Finanzskandal bei den Weltrettern von Greenpeace: Die Umweltschutzorganisation hat durch die „ernsthafte Fehleinschätzung“ eines Mitarbeiters aus der Greenpeace-Zentrale in Amsterdam bei Devisengeschäften 3,8 Millionen Euro verloren. Das berichtet der „Spiegel“. Demnach habe der Mitarbeiter der Finanzabteilung bei Termingeschäften auf sinkende Eurokurse gesetzt, sich in seiner Einschätzung jedoch gründlich geirrt.
Der Mitarbeiter sei entlassen worden, so Mike Townsley von Greenpeace International gegenüber dem „Spiegel“. Doch der Schaden wird dadurch nicht rückgängig gemacht. Das Geld stammte dem „Spiegel“ zufolge aus Spenden, die von „finanzstarken Greenpeace-Ländereorganisationen wie der deutschen an die Zentrale in Holland überwiesen worden“.
Das Desaster sei auch durch Organisationsfehler im internen Kontrollsystem möglich geworden, diese seien mittlerweile behoben, so der Sprecher weiter. Noch gebe es weitere Untersuchungen, wie es zu dem Verlust kommen konnte. Doch momentan schließt die Organisation dem „Spiegel“ zufolge aus, dass sich der Mitarbeiter persönlich bereichern wollte. Auch gebe es bislang keine Hinweise darauf, dass Korruption im Spiel gewesen ist.
Der Verlust sei nicht existenzbedrohend, dennoch bleibt eine gravierende Lücke zurück: Das Geld hätte eigentlich an solche Länderorganisationen fließen sollen, die noch im Aufbau sind. „Wir können uns bei unseren Mitgliedern nur entschuldigen und auf ihr Verständnis dafür hoffen, dass auch unsere Organisation und unser Personal nicht frei von Fehlern sind“, sagte Townsley.
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