Sehe ich auch so.
Schon Voigt sprach ja davon, dass die NPD Nationalkonservative, Nationalfreiheitliche und Nationale Sozialisten (wozu auch die Nationalsozialisten gehören) vereinigen müsse.Aber Du hast recht, hier und da werden ein paar Rechte zur NPD gestoßen sein und ich heiße sie Willkommen.
Ein (gemässigt) rechtes Element war auch schon vorher vorhanden, schon seit der Gründung.
Es ist nicht so, dass sich die Messlatte verschoben hätte, sondern sie ist durcheinandergeraten, unsinnig geworden.Sehr richtig! Wenn wir als "Rechte" vom Volk wahrgenommen werden, dann sind wir es eben. Aber da diskutiere ich nur mit Leuten, die Du als vernünftig bezeichnest. Diese werden leider immer weniger. Ich würde mich eher als einen nationalistischen Linken bezeichnen, aber damit haben die Meisten Probleme.
Durchaus möglich ist, "rechts" zu definieren über rassisch-völkische Ex-/Inklusion: "Deutschland den Deutschen Ausländer raus!" wäre dann extrem rechts.
Damit hätte ich erstmal keine Probleme, wenn dies denn durchgehalten würde!
Jedoch wird man jemanden, der nicht nationalistisch ist und nicht rassistisch, also bspw. jemanden, der klassisch "rechte" Positionen des frühen 19 Jh. vertritt - Metternich, sicher kein Linker, nannte den Kosmopolitismus eine rechte Idee -, trotzdem nach "rechts" verpacken.
Damit aber ist "rechts" jemand, der A vertritt und jemand, der das Gegenteil vertritt, ist es auch.
Sehen konnte man dies am Herrn Fortuyn, der aus der eher linksliberalen Ecke kam, seine Positionen kaum änderte, sie nur um eine Kritik vornehmlich islamischer Einwanderung erweiterte, et voila, er war "rechts".
Die Rechte wird damit auf eine blosse Nichtzugehörigkeit zur Linken reduziert, ex negativo definiert und...
... selbst das nur halbherzig, denn sog. Linksnationale können durchaus patriotisch, ja, nationalistisch sein, sogar rassistische Anklänge haben wie die Indianerbewegungen Südamerikas, und sie bleiben links - warum?
Weil sie der Linken sympathisch sind, behaupte ich mal.
"Rechts ist, wer bös' ist" ist nun aber keine vernünftige Einteilung, zumal die Linke (oder die Mitte. Oder die Rechte.) ja kein Monopol auf Festlegung der Verortungskriterien hat.
Ein Ärgernis ist das!
Ah, und apropos Fortuyn und die sog. Islamkritik:
Der Islam ist kulturell/gesellschaftlich konservativ-traditionalistisch, tendenziell theokratisch, nichthumanistisch, demokratiekritisch, privateigentumsfreundlich usf. usf.
Dennoch wird er in der Öffentlichkeit nicht "rechts" verortet.
Komisch, wie?
Ich sehe den Islam in wirtschaftspolitischer Hinsicht jedenfalls nicht als "links", insofern man damit massive Wirtschaftsregulierung, massive Wohlfahrtsstaatlichkeit, massive Umverteilung versteht.Im Wirtschaftspolitischen Bezug sicher nicht. Oder wie meinst Du das?
Er fordert eine zwar gemischte, grundsätzlich aber in weiten Teilen auf Privateigentum, Marktwirtschaft, Freihandel, niedrigen Steuern und wertgedecktem Geld basierende Wirtschaftspolitik, die ich durchaus als "rechts" empfinde, solange man unter "rechts" nicht den Wirtschaftsliberalismus versteht, was ich nicht tue.