Nu ma los jetzt. Jungs, Kameraden, Männer! Zackikowski! Genug gefrotzelt. Genug Gefremdelt. Hübsch brav zurück in den europakritischen Hafen CSU. Zurück in Papas Schoß.
So liest sich das Interview, das Peter Gauweiler am Freitag der national-konservativen Zeitung „Junge Freiheit“ gab. Es liest sich wie ein verzweifelter Appell, an all die untreuen Konservativen gerichtet, die ihr Glück rechts der CSU versuchen. An all die Abtrünnigen, die sich schleichend und heimlich auf die vermeintlich fetzigere Party der AfD geschlichen haben.
Gauweiler soll für die Konservativen retten, was zu retten ist
Wenn ein führender Politiker einer staatstragenden Partei ein Interview in der umstrittenen rechten Zeitung gibt, zeigt das zuallererst, wie sehr man bei den christ-sozialen Unionisten um den endgültigen Auszug einer bestimmten Klientel fürchtet. Die Strategie der CSU dahinter ist so simpel wie offenkundig: Sie will auf ihrem Weg nach Europa rechts blinken und hat eigens dafür als Beifahrer das konservative Urgestein Gauweiler reaktiviert. Gerade weil die CSU um die Konkurrenz von rechts weiß, darf Gauweiler zum ersten Mal ganz vorne Platz nehmen: Er wurde überraschend in den Vorstand gewählt und soll jetzt via Zentralorgan der National-Konservativen retten, was zu retten ist.
Zwischen den Zeilen aber treffen wir auf einen sich sichtlich unwohl und blümerant fühlenden Peter Gauweiler. Auf jemanden, der rechts fischen soll, aber die falschen Köder dabei hat und ganz offensichtlich nicht einmal Lust hat, die Rute auszuwerfen. Sichtlich genervt von den Anspielungen des Fragestellers, formuliert der Christsoziale seinen verzweifelten Appell:
„Bitte werden Sie nicht Opfer Ihrer eigenen Propaganda! Ich appelliere an Sie: Lassen Sie sich nicht den Blick verstellen. Die Michael-Kohlhaas-Tour ist bei Kleist nur bis zur Mitte der Geschichte sympathisch. Auch rechter Frust ist kein guter Ratgeber. […] Sie mögen sich ja bei der jungen Freiheit neue Parteien wünschen, aber was bitte hat der Untergang der Democrazia Cristiana Italien, dem Land, gebracht? Dem Land, um das es doch geht! Bestimmt nichts Besseres, im Gegenteil – langfristig nur politische Wirrsale. Kapiert ihr das nicht?“
Der Michael Kohlhaas der neuen Rechten
Kapiert ihr das nicht?! Ruppig und zweifelnd zugleich versucht er hier eine Zielgruppe zur Räson zu rufen, die ihm längst entglitten ist. Das Milieu, in dem Gauweiler nur mäßig motiviert zu punkten sucht, sitzt bereits auf einem anderen Gleis. Rechts der CSU hat sich dieses längst aufgestellt. Eine neue Rechte mit einer anderen Sprache, anderen Zielen und einer anderen Mentalität. Was für Gauweiler gilt, gilt auch ein bisschen für die Junge Freiheit selbst. Denn die neue Rechte hat mit PI-News, eigentümlich frei und anderen Kanälen längst neue Plattformen, über die sie ihr Gedankengut verbreitet.
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Schön zu sehen wie die BRD Schranzen die das Volk jahrzehntelang verarscht haben ihre Masken fallen lassen von Ditfurth bis Gauweiler