+ Auf Thema antworten
Seite 5 von 10 ErsteErste 1 2 3 4 5 6 7 8 9 ... LetzteLetzte
Zeige Ergebnis 41 bis 50 von 91

Thema: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

  1. #41
    Mitglied Benutzerbild von derfreiegeist
    Registriert seit
    18.01.2014
    Beiträge
    60

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Zitat Zitat von -jmw- Beitrag anzeigen
    Wilhelm Röpke meinte, diejenigen Werte, die eine Gesellschaft brauche, um eine funktionierende Marktwirtschaft erhalten zu können, fänden sich nur - daher auch der Titel eines seiner Bücher - jenseits von Angebot und Nachfrage.

    In diesem Sinne könnte man sogar behaupten, dass eine "Ethik des Kapitalismus" bzw. eine "kapitalistische Ethik" eine Ehitk nicht für, sondern gegen den Kapitalismus sei, da sie langfristig seine Grundfesten unterhöhle.
    Ein Gedanke der mir auch noch hierzu gekommen ist: Kapitalismus bedeutet ja nicht nur Freie Marktwirtschaft, sondern lässt sich am besten darwinistisch formulieren: wer mehr Geld hat, besitzt auch mehr wirtschaftliche Macht. Insofern ist eine absolut libertäre Wirtschaftsordnung, die diesem Prinzip des Kapitalismus entspricht, in letzter Konsequenz eine Gefahr für den Freien Markt, weil es eben sehr wohl unfreie Menschen gibt, nämlich weniger Wohlhabende.
    Insofern richtet sich die kapitalistische Ethik gar nicht gegen den Kapitalismus selbst, sondern gegen den wirklich Freien Markt, der durch staatliche Instanzen reguliert wird.
    "Die Freiheit kann nur erhalten werden, wenn sie nicht bloß aus Gründen der erkennbaren Nützlichkeit im Einzelfalle sondern als Grundprinzip verteidigt wird."
    - Friedrich August von Hayek (1899 - 1992), österreichischer Ökonom und Philosoph

  2. #42
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.240

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Hmm...
    Wenn wir "Freiheit" über "Macht" verstehen, dann, ja, im Kapitalismus, auch im "libertären", haben die Wohlhabenderen (definitiongemäss) mehr Geld und mehr (wirtschaftliche) "Macht" und sind damit "freier" und die weniger Wohlhabenden sind weniger "mächtig" und "frei".
    Allerdings entspricht das ja zumindest nicht dem "libertären" Freiheitsbegriff: Ungestörtheit des Selbst- und Sacheigentums.

    Man wird entsprechend überlegen müssen, welcher Freiheitsbegriff sinnvoller ist und wieviel Freiheit tatsächlich mit Macht zu tun hat.
    Ich würd's vielleicht eher statt "Freiheit" "Handlungsmöglichkeiten" nennen.

    Man kann übrigens die Sache auch aus der entgegengesetzten Richtung angehen und umgekehrt argumentieren: Wenn im Kapitalismus Reiche mehr wirtschaftliche Macht haben, werden sie diese dann nicht in politische Macht übersetzen und also bestimmen, was wie reguliert wird und also zu ihren Gunsten regulieren und damit mehr wirtschaftliche Macht haben, als sie es ohne die Regulierung hätten?
    Jedenfalls ist das eine gängige Argumentation bei der "libertarian left", dem "kapitalismuskritischen" Flügel der Marktlibertären.
    Wenn dies stimmt, haben Reiche im Kapitalismus notwendig mehr Macht und nutzen sie auch.
    Stimmt es nicht, haben sie dennoch mehr Macht und nutzen sie.
    Heisst: Reiche haben im Kapitalismus, ob mehr oder weniger oder gar nicht reguliert, Macht, vielleicht sogar erhebliche Macht.
    Ist das ein Problem?
    Lässt es sich lösen?
    Wenn ja, wie?
    Wenn nicht, was dann?
    Müssen wir uns mit der Sache abfinden mangels Alternativen?
    Wenn nicht, welche hätten wir?

