Wie lange wollen sie diesen Schuldkult noch fortsetzen, Herr Bundespräsident?
10 Jahre?
50 Jahre?
100 Jahre?
Genau 70 Jahre nach der Befreiung Leningrads von den Nazis schreibt Bundespräsident Gauck einen Brief an Russlands Staatsoberhaupt Putin. Seine Botschaft soll einem versöhnlichen Zweck dienen.
Bundespräsident Joachim Gauck hat in einem Schreiben an den russischen Präsidenten Wladimir Putin seine "tiefe Trauer und Scham" über den Vernichtungskrieg Nazi-Deutschlands gegen die Sowjetunion ausgedrückt. Gauck schrieb anlässlich des 70. Jahrestags der Befreiung Leningrads durch die Rote Armee am 27. Januar 1944, auch in Deutschland sei die Erinnerung an diese unbarmherzige Belagerung lebendig: "Deutschland ist sich seiner geschichtlichen Verantwortung für das Leid, das den Einwohnern Leningrads angetan wurde, und für die brutale Kriegsführung seiner Soldaten, Einsatzgruppen und SS-Formationen bewusst."
Gauck fuhr fort: "Ich sage Ihnen und Ihrem Volk: Wir teilen den Schmerz um die Opfer und wir fühlen mit den Überlebenden, die bis heute unter den Folgen des Krieges leiden." Er erinnere sich mit den Bürgerinnen und Bürgern Sankt Petersburgs "des Martyriums so vieler Unschuldiger, so vieler Frauen, Männer und Kinder, die bewusst dem Hungertod ausgesetzt wurden", schrieb Gauck weiter. "Das ungeheure Ausmaß des menschlichen Leids macht uns immer noch fassungslos."
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