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moreno
Europawahl 2014: Medienpropaganda macht Wähler gefügig
Die bösen Rechten und das Loblied auf Europa
Von Joachim Sondern
Wer die medialen Sendehinweise eine Woche vor der Europawahl 2014 einmal genauer betrachtet, könnte mitunter denken, daß Europa lediglich zwei Probleme hätte: böse Rechtsradikale und ewig gestrige Bürger, die Europa keinerlei faire Chancen einräumen. Dr. Joseph Goebbels, ehemals Propagandaminister des 3. Reichs, würde neidisch werden bei dieser massiven Propaganda. n-tv eröffnet die vehemente Medienpropagandawoche am Montag, dem 19. Mai 2014 samt folgenden Sendungen, welche getreu alter Traditionen Angst gegen rechte Politik erzeugen sollen, denn auf dieses Thema reagieren deutsche Bürger äußerst sensibel: 20:05 Uhr Neonazis in Europa 21:05 Uhr Deutschlands Neonazi-Szene 22:10 Uhr Das Netzwerk der Neonazis 23:05 Uhr Die Aryan Brotherhood 00:05 Uhr Der Bombenkrieg Genannte Sendungen verursachen finstere Stimmung; Gegenwartsdokumentationen kombiniert mit amerikanischen Gangnetzwerken sowie etwas Kriegsgeschichte lautet das altbekannte, jedoch bis dato weiterhin erfolgreiche Medienrezept. Dienstag folgt ZDF, wo ab 20:15 Uhr, zur besten Sendezeit, die Dokumentation „Riskante Reise – Europa und die Flüchtlingsströme“ ausgestrahlt wird. Inhaltlich geht es darum, Flüchtlingsablehnung innerhalb Europas aufzuzeigen. Eine Frechheit sondergleichen, da Europa sehr vielen Flüchtlingen hilft, Asyl gewährt, sofern jene aus Kriegsgebieten Schutz suchen, oftmals sogar zum Nachteil eigener Bürger. Mittwoch, dem 21. Mai 2014 leistet Phoenix seinem Kollegen n-tv Schützenhilfe: 16:10 Uhr Neonazis in Europa (n-tv, Wiederholung vom Montag) 17:05 Uhr Rechtsextrem! 20:15 Uhr Europa-Check (Phoenix) 21:30 Uhr Wozu Europa? (Phoenix) Keine Sorge, in der Nacht zum Mittwoch sendet n-tv „Neonazis in Europa“ gleich ein drittes Mal. „Europa-Check“ als auch „Wozu Europa?“ sollen Wähler überdies Europas Loblied vermitteln, natürlich gibt man sich gewohnt offen für Kritik, steuert dennoch das Endresultat der Sendung in die Richtung, daß Europas Union notwendig. Damit keinesfalls genug, schließlich muss am Donnerstag, dem 22. Mai 2014, pünktlich zum europaweiten Wahlbeginn und drei Tage vor dem deutschen Europawahltag die Propaganda weiterlaufen. 18:30 Uhr Europa-Check (Phoenix, Wiederholung) 20:15 Uhr Der Kontinent – die Geburt Europas (Phoenix) 20:15 Uhr Wie geht’s Europa? (ZDF) 21:45 Uhr Monitor „Neuer Nationalismus – wohin steuert die EU? (ARD) Freitag, 23. Mai 2014 bleibt Phoenix alleinig treu: 20:15 Uhr Der Kontinent – die Zähmung Europas 21:44 Uhr Festung Europa – Einsatz gegen Flüchtlinge 22:30 Uhr Europas Rechte
Samstag, 24. Mai 2014 erneut „Stürmer“ Phoenix: 17:15 Uhr Wiederholung beider Sendungen „Der Kontinent“ 18:45 Uhr Riskante Reise – Europas und die Flüchtlingsströme (Wiederholung der ZDF-Ausstrahlung vom Dienstag) 19:30 Uhr Europa auf dem „rechten“ Weg Sonntag wählt Deutschland dann ihre Parteien für Europa. Einseitige Berichterstattung, zuweilen erinnernd an Volksempfänger oder Stürmer. Antidemokraten senden Warnungen hinsichtlich rechter Tendenzen, obgleich unlängst Extremisten regieren. Wären Deutschlands Politiker wahre Demokraten, würden sie Wahlkampf fernab inszenierter Angstszenarien praktizieren. Eine Wiederholung jagt die nächste, einfach lächerlich. Wer solche Methoden einsetzt, spricht Wählern Misstrauen aus oder will diese unter allen Umständen gefügig machen. Europas Bürger entzieht man mit Hilfe der Medienpropaganda jegliches Selbstbestimmungsrecht. Außerdem diffamieren Sendungen à la „Neonazis in Europa“ andere Mitgliedsstaaten, werten Länder ab aufgrund deren „rechten Entwicklungen“. Nur weil Deutschland sofort den moralischen Zeigefinger erhebt, zwischen Patriotismus und Nationalsozialismus nicht unterscheiden kann, müssen andere Länder das keineswegs verantworten. Extremismus, gleich welcher Richtung, muss selbstverständlich benannt werden, allerdings weder einseitig noch dürfen Aufklärungssendungen betreffend Wählermanipulation missbraucht werden. Europa hat weitaus schwerwiegende Probleme, wird mittels Brüsseler Diktat drastisch ferngesteuert, verfällt in zunehmender Armut, bricht rapide zusammen. Einerseits schüren Politiker dadurch bereitwillig Hass, säen freudig Extremismus, anderseits spielen sie mahnende „demokratische“ Ordnungswächter. Widersprüche über Widersprüche – wie immer, warum sollte es auch anders sein, wenn es funktioniert?
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