    Zitat Zitat von derfreiegeist Beitrag anzeigen
    Ein Gedanke der mir auch noch hierzu gekommen ist: Kapitalismus bedeutet ja nicht nur Freie Marktwirtschaft, sondern lässt sich am besten darwinistisch formulieren: wer mehr Geld hat, besitzt auch mehr wirtschaftliche Macht. Insofern ist eine absolut libertäre Wirtschaftsordnung, die diesem Prinzip des Kapitalismus entspricht, in letzter Konsequenz eine Gefahr für den Freien Markt, weil es eben sehr wohl unfreie Menschen gibt, nämlich weniger Wohlhabende.
    Insofern richtet sich die kapitalistische Ethik gar nicht gegen den Kapitalismus selbst, sondern gegen den wirklich Freien Markt, der durch staatliche Instanzen reguliert wird.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  3. #43
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
    Registriert seit
    18.06.2006
    Ort
    Freiluftanstalt
    Beiträge
    61.240

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Was übrigens die Banken, die Finanzmärkte und die Deregulierung angeht: Eines der Probleme hier ist das der massenhaften Geldvermehrung durch unser Bankensystem. Die Druckerpresse rotiert, Buchgeld wird aus dem Nichts geschaffen, und Billionen Euro suchen verzweifelt nach Orten, sich anzulegen.
    Daher die Investititon in miese Anlagen, in Hochrisikoanlagen, ins Ausland, daher auch die irre Spekulation auf wirklich jeden Mist, inklusive Spekulation auf die Ergebnisse der Spekulation von Spekulationsergebnisspekulationen usw.

    Ohne fractional reserve sähe die Sache schon anders aus, denn wo sehr viel weniger Geld kreiert wird, gibt's auch weniger anzulegen.
    Aktueller Kalenderspruch: We have to choose between the freedom of a few professional politicians to talk and the freedom of the people to live.
    (Oswald Mosley, Fascism: 100 Questions)

  4. #44
    Hallo ich bins Benutzerbild von Salasa
    Registriert seit
    17.03.2006
    Ort
    Absurdistan
    Beiträge
    1.709

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Wir brauchen eine Kombination von allen,um die Demokratie und die Freiheit für alle Bürger gewährleisten zu können. Dazu gehört der verbesserte Jugendschutz, aber auch an einen Schutz vor dem Jugendschutz muss gedacht werden, wir brauchen eine Bildungsoffensive, denn nur aufgeklärte selbstbewusste Persönlichkeiten können ihre Freiheit auch selbst verwalten wir brauchen eine Leistung-bereite aber auch Leistung-fähige Gesellschaft die Motiviert ist, aber sich auch nicht ausbeuten lässt. Wir brauchen Sozial-stabile Verhältnisse, dem man keine angst haben muss Nachts über die Straßen zu gehen. Wir brauchen keinen Polizeistaat, sondern eine Zukunftsorientierte Wissens und Bildungsgesellschaft und das wird uns mehr Freiheit ermöglich als durch die Forderung nach immer mehr Markt Radikalisierung nach den 100% Markt. Das Schaft nur Gefängnisse wie man an dem Beispiel USA sehen kann.
    Das Ende des Kreditbooms, Gelderschaffung ohne Wertschöpfung, Spekulation statt Produktion, immense Verschuldung, zukünftiger Rohstoff- und Energiemangel (Peak Oil-Gas-Uranium) und ein dramatischer Klimawandel als deutliche Warnungen vor einem "Weiter so"! „Jeder der glaubt, dass exponentielles Wachstum in einer endlichen Welt für immer weitergehen kann, ist entweder verrückt oder ein Wirtschaftswissenschaftler.“ Kenneth Boulding

  5. #45
    Herr der Raben Benutzerbild von Hrafnaguð
    Registriert seit
    24.03.2007
    Ort
    Asgard
    Beiträge
    21.091

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Zitat Zitat von BRDDR_geschaedigter Beitrag anzeigen
    Was soll bitte unsozial daran sein, wenn ich voll radikal Verträge abschließen darf und voll radikal über mein Eigentum verfüge? Was ist da unsozial?

