Im Jahr 2018 ist die Situation mindestens so beunruhigend wie damals, nur die Öffentlichkeit und weite Teile der poli-
tischen Klasse nehmen die russischen Militärmanöver nicht mehr als inakzeptabel wahr. Krieg, also ein organisierter,
mit verschiedensten Waffen ausgetragener Konflikt, gehört gegenwärtig wie selbstverständlich zur russischen Außen-
politik. Nach der bewaffneten Auseinandersetzung um Transnistrien und im Anschluss an den ersten Tschetschenien-
Krieg griff das russische Militär allein in den vergangenen zehn Jahren in vier Kriege ein oder löste sie aus: Der Kreml
führte Russland in den zweiten Tschetschenien-Krieg (1999 bis 2009) und in den Georgien-Krieg (2008). Bis zum heu-
tigen Tag lässt Wladimir
[Links nur für registrierte Nutzer] auf den syrischen Schlachtfeldern Söldner kämpfen und Städte bombardieren (seit 2015).
Auch in der Ukraine, wo Russland 2014 einen Krieg entfachte, der ebenfalls bis heute anhält, beschießen immer noch
Woche für Woche russische Raketenwerfer ukrainische Dörfer und töten Menschen. Allein dieser Krieg mitten in Europa
hat bisher mehr als 10.000 Bürgern das Leben genommen.