder Maske schlüpft, kultiviert, wenn auch zuweilen umständlich kostümiert, einen Rollentausch, der neue Perspektiven auf die Mitmenschen wie auf das eigene Ich eröffnet. Man könnte zugespitzt sagen, dass der Karneval vorübergehend ein Stück Soziologie in den Alltag der Menschen bringt.“
    Das Interesse der Soziologie an Karneval und Fasching als Forschungsgegenstand habe mit dem Spannungsverhältnis von Maske und Authentizität zu tun, das elementar sei für den sozialen Auftritt des Menschen. „Jeder, der mit seiner Umwelt kommuniziert und interagiert, bedarf einer bestimmten Maske, unabhängig davon, ob er Hochschullehrer, Kaufmann oder Briefträger ist“, sagt Allert.

    Jede Maske enthalte aber zugleich das Versprechen von authentischer und unverwechselbarer Selbstdarstellung, und diese ewige Spannung lasse den Wunsch entstehen, auch einmal ganz anders zu sein, alles Gewohnte einzutauschen gegen eine andere Maske. Diese Grundspannung könne zwar auch im Karneval von den Narren nicht überwunden, aber doch spielerisch erforscht und erprobt werden. Dass Karneval vor allem in katholisch geprägten Regionen tief verwurzelt ist, erklärt Allert mit der größeren Sensibilität von Katholiken für das Liturgische und Ornamentale des sozialen Lebens. „Das verinnerlichte Vertrauen in die göttliche Protektion bewahrt den Menschen gewissermaßen vor den Gefahren, die ein Rollen- oder Maskentausch mit sich bringt.“

    Kulturkritiker monierten bisweilen, dass Karneval eine kurzzeitige Flucht vor der Realität darstelle und von anderen kollektiven Feierexzessen kaum noch unterscheidbar sei. Denen entgegnet Allert: „Ausgelassenheit und die zugelassene Regression auf den ganz anderen sozialen Auftritt können sich verselbstständigen, der Exzess ist leider ein eingebautes Risiko des Ganzen.“

    Richtig sei aber, dass das Verhältnis von Fasching und Alltag sich langfristig verändern könne. Denn die Gesellschaft sei in den letzten 50 Jahren viel toleranter und offener gegenüber abweichenden, auch exzentrischen sozialen Masken geworden. „Selbst bei einer verbeamteten Berufsgruppe wie den Zugschaffnern sind Piercings, Tätowierungen und auffällige Frisuren heute gang und gäbe. Vielleicht enthält der Karneval die geheime Botschaft an die Gesellschaft, nonkonforme Kostümierungen nicht allzu ernst zu nehmen.“ Insofern könne dem Fasching eine produktive, die Elastizität von sozialen Beziehungen erhöhende Funktion zugeschrieben werden: „Et kütt wie et kütt.“

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  4. #4
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    Standard AW: Froschkoenig, Indianer oder Kondom … ?

    Was sagt die Maskerade und Kostuemierung des Menschen ueber Sexualitaet aus?
    Was sagt das Karnevalskostüm über Sexualität aus?

    Einmal im Jahr haben wir endlich die Möglichkeit, so richtig die Sau raus zu lassen und in andere Rollen zu schlüpfen. An Karneval können wir unsere dunklen Seiten ans Tageslicht bringen und uns alles erlauben: Es herrscht Narrenfreiheit! Die Frage aller Fragen an Fasching: Als was soll ich mich in diesem Jahr verkleiden? Bei der Kostümwahl wird es so richtig spannend, denn oft sagt eine Verkleidung mehr über euch als tausend Worte. So verrät eure Kostümierung einiges über eure Sexualität und unterdrückten Wünsche. Und auch sein Kostüm an Karneval gibt Hinweise auf seine Sexualität... Jolie.de entschlüsselt die gängigsten Verkleidungen.

    Wir haben einige Bespiele für typische Karnevalskostüme und was diese über euch und eure* Sexualität aussagen. Und viel interessanter: Was deuten denn die Männer an, wenn sie sich beispielsweise als Pirat verkleiden? Alles Kostüme und die dahinter schlummernde sexuelle Bedeutung im Überblick:

    Die sexy Krankenschwester

    Eine beliebte Faschingsverkleidung für die Damen ist die sexy Krankenschwester. Falls ihr dieses Kostüm wählt, seid ihr wahrscheinlich eine Frau, die gerne die Kontrolle über die Situation behält und ihren Partner meist liebevoll versorgt. Das heißt soviel wie: Er legt sich zurück und ihr macht die ganze Arbeit!

    Die Vampirin

    Wählt ihr stattdessen ein Vampirkostüm, outet ihr euch damit als ganz schön verrucht. Ihr habt eine mysteriöse und dunkle Sexualität und wünscht euch, mit eurem Partner eine ganz tiefe, nahezu übernatürliche Verbindung einzugehen. Am geilsten wäre es natürlich, euer Partner wäre Robert Pattinson. Oder ihr seid einfach nur fanatische Twilight - Fans

    Die Prinzessin

    Ganz anders sind die Prinzessinnen! Wer sich an Karneval als Prinzessin verkleidet, ist sehr romantisch veranlagt: Insgeheim wünscht ihr euch, dass ihr an diesem Abend von einem Prinz auf einem weißen Pferd abgeholt werdet und mit ihm glücklich bis an Ihr Lebensende seid. Ähnliches gilt übrigens für Märchenfiguren wie Schneewittchen, Rapunzel oder Aschenputtel.

    Die Zombiebraut


    Wer es blutig mag: Zombiebräute oder Blut verschmierte Schulmädchen sind echt coole* Kostümierungen an Karneval - und implizieren in Sachen Sex: Ich bin echt hart, also mach keine Dummheiten, Typ! Wer es schafft, als Zombie verkleidet einen Kerl abzuschleppen, kann sicher sein: Dieser Mann ist ein guter Mann, der Selbstbewusstsein hat und beim Sex keine Grenzen kennt, euch aber niemals wehtun würde.

    Die Nonne

    Die Wahl des Nonnenkostüms solltet ihr nochmals überdenken, denn meist verheißt es nichts Gutes: Entweder strahlt ihr aus, dass ihr gar kein Sexleben habt oder keines haben wollt. Die frivolen, sexy Nonnen dagegen kokettieren gerne mitihrer Frivolität.

    Die Prostituierte

    Wenn ihr den Holzhammer unter den Faschingskostümen sucht, bitteschön:* Verkleidet euch als leichtes Mädchen. Als Prostituierte verkörpert ihr Sex schlechthin. Ihr liebt eure sexuelle Seite und findet es super, diese auch mal endlich zeigen zu dürfen. Ihr liebt es, durch Sex Macht über die Männer zu haben.

    Der Affe

    Das Karnevalskostüm des Affen hat eine ganz primitive sexuelle Bedeutung: Die als Affe verkleidete Frau möchte küchenpsychologisch betrachtet zurückkehren zur animalischen Sexualität. Das kann ja mal ganz witzig sein, aber eine Ehe lässt sich dadurch nicht retten, das weiß jetzt auch Heidi Klum!

    Was sagt sein Kostüm über seine Sexualität aus Bei den Herren ist es nicht anders und die äußere Faschingsschale sagt so einiges über den inneren sexy Kern aus:

    Tarzan

    Verkleidet er sich als Tarzan, hat er meist die Schnauze voll von konventionellen Dates und Beziehungen. Auch er möchte es gerne mal wieder animalisch treiben. Also, Tarzan packt Jane und ab geht's ohne viel Gerede, Vorspiel und ChiChi!

    Mann verkleidet sich als Frau

    Ein beliebtes Karnevalskostüm für ihn ist das Frauenkostüm: Endlich darf er mal in Frauenklamotten schlüpfen und das andere Geschlecht darstellen. Doch was verrät das über ihn? Entweder möchte er nur experimentieren und sich in Klamotten stecken, die ihm sonst verwährt bleiben (wir können ja schließlich jeden Tag in Hosen durch die Gegend laufen!).

    Oder er ist doch ein verkappter Cross-Dresser und nutzt die Gunst der Jahreszeit, um sich öffentlich als Frau zu kleiden. Meistens jedoch iste s ganz einfach und ohne sexuelle Hintergedanken: Er hat einfach wieder nicht geplant und plündert kurzentschlossen ihren Kleiderschrank ...

    Verkleidet sich der Mann dagegen als Designer-Handtasche wie die Chanel 2.55 oder die Birkin-Bag ist er ein echter Frauenversteher. Wenn er tatäschlich auf der Suche nach einer heterosexuellen Beischlaf-Partnerin ist, möchte er etwas Dauerhaftes für sie sein - eine echte Investition eben. Aber meistens sind Männer, die überhaupt wissen, was eine Chanel 2.55 ist, nicht so sehr an heterosexuellem Beischlaf interessiert, sorry!

    Der Pirat

    Wählt er die Verkleidung des Piraten, sieht er sich selbst als Bad Boy oder Rebell… Er wäre gerne leidenschaftlich und trotzdem ein Plünderer, dem die Frauenherzen nur so zufliegen. Ohne irgendwelche Verpflichtungen versteht sich. In die gleiche Kategorie gehören übrigens der Cowboy, Che Guevara, Rocky, Rambo oder Robin Hood.

    Der Zuhälter

    Falls euer Liebster als Zuhälter auf der Faschingsfeier auftaucht, solltet ihr euch schon eher Sorgen machen. Diese Verkleidung verheißt nämlich nichts Positives: Die Luden versuchen ihre Unsicherheit in einem Kostüm zu verstecken, das sie als reich, mächtig und draufgängerisch zeigt. In Wirklichkeit sind sie aber genau das Gegenteil: Unbedeutend und schwach. Oder vielleicht einfach nur schüchtern. Oder verklemmte Hacker und Spammer! Genau!

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  5. #5
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    Standard AW: Froschkoenig, Indianer oder Kondom … ?