    Asozial ist der Staat mit seiner Umverteilerei von fleißig zu faul.
    Ich glaube dir geistern zu viel Bilder im Kopf herum vom hart arbeitenden Handwerksmeister oder Mittelstandsunternehmer dem das Leben durch Steuerlast schwergemacht wird, von der dann irgendwelche Romas und andere Akalatzen finanziert werden. Dieweil finanziert er aber auch nicht wenige, sehr fleißige, hart arbeitende Menschen die trotz 40h Woche nicht genug verdienen und H4 Aufstocker sind.

    Hier geht es aber um etwas ganz anderes. Um Leute die derart reich sind, das dir das Vorstellungsvermögen dafür abgeht und die derartige wirtschaftlich-finanzielle Macht angeballt haben, meist nicht durch "harte Arbeit" sondern das Verschieben von virtuellen Geld über Computer, das sie ganze Staaten und Volksgemeinschaften manipulieren, instrumentalisieren und zu ihren Gunsten nutzen können und dies auch tun.
    Nicht gerade selten produzieren sie dann ganze Heerscharen von "Faulen" in dem sie der Profitmaximierung wegen Massenentlassungen anordnen oder Firmen einfach übernehmen und abwickeln.
    Diese so produzierten "Faulen" präsentiert man dir dann als "Gegner", als "Feindbild" das an dein sauer verdientes Geld heranwill und du nimmst dieses Feindbild scheinbar dankend an. Es gibt natürlich auch echte Faule, die auf Kosten der Gemeinschaft leben, kein Potential besitzen und das wenige Potential das sie haben nicht nutzen (wollen). Einen Teil des Problems kann man recht einfach lösen = Abschiebung,
    übrig bleiben ein paar Schmarotzer welche sich eine (noch) so reiche Gesellschaft wie unsere um des lieben Friedens willen sogar leisten kann.
    Das wahre Problem sind aber die Heerscharen künstlich erzeugter "Fauler" (für dich als solche deklarierte!) und die Menschen die aufgrund des Treibens der Superreichen und der Regeln unserer Gesellschaft oft ihr Potential gar nicht ausschöpfen können, vom Arbeitsmarkt verdrängt oder nicht gebraucht sind, Humankapital, das einfach "abgeschrieben" wird.
    Dafür zahlst du sicherlich mit deinen Steuern die Zeche - du wirst wütend, fühlst dich als "Fleißiger" ungerecht behandelt, siehst die "Faulen" die du finanzieren darfst, nicht aber den Verursacher ihrer Heerscharen, die neoliberalen Steuermänner im Hintergrund, wo wir dann wieder beim Thema "Teile und herrsche" sind. Was perfekt funktioniert wie man sieht.
    Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
    Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul

  6. #46
    Mitglied Benutzerbild von Dr Mittendrin
    Registriert seit
    14.11.2010
    Ort
    z,Minga
    Beiträge
    104.237

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Zitat Zitat von Erich von Stahlhelm Beitrag anzeigen
    Ich glaube dir geistern zu viel Bilder im Kopf herum vom hart arbeitenden Handwerksmeister oder Mittelstandsunternehmer dem das Leben durch Steuerlast schwergemacht wird, von der dann irgendwelche Romas und andere Akalatzen finanziert werden. Dieweil finanziert er aber auch nicht wenige, sehr fleißige, hart arbeitende Menschen die trotz 40h Woche nicht genug verdienen und H4 Aufstocker sind.

