- Früher Kontakt der Kleinkinder mit "Alltagserregern" durch gemeinsame Krippenplätze im Osten, dadurch rechtzeitiges "Training" des Immunsystems durch die üblichen Mikroben
- im Gegensatz dazu im Westen kleinere Familien, häufig späterer Kindergartenbesuch und Einigeln in der "bürgerlichen Kleinfamilie" (Stichwort "Cacooning")
- andere Form der Luftverschmutzung im Osten (durch Kohlefeuerung bedingte Feinstaub-, Ruß- und SO2-Belastung) als im Westen (KfZ-bedingte Belastung durch NO2 und organische Kohlenwasserstoffverbindungen; dadurch potentiell stärkere Belastung von saisonalen Pollenallergenen mit immunadjuvanten Schadstoffen und spezifischen Pflanzenmediatoren, sog. Pollen-assoziierten Lipidmediatoren, PALM)
- hohe Wärmedämmung mit höherer Luftfeuchtigkeit und mehr Teppichböden (optimale Bedingungen für Hausstaubmilben?) und Säugetiere in den West-Haushalten ("je kleiner die Wohnung, desto größer der Schäferhund" – alte West-Berliner Allergologen-Weisheit aus den 80ern); im Osten eher zugige Wohnungen (milbenfeindlich!) und platzsparende Vogelhaltung
– exotische Speiseplan der genussfreudigen Westler im Gegensatz zu den regional und saisonal geprägtem Obst- und Gemüsekonsum in der DDR (ohne Kiwi keine Kiwiallergie!)
FAZIT: Wenn schon Zivilisationskrankheiten, dann sind Allergien ein Ergebnis westlichen Lebensstils – mit all seinen Facetten.