    Nicht die Maske verlieren
    Den Ostasiaten sagt man nach, sie legten großen Wert auf ihr Gesicht, nicht auf das Gesicht, das man pudern, schminken und bemalen, sondern auf das, das man verlieren kann – aber tunlichst nicht verlieren sollte. Die Japaner seien, so sagt man, darin besonders empfindlich. Was ist das Gesicht eines Menschen? Im Deutschen denkt man dabei meist sogleich an das „wahre Gesicht“, von dem jeder Mensch nur eins hat. Dieses zu verlieren, muß in der Tat schrecklich sein.

    Für Japaner ist aber das Gesicht, vor dessen Verlust man sich hüten sollte, nicht das wahre, das einzige Gesicht. In dem alten chinesischen Schriftzeichen, welches men ausgesprochen wird und in allen japanischen Ausdrücken vorkommt, die etwas mit dem Verlust des Gesichtes zu tun haben, zeigt sich ganz deutlich ein Gesicht, das man vor ein anderes Gesicht hält: men heißt gar nicht „Gesicht“, sondern „Maske“.

    Im Deutschen ist, so wurde ich belehrt, der Ausdruck „sein Gesicht verlieren“ relativ jung. Er soll aus dem Englischen übernommen worden, sein, wo der entsprechende Ausdruck heißt: „to lose one’s face.“ Dort hat das Wort face aber weniger die Bedeutung von Physiognomie als vielmehr von: Ansehen, Prestige.
    Ich glaube also, bei der Einverleibung des japanischen Ausdruckes „das Gesicht verlieren“ in den deutschen Sprachschatz ist ein kleines Mißverständnis unterlaufen.
    In Japan gehört es zum guten Ton, daß jedermann nach außen hin ein gepflegtes Gesicht aufweise. Dies ist eine Frage der Höflichkeit und der guten Erziehung. Ein Gesicht, das man anderen gegenüber zur Schau trägt, kann man wohl als Maske bezeichnen. Statt Maske sage ich lieber „Ansehen“, denn wenn ich mich nicht sehr täusche, hat man auch in Deutschland für das Ansehen einer Person – und sei es die eigene – großes Verständnis. Das Ausmaß, in dem sich Japaner um ihr eigenes Ansehen und das anderer Leute bemühen, könnte man als typisch japanisch bezeichnen.

    Zur Pflege des Ansehens gehört nun eben ein nach außen hingekehrtes, mit Sorgfalt aufgebautes Gesicht. Public-relations-Leute haben dafür ein schönes modernes Wort: Image sagen sie. Beim näheren Hinsehen entpuppt sich ein solches Image oft als ein ziemlich imaginäres Gebilde. Jeder in Japan weiß das, jeder hat das, jeder pflegt das, jeder respektiert das bei den anderen und erwartet von den anderen, daß sie es bei ihm respektieren. Das ist die Essenz japanischer Höflichkeit: „Verhalte dich so, daß der andere sein Ansehen wahren kann“ – oder besser noch „Verhalte dich so, daß der andere sein Ansehen mehren kann.“

    In Amerika ist die Umgangssprache frei von umständlichen Höflichkeitsfloskeln. Als ich nach Deutschland kam, mußte ich mich sozusagen wieder etwas japanisieren. Anfangs, wenn mich jemand fragte: „Wohnen Ihre verehrten Eltern in Japan? “ – antwortete ich stets: „Ja, meine verehrten Eltern wohnen in Japan.“ Bis ich dann langsam begriff, daß es einen Unterschied gibt zwischen „meinem Herrn Gemahl“ und „Ihrem Herrn Gemahl“.

    Bei Floskeln weiß man nie so recht, wo die Höflichkeit aufhört und die Heuchelei beginnt. Insbesondere im Japanischen, welches eine so verwirrende Vielfalt von Floskeln aller Schattierungen kennt, erscheint auch mir selber die Grenze oft fließend. Bisweilen kommen Europäer enttäuscht aus Japan zurück: „Japaner sagen mit dem freundlichsten Lächeln ‚ja‘, später stellt sich aber oft heraus, daß es eigentlich ein Nein war!“

    Für einen Durchschnitts-Japaner ist es in der Tat unvorstellbar, daß er jemandem, der ihn beispielsweise zum Essen einlädt, in nackten Worten eine Absage erteilt. Er weiß zwar, daß er bestimmt keine Zeit haben wird, sagt aber zunächst trotzdem ja. Durch eine behutsam eingeflochtene Nebenbemerkung gibt er dann dem Gastgeber zu verstehen, daß er leider nicht kommen kann. Dieses Spiel funktioniert gut unter Japanern, aber schlecht, wenn ein uneingeweihter Ausländer beteiligt ist.
    Der verhinderte Gast gibt sich jede erdenkliche Mühe und scheut auch Kosten nicht, alles wieder gutzumachen. Der verhinderte Gastgeber sollte sich nicht verärgert zeigen, denn das wäre nicht nur peinlich für ihn selber (er hat die zarte Andeutung seines Gastes nicht verstanden), sondern auch für den verhinderten Gast (er ist Schuld daran, daß der Gastgeber so offenkundig sein Gesicht verlor).


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  6. #6
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    Die Persoenlichkeitstheorien des CARL GUSTAV JUNG

    Wer in den Spiegel des Wassers blickt, sieht allerdings zunächst sein eigenes Bild. Wer zu sich selber geht, riskiert die Begegnung mit sich selbst. Der Spiegel schmeichelt nicht, er zeigt getreu, was in ihn hineinschaut, nämlich jenes Gesicht, das wir der Welt nie zeigen, weil wir es durch die Persona, die Maske des Schauspielers, verhüllen. Der Spiegel aber liegt hinter der Maske und zeigt das wahre Gesicht.

    Dies ist die erste Mutprobe auf dem inneren Wege, eine Probe, die genügt, um die meisten abzuschrecken, denn die Begegnung mit sich selber gehört zu den unangenehmeren Dingen, denen man entgeht, solange man alles Negative auf die Umgebung projizieren kann.

    (Carl Gustav Jung)
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  7. #7
    Hände weg von Syrien! Benutzerbild von cajadeahorros
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    Na dann Feuer frei!

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    Hier gibt es auch genug für die "Bloggerin" von Joy, daß sie ihre Größe 44 Oberschenkel verdecken kann:

    Auf geb' ich mein Werk; nur Eines will ich noch: das Ende - das Ende!

    (Wotan, Die Walküre)

  8. #8
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    Persoenlichkeitstheorien CARL GUSTAV JUNG

    Teil I

    Einleitung

    Anyone who wants to know the human psyche will learn next to nothing from experimental
    psychology. He would be better advised to abandon exact science, put away his scholar's
    gown, bid farewell to his study, and wander with human heart through the world. There in the
    horrors of prisons, lunatic asylums and hospitals, in drab suburban pubs, in brothels and
    gambling-hells, in the salons of the elegant, the Stock Exchanges, socialist meetings, churches,
    revivalist gatherings and ecstatic sects, through love and hate, through the experience of
    passion in every form in his own body, he would reap richer stores of knowledge than textbooks
    a foot thick could give him, and he will know how to doctor the sick with a real
    knowledge of the human soul. -- Carl Jung


    Freud postulierte, das Ziel der Therapie sei es, das Unbewusste bewusst zu machen. Dies hat er auch zum Ziel seiner Arbeit als Theoretiker gemacht. Dennoch gibt dies dem Unbewussten zumindest einen unangenehmen Beigeschmack, um es vorsichtig auszudrücken: Es ist ein Kessel voll schäumender Begierden, eine bodenlose Grube voll perverser und inzestuöser Sehnsüchte, ein Friedhof für einschüchternde Erfahrungen, die dennoch wiederkehren und uns erschrecken. Ehrlich, das klingt nicht nach etwas, das ich gerne bewusst machen möchte!

    Einer von Freuds jüngeren Kollegen, Carl Jung, machte sich die Erkundung dieses "inneren Raums" zur Lebensaufgabe. Ausgerüstet mit dem Hintergrundwissen der Freudschen Theorie und einer offenbar unerschöpflichen Kenntnis von Mythologie, Religion und Philosophie ging er zu Werke. Jung kannte sich besonders gut in den Symbolen komplexer mystischer Traditionen wie etwa dem Gnostizismus, der Alchemie, der Kabbala und ähnlichen Traditionen in Hinduismus und Buddhismus aus. Wenn jemand etwas über das Unbewusste und darüber, warum es sich nur in symbolischer Form ausdrückte, herausfinden konnte, so war das Carl Jung.

    Hinzu kam seine Kapazität für besonders klare Träume und gelegentliche Visionen. Im Herbst 1913 hatte er die Vision einer "monströsen Flut", die einen Großteil Europas verschlang und bis an die Berge seiner Heimat der Schweiz reichte. Er sah Tausende Menschen ertrinken und die Zivilisation zerfallen. Dann verwandelte sich das Wasser in Blut. Auf diese Vision folgten in den nächsten Tagen Träume von ewigen Wintern und Flüssen aus Blut. Jung befürchtete, psychotisch zu werden. Doch am ersten August desselben Jahres begann der Erste Weltkrieg. Jung stellte fest, dass es irgendeine Verbindung zwischen ihm selbst als Individuum und der Menschheit im Allgemeinen gab, die nicht wegzudiskutieren war.

    Bis zum Jahre 1928 durchlief er einige eher schmerzliche Prozesse der Selbsterkundung, die zur Basis all seiner späteren Theorien werden sollten. Er notierte seine Träume, Fantasien und Visionen sorgfältig, zeichnete und malte sie sogar auf und stellte sie plastisch dar. Er fand heraus, dass seine Erfahrungen die Tendenz hatten, sich als Personen zu formieren, beginnend mit einem weisen alten Mann und seiner Begleiterin, einem kleinen Mädchen. In der Folge einiger Träume entwickelte sich der weise alte Mann zu einer Art spirituellem Guru. Das kleine Mädchen wurde zu "Anima", der weiblichen Seele, die als Hauptmedium bei der Kommunikation mit den tieferen Regionen seines Unbewussten diente.