    Hier geht es aber um etwas ganz anderes. Um Leute die derart reich sind, das dir das Vorstellungsvermögen dafür abgeht und die derartige wirtschaftlich-finanzielle Macht angeballt haben, meist nicht durch "harte Arbeit" sondern das Verschieben von virtuellen Geld über Computer, das sie ganze Staaten und Volksgemeinschaften manipulieren, instrumentalisieren und zu ihren Gunsten nutzen können und dies auch tun.
    Nicht gerade selten produzieren sie dann ganze Heerscharen von "Faulen" in dem sie der Profitmaximierung wegen Massenentlassungen anordnen oder Firmen einfach übernehmen und abwickeln.
    Diese so produzierten "Faulen" präsentiert man dir dann als "Gegner", als "Feindbild" das an dein sauer verdientes Geld heranwill und du nimmst dieses Feindbild scheinbar dankend an. Es gibt natürlich auch echte Faule, die auf Kosten der Gemeinschaft leben, kein Potential besitzen und das wenige Potential das sie haben nicht nutzen (wollen). Einen Teil des Problems kann man recht einfach lösen = Abschiebung,
    übrig bleiben ein paar Schmarotzer welche sich eine (noch) so reiche Gesellschaft wie unsere um des lieben Friedens willen sogar leisten kann.
    Das wahre Problem sind aber die Heerscharen künstlich erzeugter "Fauler" (für dich als solche deklarierte!) und die Menschen die aufgrund des Treibens der Superreichen und der Regeln unserer Gesellschaft oft ihr Potential gar nicht ausschöpfen können, vom Arbeitsmarkt verdrängt oder nicht gebraucht sind, Humankapital, das einfach "abgeschrieben" wird.
    Dafür zahlst du sicherlich mit deinen Steuern die Zeche - du wirst wütend, fühlst dich als "Fleißiger" ungerecht behandelt, siehst die "Faulen" die du finanzieren darfst, nicht aber den Verursacher ihrer Heerscharen, die neoliberalen Steuermänner im Hintergrund, wo wir dann wieder beim Thema "Teile und herrsche" sind. Was perfekt funktioniert wie man sieht.
    Naja, da dreht sich die Katze im Kreis.
    Wenn ich Arbeitslose ins Land hole steigere ich sogar die Arbeitslosigkeit.
    Arbeit erzeugt Arbeit.
    Arbeitslosigkeit erzeugt Arbeitslosigkeit.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  7. #47
    Herr der Raben Benutzerbild von Hrafnaguð
    Registriert seit
    24.03.2007
    Ort
    Asgard
    Beiträge
    21.091

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Zitat Zitat von derfreiegeist Beitrag anzeigen
    Ein Gedanke der mir auch noch hierzu gekommen ist: Kapitalismus bedeutet ja nicht nur Freie Marktwirtschaft, sondern lässt sich am besten darwinistisch formulieren: wer mehr Geld hat, besitzt auch mehr wirtschaftliche Macht. Insofern ist eine absolut libertäre Wirtschaftsordnung, die diesem Prinzip des Kapitalismus entspricht, in letzter Konsequenz eine Gefahr für den Freien Markt, weil es eben sehr wohl unfreie Menschen gibt, nämlich weniger Wohlhabende.
    Insofern richtet sich die kapitalistische Ethik gar nicht gegen den Kapitalismus selbst, sondern gegen den wirklich Freien Markt, der durch staatliche Instanzen reguliert wird.
    Das Problem ist, das es ab einem gewissen Punkt an finanzieller Macht gar nicht mehr um wirtschaftliche, sondern politische Macht geht.
    Der ausgeartete Kapitalismus ufert von seinem Metier "Wirtschaft- bzw Finanzwirtschaft" immer mehr, drängender und stärker in Richtung politischer Einflußnahme, bzw ist der Schritt von den Superreichen schon vor langer Zeit vollzogen worden. Das ist Politik, die am Souverän Volk völlig vorbeigeht, undemokratisch, hinter den Kulissen passierend, mit einem Nachdruck vollzogen das man schon von Finanzfaschismus
    sprechen kann. Der Kapitalismus, vorallem die Finanzwirtschaft, hat sein Metier Wirtschaft schon lange verlassen und bestimmt undemokratisch über die Politik. Über Völker, Staatssysteme, Ressourcen, die Biossphäre der Erde, über die Ausrichtung von Gesellschaften, über Medien (Propaganda), Meinungen, das Denken, kurz gesagt, er dominiert mittlerweile in allen Aspekten menschlichen Lebens und nutzt diese als reines Humankapital, das man dieweil auch abschreibt, so es nötig erscheint.
    Es geht doch in einem unvorstellbaren Maß über den rein wirtschaftlichen Aspekt hinaus.
    Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
    Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul

