„Die Versuche in Deutschland eine multikulturelle Gesellschaft aufzubauen scheiterten völlig", erklärte die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer Versammlung der „Jungen Union" der CDU in Potsdam.
„Die Versuche in Deutschland eine multikulturelle Gesellschaft aufzubauen scheiterten völlig", erklärte die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf einer Versammlung der „Jungen Union" der CDU in Potsdam.
Die Bundeskanzlerin gibt eine solche Erklärung zum ersten Mal ab. Diese Erklärung bekräftigt allem Anschein nach die ganze Ernsthaftigkeit des Integrationsproblems, vor dem man schon die Augen nicht verschließen kann. Man kann sich an die jüngste Herausgabe des Aufsehen erregenden Buches des bekannten deutschen Bankiers Thilo Sarrazin „Deutschland schafft sich ab" erinnern, in dem vor der Gefahr der Ausbreitung der mosleminischen Bevölkerung im Land gewarnt wird. Obwohl Amtspersonen aus Überlegungen der politischen Korrektheit heraus sich von den darin dargelegten Ansichten zuerst distanzierten, wurde dieses Buch in Deutschland zu einem Bestseller. Ähnliche Antiimmigrationsstimmungen sind auch in anderen Ländern Europas zu sehen, wo die Zahl der Auswanderer aus anderen Regionen der Welt, vor allem aus Nordafrika und dem Nahen Osten, sich in den letzten Jahren drastisch vergrößerte.
„Die Ursache der Zunahme solcher Stimmungen ist recht offensichtlich - das ist das Problem der Integration vieler Immigrantengemeinden in die europäische Gesellschaft", sagte der Experte für den politischen Islam Georgij Engelgard in seinem Interview für „Stimme Russlands".
„Das Problem besteht darin, dass einige Gemeinden, in erster Linie Auswanderer aus der Türkei und arabischen Ländern, faktisch als irgendwelche parallelen Gesellschaften in Europa existieren. Das löst bei vielen Europäern Gereiztheit aus. Wenn man sich Deutschland anschaut, dann wird dort in den letzten zwei Monaten eine sehr stürmische öffentliche Diskussion zu diesem Thema geführt. Während die politische Elite die Einhaltung des multikulturellen Herangehens und die Koexistenz verschiedener Gemeinden fordert, treten die meisten Bürger gegen eine solche Politik auf".
Das Problem der Beziehungen mit den Moslems wird in den westeuropäischen Ländern zu einem wichtigen Faktor der Innenpolitik. Politiker und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens, die erklären, dass die mosleminische Minderheit eine Gefahr für die europäische Zivilisation darstellt, gewinnen erfolgreich Punkte bei Wahlkämpfen und genießen die Aufmerksamkeit der Massenmedien. Es ist kennzeichnend, dass bereits in Parlamenten von über 20 europäischen Staaten nationalistische und populistische Parteien vertreten sind, die den Kampf gegen die „Islamisierung" des Kontinents als die wichtigste Aufgabe formulieren. Frankreich wurde zum ersten europäischen Staat, in dem ein Gesetz verabschiedet wurde, das das Tragen des Hidschabs verbietet.
Die Antiimmigrationsstimmungen in Europa rufen bei den Moslems eine negative Reaktion hervor. Der Direktor des Zentrums für die Partnerschaft der Zivilisationen Weniamin Popow erinnert daran, dass die Welt im nächsten Jahr den 10. Jahrestag des „schwarzen Datums" der heutigen Geschichte - des 11. September 2001 - begehen wird. Die Aufgabe der Vereinigung von allen vernünftigen Kräften im Westen und im mosleminischen Osten mit dem Ziel, dass sie mit vereinten Kräften die extremistischen Kräfte auf beiden Seiten isolieren und neutralisieren, wird jetzt aktuell.