William Lemke, ein Amerikaner deutscher Herkunft, der 1949 in Norddakota wieder in den Kongreß gewählt wurde, gab eine Dankesbotschaft an seine Wähler heraus. Darin heißt es:

"Ich protestiere gegen die Hinrichtung deutscher und japanischer Persönlichkeiten. Einige von ihnen starben, da sie zuviel wußten und man ihnen den Mund verschließen mußte. Vielleicht aber wird die Geschichte dennoch alles das aufdecken, was sie von den schmutzigen Hintergründen des zweiten Weltkrieges wußten. Dann wird sich vielleicht zeigen, daß unsere Flügel nicht ganz so weiß waren, wie einige unserer Kriegsverantwortlichen es so gerne wahr haben möchten." (siehe [Links nur für registrierte Nutzer])

Ein anderer Deutschamerikaner, Dr. Ludwig Adolphus Fritsch, ein Pfarrer aus Chicago verfaßte 1947 die Schrift "The Crime Of Our Age" wörtlich "Das Verbrechen unserer Zeit" - bei uns erschien es unter dem Titel "Amerikas Verantwortung für das Verbrechen am deutschen Volk".

Dieses 53-seitige Buch ist ein Stück deutscher Nachkriegsgeschichte. Die englische Originalausgabe seiner Schrift wurde in den Jahren 1948 und 1949 in 50000 Exemplaren verbreitet. 37000 Stück wurden verkauft, der Rest frei versandt, so auch an den Präsidenten Truman, alle Regierungsmitglieder, alle Senatoren und Abgeordneten, die vier Kardinäle, alle Erzbischöfe und Bischöfe, alle protestantischen Kirchenpräsidenten, an die Präsidenten aller Universitäten und Colleges und viele weitere maßgebende Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens.

Es ging dem Verfasser darum, der auch mit Kriegsende nicht aufhörenden Haßpropaganda die Wahrheit über das, was in Deutschland nach dem Kriege geschah, entgegenzustellen und an das sittliche Verantwortungsbewußtsein der amerikanischen Politiker, vor allem aber der Geistlichkeit zu appellieren.

Über die Wirkung dieser so systematisch verbreiteten Schrift erfuhr der Verfasser, daß Präsident Truman aufgrund der Lektüre endlich die Erlaubnis gegeben habe, Liebesgabenpakete nach Deutschland zu senden, was bekanntlich in den ersten Jahren nach 1945 nicht gestattet war.

Das Buch hat heute - 75 Jahre nach dem Krieg - nichts von seiner ergreifenden Eindringlichkeit verloren. Um so erschreckender klingen heute seine Anklagen gegen Amerika und die Alliierten.
Bevor nun einige hier braune Literatur befürchten - davon kann hier absolut keine Rede sein.
Ein lesenswertes Stück Zeitgeschichte - besonders für unsere umerzogenen Generationen, denen oft genug der nationale Gedanke an Deutschland fremdartig, verwerflich oder gar abzulehnend erscheint.

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