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Thema: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

  1. #31
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von OneDownOne2Go Beitrag anzeigen
    Die Ukraine kann weder die Sondierung bezahlen, noch die Erschließung, Förderung oder Verteilung. Die Ukraine kann auch keine Kredite zurückzahlen, mit denen sich das bezahlen ließe. Die Ukraine kann sich, wenn der Westen den Geldhahn nicht ständig offen lässt, in einem halben Jahr kaum noch Klopapier auf den Toiletten im Parlament leisten, geschweige, irgend ein Infrastrukturprojekt.
    Das BIP pro Kopf ist in Russland fast 4 fach so hoch wie in der Ukraine.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  2. #32
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Cetric Beitrag anzeigen
    Oh Mann. Und du gibst vor von wirtschaftlichen Dingen eine Ahnung zu haben? Natürlich geht es nicht darum wegen 'eigenem Gas-Mangel' die ukrainischen Vorkommen an sich zu ziehen, sondern darum Konkurrenz auszuschalten, in dem Sinne, daß eine Ukraine mit eigener den Bedarf abdeckender Förderung kein Gazprom Kunde mehr wäre! Und damit nicht mehr erpreßbar.
    Ich versteh deine Erpressbarkeit nicht. Gas vom Gastanker kommt teurer. Es gibt nunmal kein Recht auf Gasbezug bei rabattierten und unbezahlten Rechnungen. Du bist im EUsprechmodus. Hirn einschalten.
    Ohne Skepsis verhungert die Demokratie.

  3. #33
    Ridiculist Benutzerbild von Cetric
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Teil 5 meiner Artikelserie

    Wir waren da stehengeblieben, wo Julia Timoshenko über ihren Protektor, den Ministerpräsidenten und Ex-Gouverneur ihrer Heimatregion Dnepropetrovsk, Pawlo Lasarenko, die von Gazprom favorisierte ukrainische Konkurrenz 'Intergas' ausbootete, und direkt bei Wjachirew durchsetzte (nicht ganz ohne weiblichen Charme-Einsatz), daß stattdessen ihre Firma EESU Hauptabnehmer für Gazprom-Lieferungen in der Ukraine wurde. Auch für die Russen vorteilhaft, denn das Gas wurde nun sauber bezahlt.