  8. #48
    Herr der Raben Benutzerbild von Hrafnaguð
    Registriert seit
    24.03.2007
    Ort
    Asgard
    Beiträge
    21.091

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    Naja, da dreht sich die Katze im Kreis.
    Wenn ich Arbeitslose ins Land hole steigere ich sogar die Arbeitslosigkeit.
    Arbeit erzeugt Arbeit.
    Arbeitslosigkeit erzeugt Arbeitslosigkeit.
    .....was durchaus gewollt sein kann.
    Wenn morgen die Muschelhörner und Trommeln erklingen, dann lasst uns fallen, so leichten Herzens wie die Kirschblüten im linden Frühlingswind.
    Impfpass und mit Sicherheit noch weitere digitale Maßnahmen in diese Richtung:
    Ash nazg durbatulûk, ash nazg gimbatul,
    ash nazg thrakatulûk agh burzum-ishi krimpatul

  9. #49
    Mitglied Benutzerbild von Humer
    Registriert seit
    09.10.2007
    Beiträge
    3.070

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Zitat Zitat von Erich von Stahlhelm Beitrag anzeigen
    Das Problem ist, das es ab einem gewissen Punkt an finanzieller Macht gar nicht mehr um wirtschaftliche, sondern politische Macht geht.
    Der ausgeartete Kapitalismus ufert von seinem Metier "Wirtschaft- bzw Finanzwirtschaft" immer mehr, drängender und stärker in Richtung politischer Einflußnahme, bzw ist der Schritt von den Superreichen schon vor langer Zeit vollzogen worden. Das ist Politik, die am Souverän Volk völlig vorbeigeht, undemokratisch, hinter den Kulissen passierend, mit einem Nachdruck vollzogen das man schon von Finanzfaschismus
    sprechen kann. Der Kapitalismus, vorallem die Finanzwirtschaft, hat sein Metier Wirtschaft schon lange verlassen und bestimmt undemokratisch über die Politik. Über Völker, Staatssysteme, Ressourcen, die Biossphäre der Erde, über die Ausrichtung von Gesellschaften, über Medien (Propaganda), Meinungen, das Denken, kurz gesagt, er dominiert mittlerweile in allen Aspekten menschlichen Lebens und nutzt diese als reines Humankapital, das man dieweil auch abschreibt, so es nötig erscheint.
    Es geht doch in einem unvorstellbaren Maß über den rein wirtschaftlichen Aspekt hinaus.
    Es ist leider richtig, dass das Kapital die Politik dominiert. Dabei gibt es einen Widerspruch: Die Neoliberalen hätten gerne einen schwachen Staat, lassen aber die Banken von diesem Staat bzw. seinen Bürgern retten. Nun wird aber es keine Wiederholung der letzten Rettungsaktion geben können, weshalb ich von einer zukünftigen weitaus schlimmeren Krise als der von 2008 ausgehe.
    Eine darwinistisch orientierte Betrachtungsweise, die besagt, dass der wirschaftliche Liberalismus erfolgreich ist und sich deshalb behauptet, kann nicht überzeugen. Er kann die Grundlagen seines Erfolges nicht selbst herstellen, er braucht den Staat als letzte Sicherung.
    Da Nachhaltigkeit das Letzte ist, was angestrebt wird, ist Neoliberalismus auch nur zeitlich und regional begrenzt erfolgreich. Die Zeche zahlt immer irgend wer,
    die Kleinsparer, die Arbeitslosen, die 3. Welt oder die Natur.
    Parole: Reich ins Heim- Mitglied der Linksfraktion

  10. #50
    Libertärer Republikaner Benutzerbild von BRDDR_geschaedigter
    Registriert seit
    09.08.2009
    Beiträge
    39.839

    Standard AW: Neoliberalismus ist eine Ideologie bzw gefährliche Religion

    Zitat Zitat von Erich von Stahlhelm Beitrag anzeigen
    Ich glaube dir geistern zu viel Bilder im Kopf herum vom hart arbeitenden Handwerksmeister oder Mittelstandsunternehmer dem das Leben durch Steuerlast schwergemacht wird, von der dann irgendwelche Romas und andere Akalatzen finanziert werden. Dieweil finanziert er aber auch nicht wenige, sehr fleißige, hart arbeitende Menschen die trotz 40h Woche nicht genug verdienen und H4 Aufstocker sind.

