Mohrenkrampf aus Sprachnachrichten:

Eine Delegation der Vereinten Nationen, die sich ein Bild von der Lage der Afrikanerin Deutschland machen sollte,entdeckte am Rosenmontag2017 Rassistisches im Deutschen,und zwar beim Gang durch die Berliner Mohrenstraße (oder bei einem Zwischenhalt an der gleichnamigen U-Bahn-Station).So ein Straßenname, ließ sie wissen,gehe nun gar nicht.Nun ist das Wort „Mohr“ bereits im Althochdeutschen belegt,und zwar als Entlehnung aus dem Lateinischen, wo „maurus“ einen Bewohner Nordwestafrikas bezeichnet, einen Mauren. Davon ist das Adjektiv „maurisch“abgeleitet, das unter anderem in der Kunstgeschichte breite Verwendung findet. Auf „maurus“beruhen die Ländernamen„Mauretanien“ und „Mauritius“.„Morisken“ waren getaufte Mauren im Spanien der Reconquista,nach denen der Moriskentanz benannt wurde. „Moresken“ sind florale Ornamente in der islamischen Kunst, „Morellen“ hingegen dunkle Kirschen. Schwarze Madonnen sind Mohrinnen, und einer der drei heiligen Könige, die dem Jesuskind ihre Gaben brachten,war ein Mohr. Das zeigt die Dimension des Skandals.Er ist noch deutlich größer,denn auch der Name „Moritz“beruht auf diesem anstößigen Wortstamm, auch in den Nachbarsprachen(Maurizio, Mauriceusw.). Er geht zurück auf den heiligen Mauritius, der im 3. Jahrhundert wirkte und zum Schutzheiligen der Soldaten und der Waffenschmiede wurde. Er war ein Mohr. Sein (schwarzer)Kopf ziert die Stadtwappen von Coburg und Zwickau, aber auch die Produkte der Firma Julius Meinl in Wien. Moritzburg heißen eine Stadt bei Meißen und das Stadtschloss in Halle an der Saale,Moritzkirchen gibt es im ganzen Land. Künftige Herausgeber der Werke von Wilhelm Busch werden sich einen neuen Namen für den Gefährten von Max ausdenken müssen.Die Redensart „Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan,der Mohr kann gehen“ (Schiller,Fiesco) wäre in künftigen Werkausgaben zu schwärzen,den Mohrenfalter, die Mohrenhirse,die Mohrenwäsche und den kohlpechrabenschwarzen Mohren im Struwwelpeter müssten wir umbenennen.Der Sarottimohr wurde bereits politisch korrekt entfärbt und sieht nun aus, als habe er Gelbsucht.Der klassische Mohrenkopf ist inzwischen durch „Schokokuss“ersetzt, doch im BregenzerWald heißt ein Berg bis heute so,und auch ein Speisepilz trägt diesen Namen.Die karnevalesken Sprachpolizisten von der UN-Delegation haben noch einiges zu tun, bis Deutschland vom sprachlichen Rassismus gesäubert ist.
Ehrlich gesagt, so viel Wissendefizite bei Mitgliedern der UN - von welchen Laien werden wir eigentlich in der Welt geführt ?