    (Pawlo Lasarenko)
    Den Umfang der Einkünfte Lasarenkos ahnt man vielleicht, wenn man sich vergegenwärtigt, daß er nach Angaben der Schweizer Staatsanwaltschaft, die ihn später festnahm, allein von Julia Timoshenko 72 Millionen Dollar erhalten habe. Aber das war Usus. Für die Protektion bekam man als Unternehmer im Gebäude der Präsidialadministration, Bankowa-Straße in Kiew, Lizenzen um alles Mögliche kaufen zu können; Industriebetriebe, Marktanteile, Macht in einer Region. Das ist wohl nichts typisch Ukrainisches, für Oligarchen in Rußland selbst darf Ähnliches angenommen werden. Im Unterschied zu Rußland verhielten sich diese Oligarchen in der Ukraine allerdings weniger aufrührerisch, lieferten sich keine Schlachten mit der Macht. Das Gefühl eigener Macht wurde den Oligarchen Rußlands unter Jelzin ja auch zum Verhängnis, denn im Show-Down gegen Putin zogen sie dann den Kürzeren.
    Die Protektion Lasarenkos läßt sich auch daran beobachten, daß EESU während seiner Ministerpräsidentschaft am meisten florierte (Anfang 1997) und dann nach seinem Rücktritt sein Abstieg begann.
    Durch die so entscheidende Bedeutung der Belieferung ukrainischer Industriebetriebe mit russischem Gas durch EESU ergab sich, bei Annahme von Schuldscheinen von diesen Unternehmen bis zum Gegenwert von 50 bis 70 Prozent des Firmenwerts, daß Timoshenkos Firma mehr und mehr Einflußnahme bei ihrer Kundschaft gewann und auch deren Führungen nach eigenem Gutdünken austauschen konnte, schließlich zum Haupteigentümer wurde. Allmählich wurde die EESU so von einem reinen Energiekonzern zu einem branchenübergreifenden Koloss; Erz-Anreicherungsanlagen, Metallhütten, Röhrenwerke. Eine Werbebroschüre von damals führt zwanzig Firmen auf, auch wissenschaftlich-technische Institute, Joint-Ventures, eine Fluggesellschaft und zwei Banken. Sie unterhielt 2500 Geschäftsverbindungen und machte einen Umsatz von zehn Milliarden Dollar in zwei Jahren.
    Iswestija nannte EESU einen 'Staat im Staate', Dserkalo Tyschnja schrieb 'Die Ukraine ist der EESU beigetreten'. Das ist das, was man im Westen gern mit Heuschrecken oder Raubtierkapitalismus bezeichnet; schwächere Konkurrenten werden bezwungen, geschluckt oder erledigt. Auf dem Höhepunkt von EESU kontrollierte Julia Timoshenko so ganze 25 Prozent der ukrainischen Gesamtwirtschaft, zwei Millionen Arbeitsplätze davon direkt abhängig.
    In Rußland unterdessen ist Gazprom-Gründer Viktor Tschernomyrdin am Gipfel der Korruption angekommen. Die US-Regierung bekam Anfang 1995 über ihn einen geheimen Bericht über alle korrupten Praktiken des damaligen Ministerpräsidenten. Er soll sich zu diesem Zeitpunkt bereits mehrere Milliarden Dollar angeeignet haben (sein Steuerbescheid für 1996 nennt hingegen 8000 Dollar - Jahreseinkommen!). Tschernomyrdin installierte in Österreich Scheinfirmen, als einer seiner Handlanger Anfang Februar 2001 beim Grenzübertritt in Bietingen vom Zoll kontrolliert wurde, sorgten vorgefundene Dokumente dafür, daß es zu einer Geldwäscheverdachtsanzeige beim Zollfahndungsamt Stuttgart kam mit Verweis darauf, "wie und wo die Geldtransfers von Angehörigen der Gazprom beziehungsweise deren Anwälten organisiert wurden beziehungsweise werden", und weiter heißt es da; "Bei den aufgeführten Summen geht es meist um zweistellige Millarden-US-Dollar-Beträge, die kleinsten Summen sind zweistellige US-Dollar-Millionenbeträge."
    Oppositionspolitiker Boris Jawlinski spricht 1998 von einer Gefährlichkeit Tschernomyrdins, der beste Beziehungen zu deutschen Unternehmern und Politikern unterhielt, da "wir die Korruption sehen, die sich unter ihm ausgebreitet hat. Weil wir um die vielen politischen Morde wissen, die in seiner Regierungszeit geschehen sind. Er war und ist der Repräsentant dieses oligarchischen Systems. Er hat, wie die Russen sagen, einen Kapitalismus aufgebaut für einen eng beschränkten Kreis von Leuten."
    Der CIA-Bericht ans Weiße Haus wurde übrigens von Al Gore (Vizepräsident) mit Verweigerung der Annahme zurückgeschickt, da er mit Viktor Tschernomyrdin befreundet war...
    Geändert von Cetric (23.05.2014 um 22:56 Uhr)


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  4. #34
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Dr Mittendrin Beitrag anzeigen
    Ich versteh deine Erpressbarkeit nicht. Gas vom Gastanker kommt teurer. Es gibt nunmal kein Recht auf Gasbezug bei rabattierten und unbezahlten Rechnungen. Du bist im EUsprechmodus. Hirn einschalten.
    Und du blendest aus, daß die Gazprom ihre Preispolitik UNABHÄNGIG von unbezahlten Rechnungen praktiziert, nämlich die Verknüpfung von politischen Forderungen Rußlands von Anfang an mit (verbilligten) Gaslieferungen verknüpfte. Spurte der Partner nicht, hatte er Drehungen an der Preisschraube zu erwarten. Das kann man besonders schön an der Gaspreis-Entwicklung für die Ukraine sehen.
    2005 - 50
    2006 - 95
    2007 - 140
    gegenwärtig 268
    künftig 385 Dollar/1000 Kubikmeter
    Im Vergleich 2005 - 2007 das überaus folgsame Belorus: 47 - 47 - 110 Dollar.
    Nun mußt du nur noch die Regierungszeit von Julia Timoshenko einfügen und du weißt Bescheid wer da bekämpft wurde.
    Schon im Oktober 1992, im Februar 1993 und wiederholt im November 1993 kam es zu Drohungen, die Gaslieferungen zu stoppen, oder sogar zu Einschränkungen bei den Liefermengen.


