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Thema: Nationalismus- Fluch oder Segen?

  1. #21
    sapere aude
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von Stahlhelm
    "Kunst mit den Waffen des feindes zu kämpfen".Pah...aber nicht so!Ein offener reiner Kampf und keine Heuchelei.Angst vor radikalen Nationalismus,welcher die Freiheit der Völker achtet, ist Impotenz!
    Du sagst selbst du bist kein Patriot!?Dann steh auch offen und stolz dazu, dass du ein NATIONALIST bist!Vergiss die falschen Definitionen.In "Die Konservative Revolution 1919-1932" von Armin MOhler ist Nationalismus definiert auch Ernst Jünger und andere Vertreter des "Neuen Nationalismus" haben sich zu ihm bekannt.Ohne chauvinistisch zu sein!
    Ich sagte du solltest mir eine unparteiisches Buch nennen. Armin Mohler ist 1942 nach Deutschland gekommen um in die SS einzutreten und wurde abgelent. Als er in die Schweiz zurückkerte bekam er eine Haftstrafe dafür. Bist du dir sicher das dieses Buch Unparteiisch ist? , man muss aber auch sagen, dass er führ die Zeit schrieb, von der ich eine sehr hohe Meinung habe. ich werd mir noch auszüge anschauen bevor ich mir mein entgültiges Urteil bilde, da seine Biografie doch leicht verwirrent ist

  2. #22
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von reaktiv
    [...]nationalismus- ist dies nun ein fluch oder ist das segen?
    Sowohl als auch. Es gibt hierzu wirklich interessante Studien, z.B. von Peter Alter.
    Jetzt sind die guten alten Zeiten, nach denen wir uns in zehn Jahren zurücksehnen werden ... (Peter Ustinov)

  3. #23
    malnachdenken
    Gast

    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von reaktiv
    ich wollte mal allgemein die frage in runde werfen, da ich viele themen zum nationalismus in den foren gefunden habe und einige erstaunliche beobachtungen gemacht habe- es gibt immer mehr interesse an dem nationalismus- ist dies nun ein fluch oder ist das segen?
    da man ja allgemein die gemeinsame sprache als anhaltspunkt für eine definition einer nation anbringt, kann man es wohl als strafe erstmal ansehen (wenn man christlichen glauben ist --> turm zu babylon sagt dir etwas?)

  4. #24
    Mitglied Benutzerbild von reaktiv
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    ja klar sagt mir der turm von babylon was..... dann könnte man sagen das österreich und deutschland eine nation ist, aber 2 staaten..... es geht hier auch noch um die kultur (da ist die sprache miteingebunden) die gemeinsam sein sollte nach der def.. nach turm von b. gibt gott allen menschen eine andere sprache, wie du gesagt has is das nicht im christlichen sinne. :rolleyes:

  5. #25
    Antimodernist vom Dienst Benutzerbild von Sauerländer
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von moep
    Unwertende Anmerkung zu Sloterdijk:
    Er redet nicht schlecht vom Heldentum, sondern analysiert ihn auf philosophischer ebene. Außerdem ist er ein sehr anerkanter Philosoph der Neuzeit. sehr interessant zu lesen, aber anstrengend, man muss aber wie immer alles kritisch betrachten und drüber nachdenken.
    Ich muss vorausschicken, dass ich an seinen Schriften selbst nur drei bislang gelesen habe: "Der Denker auf der Bühne. Nietzsches Materialismus", "Die Verachtung der Massen" und "Nicht gerettet. Versuche nach Heidegger", die ich allesamt für gelungenes Schriftwerk halte (besonders den Denker auf der Bühne), aber von den beiden Quartett-Philosophen scheint mir doch Rüdiger Safranski wesentlich mehr Gehalt zu besitzen. Sloterdijk wirkt auf mich wie ein...nunja, in der Tat beschreibt es am besten der Begriff "Fernsehphilosoph", der des öfteren den Negativauswüchsen der Moderne in zumindest sehr fragwürdiger Art und Weise Positivseiten abzugewinnen sucht. Ich erinnere mich da beispielsweise an ein Interview im Spiegel, wo er sich recht arrogant (wie ich finde) zum allgemeinen Pessimismus ausließ, zu dem es keinen, aber auch keinen Grund gebe und dergleichen.
    Er ist recht bekannt, das ist wohl wahr, aber das ist Guido Knopp auch, und darüber, was von dem zu halten ist, besteht doch hoffentlich Konsens.

