Zitat von
kotzfisch
Als ehemalige politische Gefangene der DDR sich gestern morgen am Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus versammelten, um an dessen regelmäßige Schändung durch linksradikale Liebknecht- Luxemburg Demonstranten zu protestieren, wurden sie von der Polizei argwöhnisch unter die Lupe genommen und strengstens darauf hingewiesen, dass sie die Kranzniederlegung der „Partei- und Fraktionsführung“ nicht stören dürften.
Plakate seien nicht erwünscht. Dann würde die Mahnwache als Gegendemonstration angesehen und das hätte sofortigen Platzverweis zur Folge.
Also hielten wir uns brav an die Anweisung, im Vertrauen darauf, dass die Ordnungshüter später den Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus genauso schützen würden, wie die Interessen der Partei- und Fraktionsführung der SED- Linken.
Auf die Ordner des Veranstalters würden wir nicht zählen können. Das wurde spätestens dann klar, als sie uns rüde anpöbelten. Einer wünschte sich laut, in einer der weißen Friedhofskerzen, die wir mitgebracht hatten, solle doch ein Böller versteckt sein.
Im Demonstrationszug der Jungstalinisten und Jungmaoisten wurden dann jede Menge Böller gezündet, zum Glück waren wir da schon weg.
Als die Linksradikalen den Friedhof erreichten, gab es keine polizeilichen Bedenken gegen mitgeführte Plakate oder Symbole. Ein als Volkspolizist ausstaffierter DDR- Nostalgiker posierte mit militärischem Gruß , während seine Stalin- und Mao- Bannerträger mitgebrachten Müll auf dem Gedenkstein für die Opfer des Stalinismus häuften und ihn bespuckten.
Es gibt keine Berichte darüber, dass die Polizei dieses Treiben unterbunden hätte oder Festnahmen erfolgten.
Die Verfolgten des Kommunismus können unter den Augen der Staatsmacht verhöhnt und geschändet werden, während man den Repräsentanten der Staatspartei der DDR, die für Mauer, Stacheldraht und hunderttausende politische Gefangene verantwortlich war, vollsten Schutz und Fürsorge genießen.
Unter den politischen Gefangenen, die sich an der Mahnwache beteiligten, war auch eine Frau, die als Minderjährige, mit 16, im Geschlossenen Jugendwerkhof Torgau zwei Wochen in Dunkelhaft saß.
Wie kommt es , dass Menschen wie sie wieder als Störfaktor behandelt werden, während Linksradikale aus staatlichen Fördertöpfen Geld beziehen?
V.Lengsfeld
Ein trauriges Zeichen des Messens mit zweierlei Maß in dem Deutschland von Sinnen!