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  5. #35
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Teil 6 meiner Artikelserie

    Eine wichtige Figur bei Gazprom ist der Oligarch Alisher Usmanow (Vermögen heute 17,7 Milliarden Dollar (sagt Forbes)/19,9 Milliarden Dollar (sagt Finans) = Platz 35 weltweit und Platz 3 in Rußland).



    In den achtziger Jahren verbrachte er sechs von seinen acht Jahren Lager-Strafe wegen Betrug, Kidnapping und Erpressung, zu der er zusammen mit einem KGB-Mann verurteilt worden war. Wie viele Schwerreiche nutzte er die besonderen Bedingungen der Perestroika-Periode, um mit Geschäften reich zu werden, in dem Fall war es der Verkauf von Plastiktüten (!). Ob das eine genügend solide Grundlage dafür gab, daß ihm die russischen Banken Anfang der Neunziger über hunderttausend Euro Kredit gewährten, mit denen er dann erfolgreich auf dem Aktienmarkt handelte? "Ein paar Mal Pech, aber viele Erfolge-" Also nicht anders als George Soros im Westen. Usmanow gründete Finanzierungs- und Investitionsunternehmen im Umfeld des Wertpapiergeschäfts.
    Von dieser frühen Zeit an unterhielt er Kontakte zu Vatschagan Petrossow und Vyacheslaw Iwankow, beide zentrale Figuren der kriminellen Unterwelt, sowie zu Andrej Skoch von der Solnzesvskaja-Mafia. Dieser wurde Generaldirektor einer der wichtigsten Firmen von Usmanow und nach einem Gazprom-finanzierten Wahlkampf erhielt er ein Mandat in der Staatsduma (1999). Usmanow war daneben auch tätig als Moskauer Repräsentant der kanadischen 'Gofman Developments', dessen Inhaber die kanadische Polizei als Mitglied der russischen Exilmafia in Nordamerika kennt. 1995 - 1997 wird Usmanow als stellvertretender Bankdirektor der MAPO-Bank geführt, einer Gründung der MAPO-MfG, Hersteller der MiG-Kampfjets. Der Gründer von MAPO-Bank Evgeni Ananjew unterhielt schon zu Beginn des Jahrzehnts Beziehungen zu Usmanow als sein 'Berater'.
    Wichtigste Kunden der MAPO sind FSB und der russische Auslandsnachrichtendienst SWR und das Rüstungsexportunternehmen Roswoorushenije. Ein inniges Verhältnis wurde auch zur Regierung von Boris Jelzin gepflegt. Allerdings wirkten die zunehmenden Verwicklungen des organisierten Verbrechens mit der Bank auf Roswoorushenjie so abschreckend, daß es seine Konten allmählich auf andere Banken umverlagerte. Der Vorsitzende von MAPO selbst, der jeden Monat 100.000 Dollar für seine Bodyguards berechnete und 500.000 Dollar für eine Bürorenovierung, bekam Ärger mit der italienischen und der peruanischen Justiz wegen Geldwäsche, als überteuerte MiG-Kampfflugzeuge nach Peru verkauft wurden. Usmanow selbst stieg weiter auf zum stellvertretenden Vorsitzender der Gazprom Invest Holding (1998), einem der zahllosen Tochterunternehmen von Gazprom, das für Investitionen des Konzerns zuständig ist. Im Jahr 2001 kam er auf den Posten des Generaldirektors von Gazprom Invest Holding. Im Unterschied zu anderen Funktionsträgern unter Tschernomyrdin wurde Usmanow von Putin mit dem Konzern übernommen, statt ausgewechselt zu werden, da sich Usmanow hervorgetan hatte damit, Gazprom-Vermögenswerte zurückzuholen, die in der Vergangenheit deutlich unter Marktwert verscherbelt worden waren: Stroitransgas, Severneftegazprom und Zapsibgazprom. Putins Jugendorganisation 'Naschi' unter seiner Partei 'Einiges Rußland' wurde kräftig aus der Gazprom Invest Holding heraus gefördert.
    Neben dem Gas legte sich der Oligarch ein Standbein in der Metallbranche zu, gründete mit Oleg Deripaska 'Ural Stahl', um das Konkurrenzunternehmen 'Nosta' von Andrei Andrejew zu übernehmen. Der wehrte sich gegen die feindliche Übernahme, verlor aber vor Gericht. Heute kontrolliert Usmanow die Metalloinvest Holding, ist weiterhin Generaldirektor der Gazprom Invest Holding und eine bekannte Person der Öffentlichkeit, da er auch mal als Mäzen auftritt.
    Über die britische Corus erwirbt der Oligarch auch Firmen(anteile) im Ausland (seit 2003). Gazprom steckt den größten Teil der usbekischen Gasproduktion ein seit einem Deal Usmanows mit dem usbekischen Despoten Karimow bzw dessen Tochter, die irgendwo zwischen Superstar und Politikerin ihr Betätigungsfeld findet. Der frühere britische Botschafter in Tashkent (Usbekistan) Craig Murray erhebt schwere Vorwürfe gegen Usmanow, der mit viel Geld und Anwälten jeden Ansatz kritischer Berichterstattung über seine Machenschaften ersticke. Murray ist abgerufen worden, nachdem er sich öffentlich über schwere Menschenrechtsverletzungen in Usbekistan und seinen 'paranoiden Präsidenten' beschwert hatte. Er spricht auch von Bestechungsgeldern Usmanovs an Karimows Tochter Gulnara: 88 Millionen Dollar. Dieses Schätzchen, das auch als Schlagersängerin ihr Ego stählt, betreibt mit einem Sohn des Emirs von Dubai ein Reisebüro, über das tausende usbekischer Frauen nach Dubai mit Arbeitsauftrag als Prostituierte geschickt wurden. Andere Korruptions- und Geldwäschegeschichten und eine äußerst schmutzige Scheidungsgeschichte vervollständigen das Bild der Kamirow-Tochter, die in jüngster Zeit allerdings kaltgestellt scheint. Usmanow ließ auf Murrays Kritik an ihm 'durch Beziehungen' dessen Webseite entfernen.
    Alisher Usmanow erwarb 2006 den Verlag, in dem die angesehene Wirtschaftszeitung 'Kommersant' herausgegeben wird, und drei Wochenzeitschriften dazu. Noch im selben Jahr fiel ihm 'Sekret Firmy' zu, von der die einflußreiche Internetzeitung 'gaseta.ru' betrieben wird. 2007 streckte Usmanow seine Finger aus, um einen Mehrheitsanteil am britischen Fußballclub 'Arsenal' zu erwerben.

