Fünf Tage und Nächte hat sie ausgeharrt. Ohne Essen, nur Wasser wurde ihr gereicht. Erleichtert hat sie sich in einen Eimer.
Napuli Langa (25) aus dem Südsudan war keine Entbehrung zu viel. Fast eine Woche war sie die Frau im Baum auf dem Oranienplatz. Jetzt stieg sie runter. Möglich machte das ein Versprechen von Integrationssenatorin Dilek Kolat (SPD).
Die Frau war aus Protest gegen den Abbau des Camps am Dienstag auf die Platane geklettert. Eine
Kunststudentin und Menschenrechtlerin, geflüchtet vor dem Bürgerkrieg und der
Hungersnot (sie sieht ja wirklich seeehr abgemagert aus!) aus dem Südsudan. In Berlin gelandet, wollte sie den Oranienplatz nur verlassen, wenn der Senat ihr und den anderen Flüchtlingen ein Bleiberecht garantiert.
Erreicht hat Napuli ihr Ziel nicht, aber sie hat Dilek Kolat ein Versprechen abgerungen. In dem handgeschriebenen Brief, den ein Helfer Napuli reicht, sichert die Senatorin den Flüchtlingen auf dem Platz einen Info-Point und einen Versammlungspavillon zu. Erschöpft, aber strahlend kletterte Napuli gegen 22.30 Uhr auf eine breitgestellte Leiter. Damit ist der Oranienplatz geräumt.
Aber es gibt auch ein Ermittlungsverfahren der Polizei gegen Napuli Langa – wegen 35.000 Euro Flüchtlingsspenden, die verschwunden sind.
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