    Zurück zum Thema:

    Zunächsteinmal muss die Frage gestellt werden, auf was genau sich der Nationalist überhaupt beruft, wenn er Bezug auf die "Nation" nimmt. Bereits diese Frage wirft nämlich eine Bandbreite der Nationalismen auf, die -so scheint es bisweilen- der Zahl der einzelnen Nationalisten recht nahe kommt. (dieses Schicksal teilt der Nationalismus mit allen anderen -ismen)
    In Deutschland hat sich ein Nationalverständnis entwickelt, das -anders als etwa in Frankreich- nicht an politische Verhältnisse gebunden ist. Der Gedanke der "Staatsnation", die sich charakterisieren lässt als Verbund der Menschen, die sich in einem Staat aufhalten und sich zu diesem bekennen, ist dem deutschen Denken gewachsenerweise fremd, weshalb auch Versuche, einen "Verfassungspatriotismus" zu kreieren, derart ins Leere laufen, wie sie es nunmal tun. In Deutschland hat sich -resultierend aus der staatlichen Zerrissenheit in der Zeit der Formierung der nationalistischen Idee- das Problem gestellt, dass eine irgendwie geartete politische Gemeinsamkeit, auf die sich ALLE Deutschen beziehen konnten, nicht gegeben war. Daher musste die Zugehörigkeit zur als "deutsch" zu bezeichnenden Gemeinschaft andere Kriterien besitzen als das Willensbekenntnis zu einer politischen Ordnung. So hat sich -aus gängig westlichem Denken betrachtet behelfsweise- ein an die Sprache gekoppeltes Verständnis von der Nation entwickelt. "So weit die deutsche Zunge klingt", so weit reicht Deutschland. Das hat sich weiter entwickelt zum Begriff der Kulturnation, und ist schließlich zum ethnischen Nationalverständnis geworden, Deutschsein wird in Deutschland (immer noch) überwiegend als Teilhabe an einer blutsgemeinschaftlichen Einheit betrachtet. Das zeigt sich etwa im ungebrochenen Widerwillen gegen die Etablierung des Ius Soli, die fernab der Kameras noch immer weite Verbreitung besitzt, oder eben auch darin, dass der durchschnittliche Deutsche eine Aussage wie "Ich bin Deutscher türkischer Volkszugehörigkeit" als absurd empfinden würde, denn der Sprecher hätte sich in seinen Augen selbst eindeutig eine türkische Nationalität attestiert.
    Ein solches Denken, dass die Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einem Kollektiv explizit NICHT der freien Entscheidung des Einzelnen unterordnet, ist unter den Bedingungen eines westlich geprägten politischen Verständnisses, das in Deutschland keine eigene Tradition besitzt, als schwerstreaktionär verdammt - aber gerade darin liegt meines Erachtens seine Stärke, denn damit entzieht sich eine ganz wesentliche Grundlage des Zusammenlebens der Deutschen einer beliebigen liberalen Verformbarkeit.

    Das ist dann verhängnisvoll, wenn es in den Kontext des liberalen Wettstreitdenkens, am besten noch in angelsächsisch-sozialdarwinistischer Radikalisierung, gerät - das ist das, was im Hitlerismus geschehen ist. Der nationalistische Impuls hat sich hier einer geistigen Macht verbunden, die ihm so keineswegs automatisch zuzurechnen ist, ohne die er ebenfalls denkbar ist.
    Wenn er ausreichend Selbstreflexion betreibt, wenn er aus diesem scheinbar zwingenden Zusammenhang ausbricht, wenn er sich endlich in die Lage versetzt, zum zunemend globalen liberalen Irrsinn eine Alternative darzustellen, dann kann er die Kraft werden, die diese Welt vor dem Abgrung bewahrt. Verbleibt er in der hitleristischen Gummizelle, dann braucht er sich erstens nicht zu wundern, keinen Besuch zu bekommen, und kann zweitens nichts anbieten.
    Mitglied der nationalbolschewistischen Front
    "Der Prinz fürchtet lediglich, nun habe er eine Revolution am Hals. Lasst uns ihm zeigen, wie furchtbar er uns unterschätzt..."
    -Harald, Brujah Primogen von New York City, zu Beginn der Zweiten Feuernacht

  6. #26
    Surrealist Benutzerbild von Vielfrass
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    schön nachzulesen auch bei ernst niekisch: "deutsche daseinsverfehlung"

    --
    "Vote! Bah! When you vote, you only change the names of the cabinet. When you shoot, you pull down governments, inaugurate new epochs, abolish old orders and set up new. Is that historically true, Mr Learned Man, or is it not?"
    Undershaft




  7. #27
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von malnachdenken
    da man ja allgemein die gemeinsame sprache als anhaltspunkt für eine definition einer nation anbringt, kann man es wohl als strafe erstmal ansehen (wenn man christlichen glauben ist --> turm zu babylon sagt dir etwas?)

    Der "Turmbau zu Babel" ist ein Märchen.Wissenschaftlich ist damit nur die Zerstereuung der nahöstlichen Völker gemeint.Das habe ich mal gelesen.
    Im Ernstfall hat es vielleicht mal eine Urindoeuropäische Rasse gegeben, aber niemals eine Menschheit!