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  6. #36
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Usmanow, der Name klingt tschetschenisch oder zumindest kaukasisch. Und wie ein Russe oder Slawe sieht der Typ nun wirklich nicht aus. Sehr haesslich.
    „Noch sitzt Ihr da oben, Ihr feigen Gestalten. Vom Feinde bezahlt, doch dem Volke zum Spott! Doch einst wird wieder Gerechtigkeit walten, dann richtet das Volk, dann gnade Euch Gott!“
    (Theodor Körner 1791-1813)

  7. #37
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Rikimer Beitrag anzeigen
    Usmanow, der Name klingt tschetschenisch oder zumindest kaukasisch. Und wie ein Russe oder Slawe sieht der Typ nun wirklich nicht aus. Sehr haesslich.
    Er ist dem Geburtsort nach Usbeke, aber seine Gesichtszüge sind nicht wirlich asiatisch zu nennen. Vielleicht gemischter Herkunft. Die Abkunft als 'Landeskind' ist wohl ein Pluspunkt um mit dem Karimow-Clan in Usbekistan Geschäfte zu machen. Nebenbei hat ihm die Sympathie der Kamirows um die Jahrtausendwende auch die Gnade der usbekischen Justiz eingebracht, was seine frühere kriminelle Betätigung in den 80ern angeht, die wurde mit einem Federstrich 'reingewaschen'.


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  8. #38
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Cetric Beitrag anzeigen
    Und du blendest aus, daß die Gazprom ihre Preispolitik UNABHÄNGIG von unbezahlten Rechnungen praktiziert, nämlich die Verknüpfung von politischen Forderungen Rußlands von Anfang an mit (verbilligten) Gaslieferungen verknüpfte. Spurte der Partner nicht, hatte er Drehungen an der Preisschraube zu erwarten. Das kann man besonders schön an der Gaspreis-Entwicklung für die Ukraine sehen.
    Das sind doch ganz normale Abläufe in der Wirtschaft. Das ist gängige Praxis, hüben wie drüben. Und die Russen sind noch recht zurückhaltend im Vergleich zu westlichen Konzernen.