    Ein ledriger brauner Zwerg tauchte auf und wies den Weg zum Unbewussten. Er war "der Schatten", ein primitiver Begleiter für Jungs Ich. Jung träumte, dass er mit dem Zwerg zusammen einen schönen blonden Jüngling tötete, den er Siegfried nannte. Aus Jungs Perspektive war dies eine Warnung vor den Gefahren der Verehrung von Ruhm und Heldentum, die schon bald so viel Leid über ganz Europa bringen würde – eine Warnung vor den Gefahren einiger seiner eignen Neigungen zur Heldenverehrung – der Verehrung seines Lehrers Sigmund Freud!

    Jung träumte viel von den Toten, dem Land der Toten und der Auferstehung von den Toten. Die Toten repäsentierten das Unbewusste an sich – nicht das "kleine" persönliche Unbewusste, mit dem sich Freud so ausgiebig beschäftigt hatte, sondern ein neues kollektives Unbewusstes der Menschheit an sich, das Unbewusste, das alle Toten enthielt, nicht nur unsere persönlichen Geister. Jung begann die psychisch Kranken als Menschen zu sehen, die von diesen Geistern geplagt wurden, zu einer Zeit in der niemand mehr an diese Geister glaubte. Wenn wir unsere Mythologien wiederfänden, könnten wir diese Geister verstehen, mit den Toten auskommen und unsere psychischen Krankheiten heilen.

    Kritiker warfen ein, Jung sei schlicht und einfach selbst krank gewesen, als all dies geschah. Doch Jung war der Auffassung, dass man sich nicht damit zufrieden geben kann, nahe der Küste hin und her zu segeln, wenn man den Dschungel kennen lernen will. Man muss in den Dschungel hinein, egal wie seltsam und gefährlich es auch erscheinen mag.

    Biographie

    Carl Gustav Jung ist am 26 Juli 1875 in Kessewil, einem kleinen Dorf in der Schweiz geboren. Sein Vater war Paul Jung, ein Dorfpfarrer, seine Mutter war Emilie Preiswerk Jung. Er wuchs in einer sehr gebildeten Großfamilie auf, dazu gehörten auch Geistliche sowie Exzentriker. Carl begann schon im Alter von sechs Jahren Latein zu lernen, damit begann auch ein lang anhaltendes Interesse an Sprachen und Literatur – insbesondere die antike Literatur. Neben den meisten westeuropäischen Sprachen konnte Jung auch einige antike Sprachen lesen, unter anderem Sanskrit, die ursprüngliche Sprache der heiligen Bücher des Hinduismus. In der Adoleszenz war Carl eher ein Einzelgänger, der nicht viel auf die Schule gab und das Wetteifern nicht leiden konnte.

    Er besuchte ein Internat in Basel, dort wurde er häufig zum Objekt neidischer Schikane. Als Ausflucht benutzte er den Vorwand, sich nicht wohl zu fühlen und entwickelte die peinliche Neigung, in Ohnmacht zu fallen, wenn er unter Druck gesetzt wurde. Zwar war es sein Wunschberuf, Archäologe zu werden, er nahm jedoch ein Medizinstudium an der Universität von Basel auf. Während er bei dem berühmten Neurologen Krafft-Ebing lernte, entschied er sich für eine Karriere in der Psychiatrie. Nachdem er den Universitätsabschluss erreicht hatte, nahm er eine Stelle an der Nervenklinik Burghoeltzli in Zürich an, wo er bei Eugen Bleuler, einem Experten für (und dem Namensgeber der) Schizophrenie studierte. 1903 heiratete Jung Emma Rauschenbach. Zusätzlich unterrichtete er an der Universität Zürich, er betrieb eine private Praxis und erfand zu dieser Zeit auch die Assoziationsmethode!

    Er war schon lange ein Bewunderer Freuds, als er ihn 1907 in Wien kennen lernte. Man erzählt sich, dass Freud kurz nach ihrem Zusammentreffen alle Termine für den Tag absagte und sich dreizehn Stunden lang mit Jung unterhielt, so groß war die Wirkung der beiden großen Geister aufeinander! Schließlich betrachtete Freud Jung als den Kronprinzen der Psychoanalyse und damit offensichtlich als seinen Nachfolger.

    Doch Jung stimmte nie vollends mit Freuds Theorie überein. Während einer Reise nach Amerika im Jahre 1909 kühlte sich ihre Beziehung langsam ab. Sie vertrieben sich die Zeit damit, die Träume des anderen zu analysieren (mehr zur Unterhaltung), als Freud sich übermäßig gegen Jungs Analyseversuche zu wehren begann. Letztlich brach Freud ab, weil er fürchtete, seine Autorität zu verlieren! Jung empfand das als beleidigend.

    Der Erste Weltkrieg brachte eine schmerzvolle Periode der Selbsterkundung für Jung. Dennoch war dies der Anfang einer der interessantesten Persönlichkeitstheorien, die die Welt je gesehen hat. Nach Kriegsende unternahm Jung weite Reisen, so besuchte er zum Beispiel Stammesangehörige in Afrika, Amerika und Indien. 1946 setzte er sich zur Ruhe und zog sich von der öffentlichen Aufmerksamkeit zurück, nachdem seine Frau 1955 verstorben war. Jung starb am 6. Juni 1961 in Zürich.

    Theorie

    In Jungs Theorie ist die Psyche in drei Teile unterteilt. Der erste Teil ist das Ich, das Jung mit dem Bewusstsein gleichsetzt. Nahe damit verwandt ist das persönliche Unbewusste, darin ist alles eingeschlossen, was im Augenblick nicht bewusst, dem Bewusstsein jedoch zugänglich ist. Das persönliche Unbewusste entspricht ungefähr dem, was die meisten Menschen unter dem Unbewussten verstehen, denn es umfasst sowohl Erinnerungen, die leicht dem Bewusstsein zugänglich gemacht
    werden können, als auch jene Erinnerungen, die aus verschiedenen Gründen unterdrückt wurden.

    Doch es umfasst nicht die Triebe, welche Freud hier hinzuzählen würde. Und nun fügt Jung jenen Bereich der Psyche hinzu, den seine Theorie eindeutig von allen anderen unterscheidet: Das kollektive Unbewusste. Man könnte es auch als das eigene "psychische Erbe" bezeichnen. Es stellt das Reservoir der eigenen Erfahrungen als Spezies Mensch dar, eine Art Wissen, mit dem wir alle geboren werden. Dennoch ist es uns nie direkt bewusst. Es beeinflusst all unsere
    Erfahrungen und all unser Verhalten, insbesondere auf emotionaler Ebene; wir wissen jedoch nur
    indirekt davon, indem wir uns diese Einflüsse genauer ansehen.

    Es gibt einige Erfahrungen, die uns die Auswirkungen des kollektiven Unbewussten deutlicher machen, als andere: Die Erfahrung der Liebe auf den ersten Blick, die Erfahrung des Deja-vu (das Gefühl, dass Sie eine neue Situation bereits kennen) sowie das Wiedererkennen bestimmter Symbole, der Bedeutung bestimmter Mythen, all das kann als die plötzliche Verbindung der eigenen äußeren Realität mit der inneren Realität des kollektiven Unbewussten verstanden werden. Großartigere Beispiele sind kreative Erfahrungen, die Künstler und Musiker auf der ganzen Welt und zu allen Zeiten teilten, oder die spirituellen Erfahrungen der Mystiker aller Religionen, oder die Parallelen in Träumen, Fantasien, Mythologien, Märchen und in der Literatur.

    Ein anderes schönes Beispiel, das in der letzten Zeit intensiv diskutiert worden ist, ist die Erfahrung der Todesnähe. Es scheint, als hätten zahlreiche Menschen aus vielen verschiedenen Kulturen ähnliche Erinnerungen, wenn sie aus einer Situation, in der sie dem Tod sehr nahe sind, wieder ins Leben zurückkehren. Sie alle erwähnen, dass sie ihren Körper verlassen, dass sie ihren Körper sowie die um den Körper herum stattfindenden Ereignisse sehr klar sehen, sie erwähnen, dass sie durch einen langen Tunnel zu einer hellen Lichtquelle gezogen werden, dass sie verstorbene Angehšrige oder religiöse Figuren sehen, die auf sie warten, und sie alle erzählen von der Enttäuschung, wenn sie diese glückliche Situation verlassen und in ihren Körper zurückkehren müssen. Vielleicht sind wir alle so "geschaffen", dass wir den Tod in dieser Weise erfahren.


    Archetypen

    Die Inhalte des kollektiven Unbewussten werden als Archetypen bezeichnet. Jung nannte sie Dominanten, Imagos, mythologische oder primordiale Urbilder, doch der Begriff Archetyp hat sich durchgesetzt. Ein Archetyp ist eine nicht erlernte Neigung, Dinge in einer gewissen Weise zu erfahren. Ein Archetyp hat keine Form an sich, sondern er wirkt als "organisierendes Prinzip" auf das ein, was wir sehen oder was wir tun. Er funktioniert also ähnlich wie die Triebe in Freuds Theorie: Erst möchte das Baby nur etwas zu essen, ohne zu wissen, was es will. Es verspürt ein eher undefiniertes Verlangen, das dennoch nur von ganz bestimmten Dingen befriedigt werden kann, und von anderen eben nicht. Später, vor dem Hintergrund weiterer Erfahrungen, verlangt das Kind nach etwas bestimmterem, wenn es Hunger hat – ein Fläschchen, einen Keks, einen gegrillten Hummer, ein Stück New York Style Pizza. Der Archetyp ist eine Art schwarzes Loch im All: Sie wissen, dass es da ist, weil Sie erkennen können, wie es Materie und Licht anzieht.

    Der Mutterarchetyp

    Der Mutterarchetyp ist ein besonders gutes Beispiel. All unsere Vorfahren hatten Mütter. Wir sind in einem Umfeld aufgewachsen, in dem es eine Mutter oder einen Mutterersatz gab. Als wir noch hilflose Babys waren, hätten wir ohne eine Verbindung zu einer nährenden Person nicht überleben können. Es ist unzweifelhaft, dass wir in einer Weise "gebaut" sind, welche dieses evolutionäre Umfeld widerspiegelt: Wir kommen zur Welt und suchen die Mutter, wollen sie erkennen und uns mit ihr beschäftigen.