    Hier geht es aber um etwas ganz anderes. Um Leute die derart reich sind, das dir das Vorstellungsvermögen dafür abgeht und die derartige wirtschaftlich-finanzielle Macht angeballt haben, meist nicht durch "harte Arbeit" sondern das Verschieben von virtuellen Geld über Computer, das sie ganze Staaten und Volksgemeinschaften manipulieren, instrumentalisieren und zu ihren Gunsten nutzen können und dies auch tun.
    Nicht gerade selten produzieren sie dann ganze Heerscharen von "Faulen" in dem sie der Profitmaximierung wegen Massenentlassungen anordnen oder Firmen einfach übernehmen und abwickeln.
    Diese so produzierten "Faulen" präsentiert man dir dann als "Gegner", als "Feindbild" das an dein sauer verdientes Geld heranwill und du nimmst dieses Feindbild scheinbar dankend an. Es gibt natürlich auch echte Faule, die auf Kosten der Gemeinschaft leben, kein Potential besitzen und das wenige Potential das sie haben nicht nutzen (wollen). Einen Teil des Problems kann man recht einfach lösen = Abschiebung,
    übrig bleiben ein paar Schmarotzer welche sich eine (noch) so reiche Gesellschaft wie unsere um des lieben Friedens willen sogar leisten kann.
    Das wahre Problem sind aber die Heerscharen künstlich erzeugter "Fauler" (für dich als solche deklarierte!) und die Menschen die aufgrund des Treibens der Superreichen und der Regeln unserer Gesellschaft oft ihr Potential gar nicht ausschöpfen können, vom Arbeitsmarkt verdrängt oder nicht gebraucht sind, Humankapital, das einfach "abgeschrieben" wird.
    Dafür zahlst du sicherlich mit deinen Steuern die Zeche - du wirst wütend, fühlst dich als "Fleißiger" ungerecht behandelt, siehst die "Faulen" die du finanzieren darfst, nicht aber den Verursacher ihrer Heerscharen, die neoliberalen Steuermänner im Hintergrund, wo wir dann wieder beim Thema "Teile und herrsche" sind. Was perfekt funktioniert wie man sieht.
    Diese Megareichen sind aber erst mit Staatshilfe megareich geworden. Nämlich durch das staatliche Zentralbankensystem.

    Der Normalomillionär ist doch nicht das Problem, diese Leute brauchen wir sogar, die haben die nötigen Ressourcen für einen potentiellen Widerstand.
    Sozialismus und Freiheit schließen einander definitionsgemäß aus. - Friedrich Hayek


    Sprüche 1:7
    Des HERRN Furcht ist Anfang der Erkenntnis. Die Ruchlosen verachten Weisheit und Zucht.

+ Auf Thema antworten

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer

Aktive Benutzer in diesem Thema: 1 (Registrierte Benutzer: 0, Gäste: 1)

Ähnliche Themen

  1. Islam ist keine Religion sondern eine Ideologie
    Von scanners im Forum Gesellschaftstheorien / Philosophie
    Antworten: 5
    Letzter Beitrag: 12.06.2008, 11:40
  2. Gefährliche Koalas
    Von basti im Forum Freie Diskussionen
    Antworten: 10
    Letzter Beitrag: 08.02.2007, 07:29
  3. Die katholische Kirche, eine gefährliche Sekte!
    Von Roberto Blanko im Forum Gesellschaftstheorien / Philosophie
    Antworten: 75
    Letzter Beitrag: 13.12.2005, 19:45

Nutzer die den Thread gelesen haben : 0

Du hast keine Berechtigung, um die Liste der Namen zu sehen.

Forumregeln

  • Neue Themen erstellen: Nein
  • Themen beantworten: Nein
  • Anhänge hochladen: Nein
  • Beiträge bearbeiten: Nein
  •  
nach oben