    Wie Konzerne Staaten vor sich hertreiben - Chevron gegen Ecuador
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    ARD Monitor - Wie mit dem Kampf um das Erdgas in der Ukraine Weltpolitik gemacht wird
    Ein neuer Kalter Krieg? Offenbar auch mit den Mitteln der Energiepolitik. Nicht zufällig stand Victoria Nuland bei der US-ukrainischen Gesellschaft vor Sponsortafeln von Exxon und Chevron, zwei großen Energiefirmen. Was viele nicht wissen, beide US-Firmen haben auch massive wirtschaftliche Interessen in der Ukraine. Da sind einmal große Schiefergasvorkommen. Schiefergasvorkommen, die Firmen wie Chevron und Shell mit der Fracking-Technik aus dem Boden holen wollen. Und die Firma Exxon würde gerne ein neues Gasfeld im schwarzen Meer erschließen. Große Euphorie bei der Vertragsunterzeichnung im November mit dem US-Multi Chevron. Ab 2020, hieß es da, könne die Ukraine sogar ganz unabhängig vom russischen Gas werden. Für die russische Regierung eine Kampfansage.
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    Shell in Nigeria - "Sie wissen alles"

    Neue Wikileaks-Veröffentlichung zeigen, wie tief verwurzelt der weltgrößte Öl-Konzern Shell in Nigerias Politik ist. Shell soll in "allen Ministerien" sitzen und deshalb so gut informiert sein, dass die USA dafür sogar militärisches Wissen eintauschen.
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    Zitat Zitat von Cetric Beitrag anzeigen
    Schon im Oktober 1992, im Februar 1993 und wiederholt im November 1993 kam es zu Drohungen, die Gaslieferungen zu stoppen, oder sogar zu Einschränkungen bei den Liefermengen.
    Den Russen wurde das Öl geklaut, bzw nicht bezahlt. Klar dass sie mit Sanktionen drohen. Dazu kommt, dass die Ukraine Führung zu dieser Zeit ziemlich am stänkern war.

    Der Machtkampf zwischen Kiew und der Krim zieht immer weitere Kreise – bis nach Moskau
    Leonid Kutschma, Präsident der Ukraine, greift hart durch. Vor drei Wochen setzte er per Dekret den selbstherrlichen Krim-Präsidenten Jurij Meschkow ab und erklärte die Verfassung der autonomen Krim für nichtig. Vergangene Woche unterstellte er sich auch noch die Regierung der Halbinsel, was einer indirekten Aufhebung der Autonomie gleichkommt.
    Zwei Drittel der 2,5 Millionen Krimbewohner sind Russen. Die meisten von ihnen streben eine engere Bindung an Rußland an, was Kiew als Bedrohung der ukrainischen Souveränität betrachtet.
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    Wenn du überredet, ermahnt, unter Druck gesetzt, belogen, durch Anreize gelockt, gezwungen, gemobbt, bloßgestellt, beschuldigt, bedroht, bestraft und kriminalisiert werden musst …Wenn all dies als notwendig erachtet wird, um deine Zustimmung zu erlangen, kannst du absolut sicher sein, dass das, was angepriesen wird, nicht zu deinem Besten ist.

  9. #39
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Ist ja ein starker Titel des Threads.

    Fast so stark wie dieser Titel:

    US-Ex-Geheimdienstler: USA bereiteten Umsturz in der Ukraine 20 Jahre lang
    Washington hat die Machtübernahme in der Ukraine durch prowestliche Kräfte nach Angaben eines ehemaligen US-Geheimdienstlers im Laufe von 20 Jahren vorbereitet.
    „Mit den Publikationen sollten in erster Linie einfache Bürger beeinflusst werden… Gerade auf diese Weise gelang es ihnen (Amerikanern), bei Protestaktionen in Kiew bis zu 500 000 Menschen zu mobilisieren.“ Allein die US-Agentur für internationale Entwicklung (USAID) habe für diese Zwecke rund fünf Milliarden Dollar ausgegeben, sagte der Ex-Geheimdienstler.
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  10. #40
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    Standard AW: GazProm - die mafiöse Wirtschaftswaffe Putins gegen unbotmäßige Ex-Sowjetrepubliken