    Somit ist der Archetyp der großen Mutter unsere angeborene Fähigkeit, eine gewisse Beziehung wiederzuerkennen, "bemuttert zu werden". Jung meint, dies sei eher abstrakt und wir neigten dazu, den Archetyp nach außen in die Welt auf eine bestimmte Person zu projizieren, gewöhnlich auf unsere eigenen Mütter. Auch wenn für einen Archetyp keine bestimmte reale Person zur Verfügung steht, neigen wir dazu, den Archetypen zu personifizieren, indem wir ihn in einen mythologischen "Märchenbuch"-Charakter verwandeln. Dieser Charakter symbolisiert für uns dann diesen Archetyp. Der Mutterarchetyp wird von der Urmutter oder mythologischen "Mutter Erde" symbolisiert, in westlichen Traditionen von Eva und Maria, aber auch von weniger personalen Symbolen wie etwa der Kirche, der Nation, von einem Wald oder dem Meer. Jung ist der Auffassung, dass jemand, dessen Mutter seinen Bedürfnissen nicht hinreichend entsprechen konnte, sein Leben oft damit verbringen mag, in der Kirche Trost zu suchen, oder Trost zu finden, indem er sich mit dem "Mutterland" identifiziert, oder indem er über die Mutter Maria meditiert oder auch indem er direkt am Meer lebt.

    Mana

    Zunächst muss man verstehen, dass die Archetypen keine wirklich biologischen Größen sind, wie etwa bei Freuds Trieblehre. Es handelt sich eher um spirituelle Anforderungen. Wenn man zum Beispiel von langen Dingen träumt, wäre Freud wohl davon ausgegangen, dass diese Dinge den Phallus und damit letztlich Sex repräsentieren. Doch Jung hätte dies ganz anderes interpretiert. Auch wenn man sehr spezifische Träume von einem Penis hat, muss das nicht unbedingt viel mit dem unerfüllten Bedürfnis nach Sex zu tun haben.

    Interessant ist, dass phallische Symbole in primitiven Kulturen gewšhnlich gar nicht auf Sex bezogen sind. Sie symbolisieren meist Mana, oder spirituelle Kraft. Diese Symbole wurden zu ganz bestimmten Anlässen gezeigt, wenn man etwa die Geister anrief, damit sie die Kornernte verbesserten, oder die Fischbeute oder auch dann, wenn jemand geheilt werden sollte. Die Verbindung von Penis und Stärke, zwischen menschlichem und pflanzlichem Samen, zwischen Befruchtung und Fruchtbarkeit werden von den meisten Kulturen verstanden.

    Der Schatten

    Natürlich finden Sex und Lebenstriebe allgemeine Repräsentationen irgendwo in Jungs System. Sie sind Bestandteil des Archetypen, der als Schatten bezeichnet wird. Er leitet sich aus unserer vormenschlichen, tierischen Vergangenheit ab, als es uns noch vornehmlich ums überleben und um die Fortpflanzung ging, damals waren wir uns unserer selbst noch nicht bewusst. Es ist die "dunkle Seite" des Ich und oft findet sich dort auch das Böse, dessen wir fähig sind. Eigentlich ist der Schatten amoralisch – weder gut noch schlecht, genau wie bei den Tieren. Ein Tier ist in der Lage, sich zärtlich um seinen Nachwuchs zu kümmern, und ebenso in der Lage, brutal seine Nahrung zu jagen, doch ein Tier entscheidet sich nicht bewusst, das eine oder das andere zu tun. Ein Tier tut einfach was es tut. Es ist "unschuldig". Doch aus unserer menschlichen Perspektive schaut die Tierwelt eher brutal, unmenschlich aus, somit wird der Schatten etwas wie ein Mülleimer für die Anteile unserer selbst, die wir nicht so einfach eingestehen können.

    Symbole für den Schatten sind zum Beispiel die Schlange (wie im Garten Eden), der Drache, Monster und Dämonen. Dieses Tier bewacht oft den Eingang einer Höhle oder einen See, womit das kollektive Unbewusste symbolisiert wird. Wenn Sie also wieder davon träumen, mit dem Teufel zu ringen, mag es sein, dass Sie eigentlich mit sich selbst ringen!

    Persona

    Die Persona repräsentiert das eigene öffentliche Bild. Der Begriff leitet sich recht offensichtlich von dem Wort "Person / Persönlichkeit" ab und kommt von dem lateinischen Wort für Maske. Die Persona ist also die Maske, die Sie anlegen, bevor Sie sich der äußeren Welt zeigen. Obgleich sie als Archetyp entwickelt wird, ist es der Teil von uns, der dem kollektiven Unbewussten am entferntesten ist, sobald wir die Wahrnehmung der eigenen Persona halbwegs abgeschlossen haben. Im besten Fall ist die Persona in etwa der "gute Eindruck", den wir alle hinterlassen mšchten, während wir die Rollen spielen, die die Gesellschaft von uns erwartet. Doch sie kann auch der "falsche Eindruck" sein, den wir verwenden, um die Meinung und das Verhalten anderer zu manipulieren. Im schlimmsten Fall kann es sein, dass die Persona mit unserer wahren Natur verwechselt wird – auch von uns selbst: Manchmal nämlich glauben wir selbst, was wir in Wirklichkeit nur vorgeben zu sein!

    Anima und Animus

    Ein Bestandteil unserer Persona ist die mŠnnliche oder weibliche Rolle, die wir spielen müssen. Für die meisten Menschen ist diese Rolle durch ihr biologisches Geschlecht festgelegt. Wie Freud, Adler und andere war auch Jung der †berzeugung, dass wir unserer Natur gemäß eher bisexuell sind. Zu Beginn unseres Lebens, als Fötus, haben wir noch keine ausdifferenzierten Geschlechtsorgane, denn diese bilden sich erst nach und nach unter dem Einfluss bestimmter Hormone aus, später dann werden wir entweder weibliche oder männliche Wesen. Desgleichen beginnen wir auch unser soziales Leben als Kinder, weder männlich noch weiblich im sozialen Sinne. Doch sobald uns entweder rosa oder blaue Schuhe angezogen werden, geraten wir unter den formenden Einfluss der Gesellschaft, die uns so von außen zu Männern und Frauen macht.

    In allen Gesellschaften unterscheiden sich die Erwartungen an einen Mann von den Erwartungen an eine Frau, zumeist bezogen auf die unterschiedlichen reproduktiven Rollen, zusätzlich ergänzt durch zahlreiche Details, die rein traditioneller Natur sind. Auch in unserer heutigen Gesellschaft gibt es Überbleibsel dieser traditionellen Erwartungen. Bei Frauen geht man gemeinhin davon aus, dass sie sich eher kümmern und weniger aggressiv reagieren; bei Männern hingegen geht man davon aus, dass sie stark sind und die emotionale Seite des Lebens weitgehend ignorieren. Aus Jungs Sicht weist dies darauf hin, dass wir nur die eine Hälfte unseres Potential entwickelt haben. Anima stellt den weiblichen Aspekt dar, der im kollektiven Unbewussten der Männer präsent ist, und Animus steht für den männlichen Aspekt im kollektiven Unbewussten der Frauen. Beide Begriffe zusammengenommen werden als chymisch (syzygy) bezeichnet.

    Anima kann zum Beispiel als junges, sehr spontanes und intuitives Mädchen personifiziert sein oder als Hexe, oder als Erdenmutter. Die dazu gehörenden Assoziationen sind zum Beispiel tiefe Emotionalität sowie die Macht des Lebens an sich. Der Animus kann als weiser alter Mann personifiziert werden, oder als Zauberer, oder auch als Gruppe von Männern; damit werden unter anderem Logik, oft auch Rationalität assoziiert. Anima oder Animus ist der Archetyp, mittels dessen man mit dem kollektiven Unbewussten allgemein kommuniziert, und es ist wichtig, mit der eigenen Anima/dem eigenen Animus in Kontakt zu treten. Dies ist zudem der Archetyp, der für einen Großteil unseres Liebeslebens verantwortlich ist: Wie der antike griechische Mythos verrät, sind wir immer auf der Suche nach unserer zweiten Hälfte, der Hälfte, die Gott uns genommen hat, und zwar suchen wir die beim anderen Geschlecht. Wenn wir uns auf den ersten Blick verlieben, haben wir oft jemanden gefunden, der unseren Anima oder Animus Archetyp besonders gut vervollständigt!

    andere Archetypen

    Jung sagt, es gebe keine festzusetzende Anzahl von Archetypen, die wir einfach auflisten und auswendig lernen könnten. Sie überschneiden sich und gehen ineinander über, wie es gerade erforderlich ist, zudem entspricht ihre Logik nicht der gewöhnlichen Logik. Doch hier ein paar weitere Archetypen, die Jung erwähnt:

    Neben der Mutter gibt es weitere Familien-Archetypen. Natürlich gibt es auch den Vater, der oft von einem Begleiter oder einer Autoritätsperson symbolisiert wird. Es gibt auch den Archetyp Familie, er repräsentiert die Vorstellung von Blutsverwandtschaft sowie von Bindungen, die tiefer reichen als die bewusst begründbaren Bindungen.

    Daneben gibt es das Kind, in Mythologie und Kunst von Kindern und kleinen Wesen dargestellt. Das Christkind, das an Weihnachten gefeiert wird, ist eine Manifestation des Kind-Archetyps und repräsentiert die Zukunft, das Werden, Wiedergeburt und Erlšsung. Interessant ist, dass Weihnachten zur Wintersonnenwende gefeiert wird, wobei die Wintersonnenwende in primitiven Kulturen des Nordens gleichfalls Zukunft und Wiedergeburt repräsentiert. Früher entzündeten die Menschen Freudenfeuer und hielten Zeremonien ab, um die Sonne zur Rückkehr zu ermutigen. Der Kind-Archetyp verschmilzt oft mit anderen Archetypen und bildet den Kind-Gott oder den Kind-Helden.

