Fortsetzung Moslembruderschaft
Anfang der 20er Jahre war das Bild vollendet. Die allgemeine Gärung im Nahen Osten durch die bolschewistische Revolution kam den Briten gelegen, um mehrere »antiimperialistische« Organisationen zu gründen, die sich später unter Scheich Shakib Arsian im »Panarabischen Kongreß« mit Sitz in Genf zusammenfanden. Dank ihres »progressiven« Anstrichs gerieten zahlreiche Organisationen mit zuvor prosozialistischer Überzeugung in den Einflußbereich der Moslem-Bruderschaft, was insbesondere für die nordafrikanischen Befreiungsbewegungen zutraf und Frankreich so in Schwierigkeiten bringen sollte. Nachdem gegen Ende der 30er Jahre das Hauptziel erreicht war, schloß sich Arslans »Panarabischer Kongreß« mit dem »Panislamischen Kongreß« unter Suhraworthy zusammen, einem Ableger nicht nur der Bruderschaft, sondern vor allem der Paneuropa-Union des Grafen Coudenhove-Kalergi. Führer der »Blauhemden« und Vorgänger Otto von Habsburgs.
Allianz mit dem schwarzen Adel
In dieser Zeit überzog die Bruderschaft des »Lehrers« Al-Banna von Ägypten aus den ganzen Nahen Osten mit ihrem Netz. Sie spielte die »Countergang« zu den von Großbritannien genährten zionistischen Organisationen: durch ihre terroristischen Angriffe auf alle Juden sorgte die Bruderschaft dafür, daß die zionistische Organisationen wuchsen und ihren Führungsanspruch über alle Juden bekräftigten.
Überrascht es eigentlich noch, daß alle diese britischen Kreaturen während des Zweiten Weltkrieges mit der SS zusammenarbeiteten? Insbesondere Arslans »Panarabischer Kongreß« und AI-Bannas Bruderschaft spielten nach dem Zweiten Weltkrieg bei der Gründung der »Schwarzen Internationale« eine einflußreiche Rolle. Arslans Anhänger in Nordafrika kollaborierten mit der Vichy-Regierung und den Nationalsozialisten gegen de Gaulle, und viele kämpften als Angehörige der »Fremden Heere Ost« unter General Reinhard Gehlen, dem späteren ersten Chef des Bundesnachrichtendienstes. Al-Bannas Anhänger wurden für die »Arabische Legion« angeworben, Seite an Seite mit den »christlichen Fundamentalisten« der libanesischen Falange. Diese Allianz erinnert an Al-Ghazalis Bündnis mit dem europäischen »schwarzen« Adel, die sich gemeinsam der Mongolenhorden bedienten, um die Kräfte der islamischen und christlichen Humanisten zu vernichten.
In den 50er Jahren mußte die Bruderschaft zunächst schwere Schlappen einstecken. Sie wurde von Präsident Nasser in Ägypten verboten. Dann verlor in Jordanien Sir John Glubb Pascha seinen Posten als Armeestabschef und als persönlicher Berater des Königs. Noch später nahm der Irak die Netzwerke der Bruderschaft unter Beschuß, und im Jahr 1965 wurde die Bruderschaft in Syrien militärisch geschlagen.
Für eine kurze Zeit hatten die Regierungen des Nahen Osten das politische Klima in ihrem Raum entschärft, aber offenbar ohne genau zu wissen, was sie eigentlich geleistet hatten - ohne Großbritannien als den Ursprung dieser Destabilisierungen zur Kenntnis zu nehmen.
Schon in den 50er Jahren hatte Großbritannien damit begonnen, seine fundamentalistischen Fußtruppen mit einer verbesserten Ideologie auszustatten.
Während für die westliche Welt der neue Opiumkrieg und östliche Sekten vorbereitet wurden, begannen die Universitäten Oxford und Sussex sowie das
Londoner Tavistock-Institut mit einem neuen Sufi-Projekt. Nomineller Führer: Idries Shah, Sohn :des vorher erwähnten Sirdar Shah.
Seit 1965 Arbeit am Khomeini-Projekt
Idries Shah wurde aus Afghanistan nach England geholt, wo er sich in Vorlesungen und Aufsätzen über das »sufistische Gedankengut« ausließ. Was er vorlegte, findet man in den letzten Jahren in der neugegründeten Bruderschaft Ägyptens wieder. Es ist ein Eintopf aus »islamischem Fundamentalismus« und neuzeitlicher Umweltschutz-Ideologie. Einer der »Brüder« erklärte jüngst vor Gericht: »Ihre Zivilisation brauchen wir nicht. Wir wollen unter dem sauberen blauen Himmel der Wüste leben und dort zu Gott beten.«
Das ist das Ergebnis von Idries Shahs Arbeit, die sich der Unterstützung keines geringeren als Sir John Glubb Pascha erfreute. Idries Shahs Vorstellungen machte sich zu Beginn der 60er Jahre die amerikanische Rand-Corporation zu eigen. Auf dieser Grundlage begannen die Universität Princeton und das »Center for Strategie and International Studies« an der jesuitischen Universität Georgetown um das Jahr 1965 ihre Arbeit am Khomeini-Projekt. Der ehemalige iranische Außenminister und Drahtzieher Khomeinis, Ibrahim Yazdi, lebte zu dieser Zeit in den USA und arbeitete unter dem Oxford-Stipendiaten und Mitarbeiter des israelischen Geheimdienstes Mossad, Professor Bernard Lewis, an der Ausfeilung des Projekts.
