Gefährliches Virus
Kann Ebola auch nach Deutschland kommen?
25. März 2014 18:06 Uhr, B.Z. |
Das Virus breitet sich in Westafrika rasant aus. Theoretisch wäre auch eine Einschleppung nach Deutschland möglich. Das Virus ist nur 0,014 Millimeter groß und gehört doch zu den tödlichsten Erregern weltweit. Zum ersten Mal nach zwei Jahren ist das Ebolavirus wieder aufgetaucht.
Im westafrikanischen Staat Guinea verbreitet sich die Krankheit nach Angaben der Weltgesundheitsorganistaion mit großer Geschwindigkeit aus. "Die Lage ist besorgniserregend“, so ein Sprecher der WHO. 59 Menschen sind bislang gestorben, 86 Krankheitsfälle wurden bislang offiziell gemeldet. Auch im Nachbarstaat Sierra Leone soll es erste Fälle geben. In Liberia starben mindestens fünf Menschen.
Das Ebolavirus ist hoch ansteckend und wird über Tröpfcheninfektion übertragen. Bisher gibt es weder eine Impfung noch eine Therapie gegen die Erkrankung. 90 Prozent aller Fälle verlaufen tödlich. Nach einer Inkubationszeit von zwei Tagen bis zu drei Wochen leiden die Infizierten zunächst unter Fieber und Durchfall. Später fangen sämtliche Schleimhäute an zu bluten. Zuletzt versagen Herz und Lunge.
Mittlerweile hat das Auswärtige Amt vor Reisen nach Guinea gewarnt. Denn die Angst, dass der Erreger nach Europa kommt ist groß. Zwar gab es bisher keine Fälle der Ebola-Krankheit in Deutschland, doch Dr. Jakob Cramer, Tropenmediziner und Leiter der Bernhard-Nocht-Ambulanz in Hamburg hält eine Einschleppung für nicht ausgeschlossen: "Theoretisch wäre es denkbar. Die Inkubationszeit ist ja ein paar Tage."
Das Robert-Koch-Institut sieht keine akute Gefahr dafür, dass das Ebola-Virus nach Deutschland kommt. "Ausschließen kann man es nicht, aber das ist relativ unwahrscheinlich", sagte RKI-Sprecherin Susanne Glasmacher.
Ein erster Verdachtsfall außerhalb Afrikas hat sich nicht bestätigt. In Kanada war ein Mann, der vor kurzem aus Liberia zurückgekehrt war, an ähnlichen Symptomen erkrankt. Entsprechende Tests sind aber negativ ausgefallen.
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