    Viele Archetypen sind Figuren aus Geschichten. Wie zum Beispiel der Held – er ist die Mana- Persönlichkeit und Verteidiger gegen böse Drachen. Er repräsentiert im Grunde das Ich – wir neigen alle dazu, uns mit dem Helden einer Geschichte zu identifizieren – und befindet sich sehr oft im Kampf mit dem Schatten in Form von Drachen oder anderen Monstern. Trotzdem ist der Held nicht selten völlig dumm. Denn letztlich weiß er nichts von den Wegen des kollektiven Unbewussten. Luke Skywalker aus den Star Wars Filmen ist ein perfektes Beispiel für einen Helden dieser Art. Zudem ist der Held oft unterwegs, um die Jungfrau zu retten. Sie wiederum repräsentiert Reinheit, Unschuld und auch Naivität. Zu Beginn der Star Wars Geschichte ist Prinzessin Leia die Jungfrau. Später jedoch wird sie zur Anima, sie entdeckt die Kräfte der Macht – des kollektiven Unbewussten – und wird ein gleichgestellte Partner von Luke, von dem schließlich bekannt wird, dass er ihr Bruder ist.

    Der Held wird von dem weisen Alten geführt. Dieser ist eine Form des Animus und enthüllt dem Helden die Natur des kollektiven Unbewussten. In Star Wars wird der weise Alte von Obi Wan Kenobi und später von Yoda gespielt. Beide vermitteln Luke Wissen über die Macht; und während Luke erwachsen wird, sterben sie und werden ein Teil von ihm. Jetzt interessiert uns natürlich, welchen Archetyp Darth Vader der "dunkle Vater" wohl repräsentiert. Er ist der Schatten und der Meister der dunklen Seite der Macht. Es stellt sich zudem heraus, dass er Lukes und Leias Vater ist. Als er stirbt, wird er einer der weisen alten Männer.

    Es gibt auch einen Tier-Archetypen, welcher die Beziehungen zwischen Menschheit und Tierwelt repräsentiert. Das treue Pferd des Helden wäre ein gutes Beispiel. Oft verkörpern Schlangen den Tier-Archetypen, sie gelten als besonders weise. Letztlich stehen Tiere in engerem Kontakt mit ihrer Natur, als das bei uns Menschen der Fall ist.

    Dann gibt es noch den Schwindler, oft von einem Clown oder einem Magier repräsentiert. Seine Rolle ist es, die Entwicklung des Helden zu hemmen und insgesamt für Schwierigkeiten zu sorgen. In der nordischen Mythologie beginnen viele der Abenteuer, die die Götter erleben, damit, dass der Halbgott Loki ihnen einen Streich spielt.
    Andere Archetypen sind schwieriger in Worte zu fassen. Zum Beispiel der Urmann (original man), in den westlichen Religionen von Adam verkörpert. Oder der Gott-Archetyp, der unser Bedürfnis, das Universum zu verstehen, repräsentiert, unser Bedürfnis, allen Geschehnissen eine Bedeutung zuzuschreiben, hinter allem einen Sinn und eine Richtung zu vermuten.

    Der Hermaphrodit, männlich und weiblich in einer Person, repräsentiert die Einheit von Gegensätzen, eine wichtige Vorstellung in Jungs Theorie. Manche religiösen Darstellungen zeigen zum Beispiel auch Jesus als einen recht femininem Mann. Ähnlich wie eine Figur aus der chinesischen Tradition Kuan Yin, die als männlicher Heiliger galt (der Bodhisattva Avalokiteshwara), dann aber in so femininer Weise porträtiert wurde, dass man die Figur später als die weibliche Gottheit des Mitgefühls betrachtete!

    Der wichtigste Archetyp von allen ist das Selbst. Das Selbst ist die ultimative Einheit der Persönlichkeit und wird von einem Kreis, dem Kreuz und den Mandalas symbolisiert, die Jung gerne malte. Ein Mandala ist ein Bild, das zur Meditation verwendet werden kann, weil es die Aufmerksamkeit des Betrachters immer wieder zum Zentrum lenkt. Dabei kann es sich um eine ganz schlichte geometrische Figur handeln oder um das hoch kompliziert angelegte Kreismuster eines Kirchenfensters. Die Figuren, die das Selbst am besten personifizieren, sind Christus und Buddha, zwei Menschen, von denen man sagt, sie hätten Perfektion erreicht. Jung hingegen geht davon aus, dass die wahre Perfektion der Persönlichkeit nur im Tod erreicht werden kann.

    Quelle:

    PHD C. George Boeree: Persönlichkeitstheorien CARL GUSTAV JUNG
    [ 1875 - 1961 ] Originaltitel: Personality Theories

    Shippensburg University, USA. deutsche Übersetzung: D. Wieser M.A. 2006

    Geändert von ABAS (13.11.2013 um 13:14 Uhr)
    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  9. #9
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    Persoenlichkeitstheorien CARL GUSTAV JUNG

    Teil II

    Die Dynamik der Psyche

    Soviel zunächst zu den Inhalten der Psyche. Jetzt wenden wir uns ihrer Funktionsweise zu. Jung spricht von drei Prinzipien, beginnend mit dem Prinzip der Gegensätze. Jeder Wunsch legt sofort sein Gegenteil nahe. Wenn ich zum Beispiel einen guten Gedanken habe, kann ich nicht anders, als auch das schlechte Gegenteil zu denken. Hier handelt es sich um eine grundlegende Feststellung:

    um eine Vorstellung vom Guten zu haben, muss auch eine Vorstellung vom Bösen vorhanden sein, gleichfalls gibt es weiß nicht ohne schwarz oder hinauf nicht ohne hinunter. Als ich elf Jahre alt war, kam mir diese Einsicht: Ich versuchte manchmal, armen unschuldigen Waldlebewesen zu helfen, die sich verletzt hatten – oft hatte ich dabei Sorge, sie versehentlich zu töten. Einmal wollte ich ein Rotkehlchenküken gesund pflegen. Als ich es in die Hand nahm, war ich so verwundert, wie leicht es sich anfühlte, dass mir der Gedanke kam, wie leicht es wäre, das Küken einfach in meiner Hand zu zerdrücken. Mir gefiel dieser Gedanke überhaupt nicht, und doch hatte sich der Gedanke eingeschlichen.

    Gemäß Jungs Theorie erzeugen Gegensätzlichkeiten die Kraft (oder Libido) der Psyche. Ähnlich wie bei den beiden Polen einer Batterie, oder bei der Spaltung eines Atoms. Der Kontrast gibt Energie ab, ein starker Kontrast erzeugt viel Energie und ein schwacher nur wenig. Das zweite Prinzip ist das Prinzip der Äquivalenz. Die Energie, die aus den Gegensätzen hervorgeht, wird gleichmäßig auf beide Seiten verteilt. Als ich also das Vogelbaby in der Hand hatte, gab es Energie, mich um das kleine Wesen zu kümmern um ihm zu helfen. Eine gleiche Menge Energie aber war vorhanden, das Küken einfach zu zerdrücken. Ich versuchte aber, ihm zu helfen, so dass die Energie in die verschiedenen Handlungen einfloss, mit denen ich den Vogel retten wollte. Doch was geschieht mit der anderen Energie?

    Nun, das ist von Ihrer Einstellung zu dem Wunsch, dem Sie nicht nachgegeben haben, abhängig. Erkennen Sie diesen anderen Gedanken an, konfrontieren Sie sich mit ihm, machen Sie ihn dem bewussten Denken zugänglich, dann wirkt die Energie sich zu einer allgemeinen Verbesserung Ihrer Psyche aus. Anders ausgedrückt: Sie wachsen. Geben Sie aber vor, diesen bösen Wunsch nie empfunden zu haben, wenn Sie ihn unterdrücken und leugnent, dann trägt die Energie zur Ausbildung eines Komplexes bei. Ein Komplex ist ein Muster unterdrückter Gedanken und Empfindungen, die sich um ein archetypisches Thema herum zusammenballen. Wenn Sie leugnen, jemals daran gedacht zu haben, den kleinen Vogel einfach zu zerdrücken, mag es sein, dass Sie dem Gedanken so letztlich die Form eines Schattens geben (Ihrer "dunklen Seite"). Oder wenn ein Mann seine emotionale Seite verleugnet, kann es sein, dass seine Emotionalität in den Anima-Archetypen eingeht und so weiter..

    Und hier tauchen nun die Schwierigkeiten auf: Wenn Sie Ihr ganzes Leben lang vorgeben, nur gut zu sein, wenn Sie so tun, als könnten Sie überhaupt nicht lügen, stehlen und töten, dann geht Ihre andere Seite bei jeder guten Tat in einen Komplex um den Schatten herum ein. Dieser Komplex entwickelt dann ein Eigenleben und er wird Sie verfolgen. Sie leiden zum Beispiel an Alpträumen, in denen Sie auf Vogelküken herumtrampeln! Wenn dies lange genug so weiter geht, kann der Komplex auch die Macht an sich reißen, von Ihnen Besitz ergreifen – und Sie haben am Ende eine multiple Persönlichkeit.

    In dem Film The Three Faces of Eve porträtiert Joanne Woodward eine sanftmütige liebe Frau, die plötzlich feststellt, dass sie samstags ausging und wie wild Partys feierte. Sie rauchte nicht, fand aber Zigaretten in ihrer Handtasche; sie trank nicht, und wachte doch mit einem Kater auf; sie war eher bieder, und fand sich in sexy Outfits wieder. Eine multiple Persönlichkeit ist selten, doch sie enthält tatsächlich derartig kontrastreiche Extreme.

    Das letzte Prinzip ist das Prinzip der Entropie. Dabei handelt es sich um die Neigung, dass unsere Gegensätze zusammenkommen, wobei die Energie im Laufe eines Lebens stetig abnimmt. Jung entlehnt diesen Begriff aus der Physik, dort wird unter Entropie die Tendenz verstanden, dass alle physikalischen Systeme herunterfahren", alle Energie verteilt sich gleichmäßig. Steht eine Wärmequelle in einer Ecke des Raumes, wird nach und nach der ganze Raum gleichmäßig warm.
    Während unserer Jugend sind die Gegensätze in uns eher extrem ausgeprägt, somit haben wir eher viel Energie.

