Rund 140 000 Berliner Türken sind wahlberechtigt
Olympia-Stadion soll Wahllokal werden
Berlin – Rolling Stones, Benedikt XVI., Mario Barth. Rockstars, Papst, Kult-Komiker füllten die legendäre Arena in Westend. Jetzt soll das Olympiastadion (75 000 Plätze) zum größten Wahllokal der Welt werden.
Am 10. August stimmt die Türkei über ihren Präsidenten ab. Erstmals wird das Staatsoberhaupt direkt gewählt. Und erstmals dürfen auch Türken, die im Ausland leben, ihre Stimme abgeben.
Nach BILD-Informationen sollen die rund 140 000 Wahlberechtigten, die in Berlin wohnen (größte türkische Gemeinde außerhalb der Türkei in Europa), dafür in Herthas Heimat-Spielstätte kommen.
Im Februar, beim Besuch von Ministerpräsident Recep Tayyip Erdogan (60) in Berlin, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel (59, CDU) eine rasche Prüfung für die türkische Wahl in Deutschland zu. Eine entsprechende Anfrage will die türkische Botschaft in den nächsten Tagen übergeben.
Die Berliner Polizei arbeitet schon am Konzept für den sicheren Ablauf. Deutsche Beamte sollen dafür sorgen, dass türkische Staatsbürger ohne Zwischenfälle im Olympiastadion wählen können. Wer das bezahlt, ist offen.
Offiziell hat Regierungschef Erdogan noch nicht erklärt, ob er sich für das höchste Staatsamt zur Wahl stellt. Doch seine Kandidatur gilt als wahrscheinlich.
Der islamisch-konservative Politiker, dessen Partei gerade mit Plänen für einen Extra-Knast für Homosexuelle und sein Twitter-Verbot von sich reden macht, ist auf jede Stimme angewiesen. Unumstritten ist eine deutsche Wahlhilfe bei den Berliner Türken deshalb nicht.
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Kommentar von Heinz Buschkowsky
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