    Zitat Zitat von Bergaffe Beitrag anzeigen
    Das sind doch ganz normale Abläufe in der Wirtschaft. Das ist gängige Praxis, hüben wie drüben. Und die Russen sind noch recht zurückhaltend im Vergleich zu westlichen Konzernen.
    Ich bin noch lange nicht am Ende, da wird noch einiges zu berichten sein. Und nein, Gazprom hat im Westen kein Äquivalent, ein vergleichbar mächtiges Werkzeug gibt es nicht, derart unter Kontrolle des Staatschefs, und derart mit dem organisierten Verbrechen verquickt. Im Westen werden gewisse Standards an das Benehmen von Wirtschaftsführern gestellt, schon weil die einer gewissen Kontrolle durch die öffentliche Meinung, wie das in westlichen Demokratien üblich ist, ausgeliefert sind. Würde da einer im großen Stil bei Geldwäsche ertappt werden, wäre er sofort weg vom Fenster, da der Konzern für den er arbeitet, Imageschäden zu vergegenwärtigen hätte. Nicht so bei Gazprom, da ist alles von oben abgesegnet, und Kritik kommt bei den gleichgeschalteten Medien erst gar nicht auf. Ich erinnere daran, daß Gazprom 2/3 der russischen Medienlandschaft unter der Fuchtel hat, gleichzeitig wie im Ukraine-Strang gepostet Rußland auf Platz 148 von 180 der Pressefreiheit-Skala von 'Reporter ohne Grenzen' rangiert. Das sind selbsterklärende Zustände.
    Zitat Zitat von Bergaffe Beitrag anzeigen
    Den Russen wurde das Öl geklaut, bzw nicht bezahlt. Klar dass sie mit Sanktionen drohen. Dazu kommt, dass die Ukraine Führung zu dieser Zeit ziemlich am stänkern war.
    Klauen und mit Zahlungen im Verzug sein ist nicht wirklich vergleichbar. Die Rechnungen wurden von der ukrainischen Seite ja nie komplett negiert, da hätten sie schon längst die Leitungen versiegelt bekommen. Und wie beschrieben konnte die Geschäftsgrundlage 1996 einigermaßen vernünftig geregelt werden. Die Russen wissen auch, daß bei einem Totalstopp die ukrainische Industrie völlig still liegt und dann auch nichts produziert wird, was man anbieten könnte als Gegenleistung, oder auf dem Weltmarkt verkaufen, um zu Devisen zu kommen, die wiederum an den Energielieferanten weitergeleitet würden. Somit ist es ein Schnitt ins eigene Fleisch den Hahn zuzudrehen. Es gibt ja auch noch andere Anbieter von Gas (etwa Turkmenistan und wie erwähnt Usbekistan). Deren Problem ist aber, daß sie über das Territorium der Russ. Föderation leiten müßten und sich Moskau da wieder im Eigeninteresse quer stellen kann.
    Zitat Zitat von Bergaffe Beitrag anzeigen
    Der Machtkampf zwischen Kiew und der Krim zieht immer weitere Kreise – bis nach Moskau
    Leonid Kutschma, Präsident der Ukraine, greift hart durch. Vor drei Wochen setzte er per Dekret den selbstherrlichen Krim-Präsidenten Jurij Meschkow ab und erklärte die Verfassung der autonomen Krim für nichtig. Vergangene Woche unterstellte er sich auch noch die Regierung der Halbinsel, was einer indirekten Aufhebung der Autonomie gleichkommt.
    Zwei Drittel der 2,5 Millionen Krimbewohner sind Russen. Die meisten von ihnen streben eine engere Bindung an Rußland an, was Kiew als Bedrohung der ukrainischen Souveränität betrachtet.
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    Das hat ebensowenig Rußland wie (erst recht) einen Konzern zu interessieren, wie Machtauseinandersetzungen innerhalb eines anderen Staates ablaufen. Wenn ein untergeordneter Politiker, hier "selbstherrlich" genannt, vom Staatschef ersetzt wird, dann hat das niemanden außerhalb dieses Staates zu tangieren. Wobei ich sowieso keinen Zusammenhang mit Gazprom entdecken kann.
    Wenn die Schweizer Regierung einen über die Stränge schlagenden Kantons-Chef absetzt, fällt in Deutschland auch niemandem ein zu intervenieren, selbst wenn vor Ort 'Deutschstämmige betroffen' wären.


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