Eins ist unbestritten, jeder glaubt, was er glauben will. Und das sei ihm auch unbenommen.
Für einen nicht religiösen, skeptischen, denkenden und eher naturwissenschaftlich orientierten Menschen wie mich ist es jedoch sehr schwer vorstellbar, an einen Gott zu glauben.
Die Gründe sind mannigfaltig...
Dass Menschen völlig absurden kollektiven Vorstellungen anhängen, diese wirklich glauben und manche von ihnen auch sehr fanatisch für die Verfechtung und die Verbreitung solcher Ideen eintreten, ist eine Tatsache. Man muss nur an den Rassenwahn oder den Antijudaismus über lange Jahrhunderte hinweg denken. Und diese Vorstellungen sind auch längst nicht ausgemerzt. Auch politisch wird an solchen Vorstellungen gearbeitet, wie z.B. dass der US-Amerikaner nur deshalb bewaffnet ins Ausland ginge, um Menschen zu helfen, diese zu retten, böse Diktatoren abzusetzen und zu ermorden und eine gute Gesellschaftsordnung einzuführen. Genauso wird von vielen nahezu automatisch angenommen, dass ein Kommunist oder ein Kapitalist oder ein Diktator oder auch ein Atheist unbedingt ein schlechter Mensch sei.
Es wird oft einfach nicht näher nachgefragt und nachgedacht. Anderslautende Informationen werden einfach negiert oder gar nicht erst beschafft.
Auch abergläubische Ideen und Mythen halten sich ewig, wie z.B., dass es ein Leben nach dem Tode gäbe, oder dass Außerirdische hier gewesen wären und Zeichen hinterlassen hätten. Ebenso halten sich Mythen wie dass die Amis nicht auf dem Mond waren, dass der 11. Sept. "getürkt" gewesen wäre oder dass ihn "die Juden" organisiert hätten.
Beim Gottesglauben ist jedoch nicht einmal eine einzige real nachweisbare Tatsache als Hintergrund zu finden. Und trotzdem glauben ich weiß nicht aber vielleicht real 60 Prozent oder mehr oder weniger der Weltbevölkerung daran, dass es ein wie auch immer geartetes überirdisches, geistiges Wesen gäbe, was die Welt zumindest mit seiner Kraft oder - noch absurder - mit seinem Willen steuern und lenken würde.
Man kann die Zahl der wirklich an sowas Glaubenden schwer bestimmen, und die Zahlen der Religionsanhänger oder Kirchen- oder mitglieder religiöser Gruppierungen einfach zusammen zu zählen, ergibt auch kein wahres Abbild, denn viele dieser Mitglieder sind zwar Mitglieder (aus gesellschaftlichen Gründen oder aus Tradition oder weil sie nichts Besseres finden), aber glauben in Wahrheit gar nicht an Götter. Und die Zahl ist weltweit abnehmend.
Ich rede nicht von einer bestimmten Religion, denn solcherart Glauben findet sich in vielen Glaubensvorstellungen.
Vielleicht ist bei so manchen Menschen ein fester oder fanatischer Gottesglaube, eine Überzeugung, dass es derartiges tatsächlich gäbe, mehr als "nur eine Meinung", sondern eben doch eine "kollektive Wahnvorstellung", gestützt durch Tausende oder Millionen Gleichgesinnte?