    In der Adoleszenz überzeichnen wir die Unterschiede zwischen männlich und weiblich – Jungen versuchen, harte Machos zu sein und Mädchen extrem feminin. Somit fließt sehr viel Energie in ihre sexuellen Aktivitäten! Und Adoleszente pendeln häufig von einem Extrem zum anderen, eben noch waren sie wild und verrückt und eine Minute später entdecken sie die Religion für sich. Während wir alter werden, kommen wir auch mit unseren unterschiedlichen Facetten besser zurecht. Wir sind etwas weniger naiv-idealistisch und stellen fest, dass wir alle eher eine Mischung von gut und böse in uns haben. Wir fühlen uns vom anderen Geschlecht in uns nicht mehr so bedroht und werden androgyner. Auch physisch ähneln sich alte Männer und Frauen wieder mehr. Dieser Prozess, in dessen Verlauf wir uns über unsere Gegensätze erheben und beide Seiten unseres Seins wahrnehmen, wird als Transzendenz bezeichnet.

    Das Selbst

    Ziel des Lebens ist es, das Selbst zu erkennen. Das Selbst ist ein Archetyp, der die Transzendenz aller Gegensätze verkörpert, so dass jeder Aspekt Ihrer Persönlichkeit gleich zum Ausdruck kommt. Dann ist man weder-noch und sowohl als auch männlich und weiblich, weder-noch und sowohl als auch bewusst und unbewusst, weder-noch und sowohl als auch ein Individuum und die Gesamtheit der Schöpfung. Doch ohne Gegensätze gibt es keine Energie, man hört auf zu handeln. Natürlich muss man dann nicht länger handeln. Damit das alles nicht zu mystisch wird, stellen wir uns das Ganze als ein neues Zentrum vor, eine besser ausbalancierte Position und zwar für die eigene Psyche. Wenn Sie jung sind, konzentrieren Sie sich auf Ihr Ich und sorgen sich um die Trivialitäten der Persona. Wenn Sie älter sind, (vorausgesetzt Sie haben sich so entwickelt, wie es sein soll), konzentrieren Sie sich ein wenig mehr auf das Selbst, du fühlen sich so allen Menschen, allem Leben und selbst dem Universum näher. Jemand, der sein Selbst erkannt hat, ist somit im Grunde weniger selbstsüchtig.

    Synchronizität

    Persönlichkeitstheoretiker haben jahrelang diskutiert, ob psychologische Prozesse mechanisch oder teleologisch ablaufen. Mechanisch bedeutet in diesem Kontext, dass Dinge auf der Grundlage von Ursache und Wirkung funktionieren: Ein Vorgang führt zum anderen, der wieder einen anderen Vorgang anstößt und so weiter, somit determiniert die Vergangenheit die Gegenwart. Teleologisch bedeutet, dass wir von unseren Vorstellungen eines zukünftigen Standes vorangetrieben werden, also durch Ziele, Zwecke, Bedeutungen, Werte und so weiter. Die mechanische Sichtweise ist eng mit Determinismus und Naturwissenschaften verknüpft. Teleologie hingegen ist mit dem freien Willen verbunden und inzwischen eine eher seltene Sichtweise geworden. Unter Philosophen, die sich mit Moral, Gesetz und Religion beschäftigen, ist diese Betrachtungsweise noch recht verbreitet – unter Persšnlichkeitstheoretikern natürlich auch.

    Von den Wissenschaftlern, mit denen wir uns in diesem Buch beschäftigen, sind die Freudianer und die Behavioristen eher mechanistisch eingestellt, Neofreudianer, Humanisten und Existentialisten hingegen nehmen eher die teleologische Perspektive ein. Jung geht davon aus, dass beide Sichtweisen eine Rolle spielen. Er fügt eine dritte Alternative hinzu, die er als Synchronizität bezeichnet. Mit Synchronizität ist das Auftreten zweier Ereignisse gemeint, die weder ursächlich noch teleologisch miteinander zusammenhängen und doch in einem bedeutungsvollen Verhältnis zueinander stehen.

    Einmal erzählte ein Klient einen Traum, in dem ein Skarabäuskäfer vorkam, als genau in diesem Moment ein solcher Käfer durchs Fenster in den Sitzungsraum flog. Manchmal träumen Menschen vom Tod einer geliebten Person und finden dann am nächsten Morgen heraus, dass diese Person zum Zeitpunkt des Traums tatsächlich gestorben ist. Oder Menschen nehmen den Telefonhörer, um einen Freud anzurufen und dieser Freund ist bereits in der Leitung.

    Die meisten Psychologen würden derartige Vorkommnisse als Zufall bezeichnen oder versuchen uns zu erläutern, warum solche Ereignisse wahrscheinlicher sind, als wir annehmen würden. Jung hingegen glaubte, dies seien Anzeichen für unsere Verbindung zu anderen Menschen, zur Natur allgemein, und zwar mittels des kollektiven Unbewussten. Jung war sich nie wirklich klar über seinen eigenen religiösen Glauben. Doch die eher ungewöhnliche Vorstellung von Synchronizität kann leicht von der hinduistischen Sicht der Realität abgeleitet werden. Im hinduistischen Glauben betrachtet man die Gesamtheit der individuellen Egos wie Inseln im Meer: Wir schauen hinaus in die Welt und denken, wir wären separate Einheiten. Was wir nicht sehen, ist dass wir durch den Meeresgrund tief unter der Wasseroberfläche alle miteinander verbunden sind.

    Die äußere Welt wird als Maya bezeichnet, das bedeutet Illusion, und sie wird verstanden als Gottes Traum oder Gottes Tanz. Das bedeutet, dass Gott sie erschafft, ohne dass sie eine Realität an sich hätte. Für unsere individuellen Egos verwendet der Hinduismus die Bezeichnung Jivatman, das bedeutet individuelle Seelen. Doch auch sie sind eine Art von Illusion. Im Grunde sind wir nämlich alle Ausdehnungen des Einen und Einzigen Atman, oder Gott, der es kleinen Teilen seiner Selbst erlaubt, seine Identität zu vergessen und scheinbar separat und unabhängig zu werden, das sind dann wir. Doch wir sind nie wirklich getrennt. Wenn wir sterben, erwachen wir und erkennen, wer wir von Anfang an waren: Gott.

    Wenn wir träumen oder meditieren, versinken wir in unser persönliches Unbewusstes, nähern uns immer mehr unserem wahren Selbst, dem kollektiven Unbewussten. Das sind andere Egos. Synchronizität macht Jungs Theorie letztlich zu einer der seltensten Theorien, die nicht nur parapsychologische Phänomene aufgreift, sondern sogar versucht, sie zu erklären!

    Introversion und Extraversion

    Jung hat eine Typologie der Persönlichkeit entwickelt, die so populär wurde, dass kaum jemand bemerkte, dass er noch weit mehr erarbeitet hat! Am Anfang steht die Unterscheidung von Introversion und Extraversion. Introvertierte Menschen bevorzugen ihre innere Welt der Gedanken, Empfindungen, Fantasien, Träume und so weiter, währen extrovertierte Menschen die äußere Welt der Dinge, Menschen und Aktivität bevorzugen. Diese Begriffe sind mit anderen Konzepten wie etwa Scheu und Geselligkeit durcheinander gebracht worden, zum Teil daher, weil introvertierte Menschen eher scheu und extrovertierte Menschen eher gesellig sind. Doch in Jungs Verständnis geht es darum, ob Sie (das Ich) sich öfter der Persona und der äußeren Realität zuwenden, oder dem kollektiven Unbewussten und den Archetypen. In diesem Sinne ist die introvertierte Person in gewisser Hinsicht reifer als die extrovertierte. In unserer Kultur jedoch schätzt man extrovertierte Menschen weit mehr.

    Jung warnte, dass wir alle dazu neigen, die Ausprägung am höchsten zu bewerten, die unserer eigenen entspricht! Heute finden wir die Dimension introvertiert-extrovertiert in zahlreichen Theorien wieder, insbesondere bei Hans Eysenck, wenngleich sie oft hinter anderen Bezeichnungen wie Geselligkeit (sociability) und "surgency" verborgen ist.

    Die Funktionen


    Ob wir nun introvertiert oder extrovertiert sind, müssen wir doch alle mit der Welt umgehen, sowohl der inneren als auch der äußeren Welt. Und jeder von uns bevorzugt bestimmte Wege, wie er oder sie das tut, wie wir uns sicher fühlen oder womit wir uns gut auskennen. Jung geht davon aus, dass es vier grundsätzliche Wege oder Funktionen gibt:

    Die erste Funktion ist die Sinneswahrnehmung (sensing): Informationen werden über unsere Sinne aufgenommen. Eine Person, die diesen Weg bevorzugt, kann gut beobachten und zuhšren, generell die Welt kennen lernen. Jung nannte dies eine der irrationalen Funktionen, das bedeutet, es geht hier mehr um die Wahrnehmung als um die Bewertung von Informationen.

    Der zweite ist das Denken (thinking). Denken bedeutet, dass man Informationen oder Ideen rational, logisch auswertet. Jung bezeichnete dies als rationale Funktion, weil es darum geht, Entscheidungen zu treffen oder Bewertungen vorzunehmen, statt nur Informationen aufzunehmen.

    Der dritte Weg ist die Intuition (intuiting). Damit ist eine Art der Wahrnehmung gemeint, die außerhalb der gewohnten bewussten Prozesse stattfindet. Wie die Sinneswahrnehmung ist sie irrational oder perzeptual, stammt jedoch aus der komplexen Integration großer Informationsmengen, und nicht nur aus dem Gehörten oder Gesehenen. Jung sagte, es sei ähnlich wie ein Blick um die Ecke herum.

    Der vierte Weg ist das Fühlen (feeling). Wie das Denken ist das Fühlen eine Frage der Informationsauswertung, und zwar dadurch, dass man die eigene allgemeine emotionale Reaktion auswertet. Jung bezeichnet diesen Weg als rational, offensichtlich nicht im wörtlichen Sinne. Wir alle verfügen über diese Funktionen. Nur eben jeder in anderer Zusammensetzung, kšnnte man sagen. Jeder hat eine übergeordnete Funktion, die in uns am besten ausgebildet ist, eine sekundäre Funktion, derer wir uns bewusst sind, und die wir zur Unterstützung der bevorzugten Funktion verwenden, eine tertiäre Funktion, die nur etwas weniger gut ausgeprägt ist, dennoch aber nicht in vollem Umfang bewusst und eine untergeordnete Funktion, die nur gering ausgebildet ist und so weit unbewusst, dass wir ihre Existenz in uns leugnen könnten. Die meisten von uns entwickeln nur ein oder zwei dieser Funktionen, doch es sollte unser Ziel sein, alle vier auszubilden. Nochmals: Jung betrachtet die Transzendenz von Gegensätzen als Ideal.