Nicht Khomeinis Erfolg im Iran, sondern bereits der Sturz des pakistanischen Ministerpräsidenten Zufikar Ali Bhutto im Juli 1977 war der entscheidende Faktor für die Wiederbelebung der Bruderschaft. Erstmals seit Jahrzehnten war die Bruderschaft (unter dem Namen Jamaat-i-Islami) durch ihre Marionette General Zia ul-Huq wieder an der Macht. Dieser Erfolg reaktivierte Netzwerke, die seit Mitte der 60er Jahre untätig gewesen waren. Ihre finanzielle Macht hatte sich durch die Ölpreiserhöhung des Jahres 1973 beträchtlich gesteigert - Prinz Abdullah, der Chef der Fundamentalisten Saudi-Arabiens, hatte seinen Anteil an der Einkommenssteigerung.
In enger Abstimmung mit dem »lslamic Council of Europa«, dem nach dem Zweiten Weltkrieg geschaffenen Nachfolger von Scheich Arslans Organisation, wurden aus Pakistan Fundamentalistentrupps in alle islamischen Länder geschickt. Das erste Land, das sich dieser neuen Aktivitäten erfreuen durfte, war Ägypten, wo die Bruderschaft ohnehin bereits wieder von Sadat*) zugelassen worden war, womit er seine linken Gegner in Schach zu halten hoffte. Neue Organisationen entstanden in Nordafrika, insbesondere Tunesien. Die Anglo-Amerikaner schufen sich die bestmöglichen Voraussetzungen, um die Khomeini-Operation möglichst international ausschlachten zu können.
*)
1977 S. ermordet 1981
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So auch am 22.11.1977 in der BZ Westberlin: »Regierungschef Begin hält sich die Hand vor den Mund und flüstert Sadat etwas zu. Begin: „Wir verstehen uns.”«
Wer hatte den Binder auf dem Foto manipuliert?
Grand Design für die Entwicklung der Welt
In London standen hinter dem Islamic Council die Islamic Foundation unter FM »Bruder« Kurshid Ahmad. Sir Glubb Paschas Anglo-Arab Association und Sir Harold Beeleys »Council for the Advancement of Arab-British Understanding«, der eng mit dem an Umweltschutz und Terrorismus orientierten Washingtoner Institute für Policy Studies sowie den Universitäten Princeton und Georgetown zusammenarbeitet.
Auf dem europäischen Kontinent saßen Spitzenkräfte der Bruderschaft im Exil. Issam al-Attar, ehemaliger Führer der Bruderschaft in Syrien, war 1965 aus Syrien ausgewiesen worden und ließ sich in der Aachener Bilal-Moschee nieder. Diese diente während Khomeinis Paris-Aufenthalt als Verbindungsstelle zum Iran.
In Lugano sitzen die »Geschäftsleute« Ghalib Himat und Jussuf Nada. Sie finanzierten mehrere europäische Moscheen und islamische Zentren und besitzen ausgezeichnete europäische Verbindungen in den Nahen Osten. Der Syrier Himat kam Anfang der 60er Jahre nach München, um jene Moslems, die seit der Zeit von Gehlens »Fremden Heeren Ost« in Bayern geblieben waren, in einem
islamischen Zentrum zu sammeln. Er arbeitete mit dem in Genf ansässigen Ägypter Said Ramadhan zusammen, der im Jahr 1954 in ein Attentat auf Präsident Nasser verwickelt war. Daß er in Lugano wohnhaft ist, hielt Himat nicht davon ab, Präsident der islamischen Gemeinde in der Bundesrepublik zu sein. Sein Münchner Zentrum leistete Khomeini ebenfalls wichtige Hilfestellung.
Die Verbindung türkischer Faschisten zur Moslem-Bruderschaft ist besonders wesentlich, weil die Türkei auf einer Tagung des »Islamic Council of Europe« für die »fundamentalistische Behandlung« ins Visier genommen wurde.
Von diesen Hauptzentren hängen weitere Niederlassung ab: in Paris, Brüssel, Stockholm, Amsterdam und Rom.
Diese geheimdienstlichen Kreise treffen sich in London bei der Führungsspitze der britischen Oligarchie, vertreten durch Sir John Glubb Pasche, Lord Caradon und ihre Mannschaft, die an der Schule für britische Spione im arabischen Raum, dem »Middle East Center for Arab Studies« ihre Ausbildung erhalten hat. Sie sind für die Schrecken verantwortlich, die sich im Iran und in Pakistan abspielten. [...]
Was aus dieser Entwicklung folgt, liegt auf der Hand. Entweder hat das Spiel des angloamerikanischen Handlangers Khomeini Erfolg - dann ziehen in der Welt nicht nur wieder feudale Zeiten ein, sondern es kommt mit Sicherheit zu einem neuen
Nahostkrieg, der die ganze Welt in Brand setzen könnte. (Schon geschehen)
Oder das Grand Design für die Entwicklung der Welt, zu dem die arabische Welt nicht nur ihren Ölreichtum, sondern gleichermaßen ihre große humanistische Tradition beitragen muß, trägt den Sieg davon. Doch dafür ist vorausgesetzt, daß die Kompromisse mit Großbritannien und seinen Handlangern ein Ende haben.
(Quelle: Das Abc der Insider, Verlag Diagnosen, Leonberg 1992, S. 406-414)
Alte Geheimdienst-Masche: Der scheinbare “Feind” wird gleich selber mit aufgebaut. Nicht nur die “antibritische” Moslembruderschaft wurde von den Briten aufgebaut, finanziert und gelenkt, sondern vermutlich auch der philosemitische “Demokratische Sozialismus” der LINKEN und ihr NPD-Feindbild.
Beide Bewegungen, der “Demokratische Sozialismus” wie auch die “Nationaldemokraten”, haben Gründerväter aus London und vom MI6 mit den Namen L. Loewenthal und A. v. Thadden.....