    Assessment

    Katharine Briggs und ihre Tochter Isabel Briggs Myers empfanden Jungs Typologie als so klare Darstellung menschlicher Persönlichkeiten, dass sie sich entschlossen, auf dieser Grundlage einen Fragebogen zu entwickeln. Dieser wurde als Myers-Briggs Type Indicator bekannt und zählt zu den beliebtesten und am meisten untersuchten Persönlichkeitstests.

    Auf der Grundlage Ihrer Antworten auf etwa 125 Fragen werden Sie einem von sechzehn Typen zugeordnet, dabei ist es möglich, dass manche Menschen sich auch irgendwo zwischen zwei oder drei dieser Typen einordnen lassen. Zu welcher Typologie Sie dann zählen, sagt bereits einiges über Sie aus – Ihre Vorlieben und Abneigungen, wahrscheinliche Karrierentscheidungen, zu welchen Menschen Sie passen und ähnliches mehr. Die meisten Menschen mögen diesen Test sehr gerne, denn er ist längst nicht so verurteilend wie andere Tests: Keiner der Typen ist wirklich furchtbar negativ und es gibt auch keine überragend positiven Typen. Statt also zu erfassen, wie "verrückt" Sie sind, macht der "Myers-Briggs" Test Ihre Persönlichkeit nur weiteren Erkundungen zugänglicher.

    Der Test hat vier Skalen. Extraversion – Introversion (E-I) ist die wichtigste Skala. Forscher, die mit diesem Test arbeiteten, fanden heraus, dass etwa 75 % der Bevölkerung extrovertiert ist. Dann die Wahrnehmung – Intuition Skala (Sensing - Intuiting (S-N)), hier ergab sich, dass etwa 75 % der Bevölkerung den Schwerpunkt auf Wahrnehmung legt.

    Danach die Denken – Fühlen Skala (Thinking – Feeling (T-F)). Zwar verteilt sich hier das Ergebnis recht gleichmäßg, Forscher aber fanden heraus, dass zwei Drittel der Männer Denkende und zwei Drittel der Frauen Fühlende sind. Das klingt nach Stereotypen, doch erinnern wir uns, dass Fühlen und Denken von Anhängern der Jungschen Theorie gleichermaßen geschätzt werden, ein Drittel der Männer sind Fühlende und ein Drittel der Frauen sind Denkende. Es bleibt darauf hinzuweisen, dass die Gesellschaft Denken und Fühlen anders bewertet, so dass fühlende Männer und denkende Frauen oftmals Schwierigkeiten im Umgang mit den stereotypierten Erwartungen der Menschen haben können.

    Die letzte Einteilung, Beurteilen – Wahrnehmen (Judging – Perceiving (J-P)), ist keine von Jungs ursprünglichen Dimensionen. Myers und Briggs haben diese Unterscheidung hinzugefügt, um Aussagen darüber treffen zu kšnnen, welche der Funktionen eines Menschen nun die bevorzugte ist. Im Allgemeinen sind bewertende Menschen vorsichtiger in ihrem Leben. Wahrnehmende Menschen neigen dazu, spontaner, manchmal leichtfertiger, zu sein. Wenn Sie extrovertiert und "J" (für Judging) sind, sind Sie ein Denkender oder Fühlender, je nachdem, welche Funktion überwiegt. Extrovertiert und "P" (für Perceiving) bedeutet, dass Sie ein wahrnehmender oder intuitiver Typ sind. Andererseits ist ein introvertierter Mensch mit hohen Werten für "J" ein wahrnehmender oder intuitiver Typ, während ein intovertierter Mensch mit hohen Werten für "P" ein denkender oder fühlender Typ sein wird. Die Werte für J und P sind in der Bevölkerung gleichmäßig verteilt. Jeder Typ ist gemäß des Tests mit vier Buchstaben gekennzeichnet, wie etwa ENFJ. Diese Kürzel sind inzwischen so populär, dass sie sogar auf Nummernschildern auftauchen!

    ENFJ (extroverted feeling with intuiting):

    Diese Menschen sind gute Redner. Sie neigen dazu, ihre Freunde zu idealisieren. Sie sind gute Eltern, lassen sich aber ausnutzen. Sie sind gute Therapeuten, Lehrer, Beamte und Verkäufer.

    ENFP (extroverted intuiting with feeling):

    Diese Menschen lieben Neues und Überraschungen. Sie schwelgen in Emotionen und Ausdrucksformen. Sie neigen zu Muskelverkrampfungen und übermäßiger Wachsamkeit. Sie sind gut im Verkaufen, Werben, in Politik und Schauspiel.

    ENTJ (extroverted thinking with intuiting):


    Als Chefs zu Hause erwarten diese Menschen sehr viel von ihren Ehepartnern und Kindern. Sie schätzen Ordnung und Struktur und geben gute Beamte und Administratoren ab.

    ENTP (extroverted intuiting with thinking):

    Dies sind lebhafte Menschen, keinesfalls langweilig oder ordentlich. Als Partner sind sie insbesondere im ökonomischen Bereich ein wenig gefährlich. Sie kännen gut analysieren und geben gute Unternehmer ab.

    ESFJ (extroverted feeling with sensing):


    Diese Menschen schätzen Harmonie. Sie haben strenge moralische Vorstellungen. Sie können Abhängigkeiten entwickeln, erst von den Eltern, dann von den Ehepartnern. Sie tragen das Herz auf der Zunge und gehen in Servicearbeiten auf, die ihnen persönlichen Kontakt zu Menschen bieten.

    ESFP (extroverted sensing with feeling):


    Sehr grosszügige und impulsive Menschen, sie haben eine geringe Angsttoleranz. Sie sind gute Darsteller, mögen Öffentlichkeitsarbeit und lieben das Telefon. Sie sollten wissenschaftliche Projekte allerdings meiden, insbesondere Naturwissenschaften.

    ESTJ (extroverted thinking with sensing):

    Dies sind verantwortungsbewusste Partner und loyale Mitarbeiter. Sie sind realistisch, stehen mit beiden Beinen im Leben, sind ordentlich und lieben Traditionen.

    ESTP (extroverted sensing with thinking):


    Dies sind Menschen, die Action lieben, oft gebildet, manchmal rücksichtslos – unsere "James Bonds". Als Partner sind sie aufregend und charmant, doch es fällt ihnen schwer, Verpflichtungen einzuhalten. Sie geben gute Promoter, Unternehmer und Künstler ab.

    INFJ (introverted intuiting with feeling):


    Dies sind die ernsten Schüler und Mitarbeiter, die wirklich ihren Beitrag leisten wollen. Sie sind leicht verletzbar, geben gute Ehepartner ab, neigen jedoch dazu, physisch reserviert zu bleiben. Sie sind gute Therapeuten, Ärzte, Minister usw.

    INFP (introverted feeling with intuiting):


    Diese Menschen sind idealistisch, selbst-aufopfernd und irgendwie kühl oder reserviert. Sie sind sehr an der Familie orientiert, können sich aber nicht gut entspannen. Man findet sie in der Psychologie, Architektur und Religion, doch nie im Businessbereich. Sowohl Jung als auch ich bewundern diesen Typ. Natürlich sind sowohl Jung als auch ich vom Typ INFP!

    INTJ (introverted intuiting with thinking):

    Das sind die unabhängigsten aller Typen. Sie lieben Logik und Ideen und fühlen sich zu naturwissenschaftlicher Forschung berufen. Dennoch können sie auch eher unbeirrbar sein.

    INTP (introverted thinking with intuiting):

    aufrichtig, gedankenverloren und vergesslich, das sind die Leseratten. Sie sind sehr präzise in ihrem Sprachgebrauch, sind gut im Bereich Logik und Mathematik und geben gute Philosophen und theoretische Wissenschaftler ab, doch keine Schriftsteller oder Verkäufer.

    ISFJ (introverted sensing with feeling):


    Diese Menschen sind an Service und Arbeit orientiert. Sie leiden an Erschöpfung und werden von Unruhestiftern magisch angezogen. Sie sind gute Krankenschwestern, Lehrer, Sekretäre, Ärzte, mittlere Manager und Hausmeister.

    ISFP (introverted feeling with sensing):

    Sie sind scheu und zurückgezogen, nicht besonders gesprächig, lieben aber sinnliche Handlung. Sie malen, zeichnen, formen plastische Kunstwerke, komponieren, tanzen – sie mögen die Künste allgemein – und sie lieben die Natur. Sie sind nicht sonderlich pflichtbewusst.

    ISTJ (introverted sensing with thinking):


    Dies sind verlässliche Pfeiler der Stärke. Sie versuchen oft, ihre Partner und andere Menschen zu ändern. Sie sind gute Rechnungsprüfer, Bilanzbuchhalter, Steuerprüfer, Sportlehrer und Pfadfinder!

    ISTP (introverted thinking with sensing):

    Diese Menschen brauchen Action, sind furchtlos und sehnen sich nach Aufregung. Sie sind impulsiv und es ist gefährlich, sie stoppen zu wollen. Oft schätzen sie Werkzeuge, Instrumente und Waffen, sie werden oft technische Experten. Kommunikation interessiert sie wenig, so dass sie oft fälschlicherweise für dyslektisch oder hyperaktiv gehalten werden. Sie sind oft schlechte Schüler. Auch ohne den Test selbst gemacht zu haben, kann man sich in einem oder zwei der angeführten Typen wiedererkennen. Oder lassen Sie andere Menschen Sie einordnen – sie geben vielleicht eine zutreffendere Einschätzung ab.


    Jungian Types Test (auch als PDF Download)

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    Diskussion

    Sehr viele Menschen halten große Stücke auf Jungs Theorie. Unter anderem zum Beispiel Schriftsteller, Künstler, Musiker, Filmemacher, Theologen, Geistliche aller Konfessionen, Menschen, die Mythologie studieren, und natürlich auch einige Psychologen. Mir fällt zum Beispiel der Mythologe Joseph Campbell ein, der Filmemacher George Lucas und die Science Fiction Autorin Ursula K. Le Guin. Jeder, der sich für Kreativität, Spiritualität, psychische Phänomene, das Universelle und ähnliches interessiert, wird in Jung einen verwandten Geist finden.

    Doch Wissenschaftler, auch die meisten Psychologen, haben größere Schwierigkeiten mit Jung. Denn er unterstützt nicht nur die teleologische Sichtweise (wie auch die meisten Persönlichkeitstheoretiker), sondern Jung geht noch einen Schritt weiter und spricht von der mystischen Verbundenheit der Synchronizität. Er postuliert nicht nur ein Unbewusstes, das empirischen Untersuchungen nicht so einfach zur Verfügung steht, sondern er postuliert ein kollektives Unbewusstes, das nie bewusst war und auch nie bewusst sein wird.

    Im Grunde nimmt Jung eine Zugangsweise ein, die genau gegenteilig verläuft, wie die Zugangsweise des Mainstream-Reduktionismus. Jung beginnt mit den höchsten Stufen – sogar mit Spiritualismus – und leitet die niedrigeren Stufen der Psychologie und Physiologie von der Grundlage dieser höheren Stufen ab. Doch auch Psychologen, die seiner Teleologie und antireduktionistischer Sichtweise Beifall spenden, kommen vielleicht nicht so gut mit seiner Theorie zurecht. Genau wie Freud versucht auch Jung, alles in sein System zu integrieren. Somit bleibt kaum Raum für Zufall oder Einwirkung äußerer Umstände. In Jungs Theorie scheint die Persönlichkeit – und das Leben insgesamt – "übermässig erklärt" zu sein.

    Nach meiner Erfahrung ist seine Theorie besonders für Studenten attraktiv, die selbst Schwierigkeiten im Umgang mit der Realität haben. Wenn die Welt, insbesondere die soziale Welt, zu schwierig wird, ziehen sich manche Menschen in die Fantasie zurück. Einige werden zum Beispiel so genannte Couch Potatoes. Doch andere wenden sich komplexen Ideologien zu, die vorgeben, alles erklären zu können. Manche treten gnostischen oder tantrischen Religionen bei, wo es verschlungene Systeme von Engeln und Dämonen, Himmeln und Höllen gibt, wo Symbole endlos diskutiert werden. Andere wenden sich Jung zu. Daran gibt es nicht auszusetzen; doch für jemanden, der den Kontakt zur Realität verloren hat, wird dieses System nicht besonders hilfreich sein. Diese kritischen Anmerkungen entziehen Jungs Theorie natürlich nicht ihre Basis. Es geht nur darum, darauf hinzuweisen, dass man sich das Ganze auch eingehend überlegt.

    Quelle:

    PHD C. George Boeree: Persönlichkeitstheorien CARL GUSTAV JUNG
    [ 1875 - 1961 ] Originaltitel: Personality Theories

    Shippensburg University, USA. deutsche Übersetzung: D. Wieser M.A. 2006

    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

  10. #10
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    Standard AW: Froschkoenig, Indianer oder Kondom … ?

    Persoenlichkeitstheorien CARL GUSTAV JUNG

    Teil III


    Positive Aspekte

    Hier sind der Myers-Briggs sowie andere Tests basierend auf Jungs Typen und Funktionen zu nennen. Weil diese Tests die Menschen nicht auf Dimensionen zwischen "gut" und "böse" festlegen, sind sie weit weniger bedrohlich. Sie eignen sich vielmehr dazu, die Menschen zu ermutigen, sich ihrer selbst bewusst zu werden. Die Archetypen scheinen auf den ersten Blick Jungs seltsamste Idee zu sein. Dennoch haben sie sich in der Analyse von Mythen, Märchen, Literatur allgemein, künstlerischer Symbole und religiöser Standpunkte als nützlich herausgestellt. Offensichtlich umfassen die Archetypen einige der grundlegenden "Einheiten" unseres Selbstausdrucks. Viele haben in diesem Kontext angemerkt, es gebe so viele Geschichten und Charaktere in der Welt, dass wir einfach nur fortlaufend die verschiedenen Details umorganisieren.

    Darin aber liegt der Hinweis darauf, dass die Archetypen sich tatsächlich auf einige tiefe Strukturen des menschlichen Verstandes beziehen. Zumindest aus der physiologischen Perspektive aus betrachtet, kommen wir mit einer bestimmten Struktur auf diese Welt: Wir sehen in bestimmter Weise, hören in bestimmter Weise und verhalten uns in bestimmter Weise, weil unsere Neuronen, Drüsen und Muskeln eine bestimmte Struktur aufweisen. Mindestens ein Vertreter der kognitiven Psychologie hat vorgeschlagen, nach Strukturen Ausschau zu halten, die Jungs Archetypen entsprechen! Letztlich hat Jung uns auch im Bezug auf die Unterschiede zwischen der Kindheitsentwicklung und der Entwicklung des erwachsenen Menschen die Augen geöffnet.

    Kinder betonen beim Lernen eindeutig die Differenzierung – es geht darum, ein Ding vom anderen zu trennen. "Was ist das?" "Warum ist es so und nicht so?", "Welche anderen Formen gibt es?" Kinder suchen aktiv nach Unterschieden. Und viele Menschen – Psychologen eingeschlossen – waren davon so beeindruckt, dass sie annahmen, bei allen Lernvorgängen gehe es um Differenzierung, also darum, mehr und mehr "Dinge" zu lernen. Jung hingegen hat darauf hingewiesen, dass Erwachsene mehr nach Integration suchen, danach, Gegensätze zu überbrücken. Erwachsene suchen nach der Verbindung zwischen Dingen, danach, wie die Dinge zusammenpassen, wie sie interagieren, wie sie zum Ganzen beitragen. Wir wollen allem einen Sinn abringen, die Bedeutung finden, den Zweck des Ganzen. Kinder entwirren die Welt; Erwachsene knüpfen alles wieder zusammen.

    Verbindungen


    Einerseits steht Jung noch in der Tradition seiner Freudianischen Wurzeln. Er betont das Unbewusste sogar noch mehr als die Freudianer. Man kann ihn im Grunde als die logische Erweiterung von Freuds Tendenz betrachten, die Gründe für alles in die Vergangenheit zu verlagern. Auch Freud sprach von Mythen – zum Beispiel von …dipus – und davon, welche Bedeutung diese Mythen für die moderne Psyche haben. Andererseits hat Jung vieles mit Neofreudianern, Humanisten und Existentialisten gemeinsam. Er geht davon aus, dass wir uns fortentwickeln, uns in eine positive Richtung bewegen statt uns nur anzupassen, wie Freudianer und Behavioristen es sehen würden. Jungs Vorstellung der Selbsterkenntnis ähnelt eindeutig der Vorstellung der Selbstverwirklichung. Das Balancieren oder Transzendieren von Gegensätzen findet auch Entsprechungen in anderen Theorien. Alfred Adler, Otto Rank, Andreas Angyal, David Bakan, Gardner Murphy und Rollo May sprechen alle von der Balance zweier gegensätzlicher Neigungen, die eine in Richtung individueller Entwicklung und die andere hin zur Entwicklung von Mitgefühl oder sozialem Interesse. Rollo May spricht davon, dass die Psyche aus vielen "daimons" (kleinen Göttern) besteht, wie etwa das Bedürfnis nach Sex oder Liebe oder Macht. All diese sind positiv, sollte eines dieser Bedürfnisse jedoch die gesamte Persönlichkeit beherrschen, haben wir es mit einer "daimonischen Besessenheit" (daimonic possession) oder psychischer Krankheit zu tun! Und zu guter Letzt haben wir durch Jungs Arbeit eine breitere Interpretationspalette zum Beispiel der Symptome oder Träume oder freier Assoziation erhalten. Während Freud mehr oder weniger rigide (insbesondere sexuelle) Interpretationen entwickelte, fand Jung eher freie "mythologische" Interpretationen, in denen irgendwie alles alles mšgliche bedeuten kšnnte. Insbesondere die existentialistische Analyse hat von Jungs Vorstellungen profitiert.

    Literatur

    Die meisten Werke sind in Sammelbänden zu C. G. Jung enthalten. Ich muss allerdings warnen, dass seine Texte keine leichte Kost darstellen, doch sie sind voller interessanter Dinge, die die Mühe reich belohnen. Wenn Sie nach leichterer Kost suchen, versuchen Sie vielleicht Analytic Psychology: Its Theory and Practice, eine Vorlesungsreihe.

    Oder lesen Sie Der Mensch und seine Symbole (Man and His Symbols), in verschiedenen Editionen erhältlich, von großen reich illustrierten Ausgaben bis hin zum preisgünstigen Taschenbuch.

    Wollen Sie eher oberflächliches Wissen über Jung, versuchen Sie eine Textsammlung wie Modern
    Library: The Basic Writings of C. C. Jung. Das beste Buch, das ich je über Jung gelesen habe ist C.G. Jung - Erinnerungen, Träume, Gedanken, 1962, dieses Buch hat Jung zusammen mit seiner Studentin Aniela Jaffe geschrieben.

    Eine großartige Website über Jung mit Links zu zahlreichen anderen Seiten finden Sie in Matthew
    Clapp: Jung Index unter [Links nur für registrierte Nutzer]


    Quelle:

    PHD C. George Boeree: Persönlichkeitstheorien CARL GUSTAV JUNG
    [ 1875 - 1961 ] Originaltitel: Personality Theories
    Shippensburg University, USA. deutsche Übersetzung: D. Wieser M.A. 2006

    " Streicht die Kuechenabfaelle fuer die Aussaetzigen! Keine Gnade mehr bei Hinrichtungen!
    Und sagt Weihnachten ab! "

    (Sheriff von Nottingham)

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