  8. #28
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    Zitat Zitat von Sauerländer
    Ich muss vorausschicken, dass ich an seinen Schriften selbst nur drei bislang gelesen habe: "Der Denker auf der Bühne. Nietzsches Materialismus", "Die Verachtung der Massen" und "Nicht gerettet. Versuche nach Heidegger", die ich allesamt für gelungenes Schriftwerk halte (besonders den Denker auf der Bühne), aber von den beiden Quartett-Philosophen scheint mir doch Rüdiger Safranski wesentlich mehr Gehalt zu besitzen. Sloterdijk wirkt auf mich wie ein...nunja, in der Tat beschreibt es am besten der Begriff "Fernsehphilosoph", der des öfteren den Negativauswüchsen der Moderne in zumindest sehr fragwürdiger Art und Weise Positivseiten abzugewinnen sucht. Ich erinnere mich da beispielsweise an ein Interview im Spiegel, wo er sich recht arrogant (wie ich finde) zum allgemeinen Pessimismus ausließ, zu dem es keinen, aber auch keinen Grund gebe und dergleichen.
    Er ist recht bekannt, das ist wohl wahr, aber das ist Guido Knopp auch, und darüber, was von dem zu halten ist, besteht doch hoffentlich Konsens.

    Zurück zum Thema:

    Zunächsteinmal muss die Frage gestellt werden, auf was genau sich der Nationalist überhaupt beruft, wenn er Bezug auf die "Nation" nimmt. Bereits diese Frage wirft nämlich eine Bandbreite der Nationalismen auf, die -so scheint es bisweilen- der Zahl der einzelnen Nationalisten recht nahe kommt. (dieses Schicksal teilt der Nationalismus mit allen anderen -ismen)
    In Deutschland hat sich ein Nationalverständnis entwickelt, das -anders als etwa in Frankreich- nicht an politische Verhältnisse gebunden ist. Der Gedanke der "Staatsnation", die sich charakterisieren lässt als Verbund der Menschen, die sich in einem Staat aufhalten und sich zu diesem bekennen, ist dem deutschen Denken gewachsenerweise fremd, weshalb auch Versuche, einen "Verfassungspatriotismus" zu kreieren, derart ins Leere laufen, wie sie es nunmal tun. In Deutschland hat sich -resultierend aus der staatlichen Zerrissenheit in der Zeit der Formierung der nationalistischen Idee- das Problem gestellt, dass eine irgendwie geartete politische Gemeinsamkeit, auf die sich ALLE Deutschen beziehen konnten, nicht gegeben war. Daher musste die Zugehörigkeit zur als "deutsch" zu bezeichnenden Gemeinschaft andere Kriterien besitzen als das Willensbekenntnis zu einer politischen Ordnung. So hat sich -aus gängig westlichem Denken betrachtet behelfsweise- ein an die Sprache gekoppeltes Verständnis von der Nation entwickelt. "So weit die deutsche Zunge klingt", so weit reicht Deutschland. Das hat sich weiter entwickelt zum Begriff der Kulturnation, und ist schließlich zum ethnischen Nationalverständnis geworden, Deutschsein wird in Deutschland (immer noch) überwiegend als Teilhabe an einer blutsgemeinschaftlichen Einheit betrachtet. Das zeigt sich etwa im ungebrochenen Widerwillen gegen die Etablierung des Ius Soli, die fernab der Kameras noch immer weite Verbreitung besitzt, oder eben auch darin, dass der durchschnittliche Deutsche eine Aussage wie "Ich bin Deutscher türkischer Volkszugehörigkeit" als absurd empfinden würde, denn der Sprecher hätte sich in seinen Augen selbst eindeutig eine türkische Nationalität attestiert.
    Ein solches Denken, dass die Zugehörigkeit oder Nichtzugehörigkeit zu einem Kollektiv explizit NICHT der freien Entscheidung des Einzelnen unterordnet, ist unter den Bedingungen eines westlich geprägten politischen Verständnisses, das in Deutschland keine eigene Tradition besitzt, als schwerstreaktionär verdammt - aber gerade darin liegt meines Erachtens seine Stärke, denn damit entzieht sich eine ganz wesentliche Grundlage des Zusammenlebens der Deutschen einer beliebigen liberalen Verformbarkeit.

    Das ist dann verhängnisvoll, wenn es in den Kontext des liberalen Wettstreitdenkens, am besten noch in angelsächsisch-sozialdarwinistischer Radikalisierung, gerät - das ist das, was im Hitlerismus geschehen ist. Der nationalistische Impuls hat sich hier einer geistigen Macht verbunden, die ihm so keineswegs automatisch zuzurechnen ist, ohne die er ebenfalls denkbar ist.
    Wenn er ausreichend Selbstreflexion betreibt, wenn er aus diesem scheinbar zwingenden Zusammenhang ausbricht, wenn er sich endlich in die Lage versetzt, zum zunemend globalen liberalen Irrsinn eine Alternative darzustellen, dann kann er die Kraft werden, die diese Welt vor dem Abgrung bewahrt. Verbleibt er in der hitleristischen Gummizelle, dann braucht er sich erstens nicht zu wundern, keinen Besuch zu bekommen, und kann zweitens nichts anbieten.

    Sehr guter Beitrag!Applaus!Jetzt sollten es auch die letzten Tölpel begriffen haben!

  9. #29
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    Ich würde mal sagen, die Ausschreitungen gegen die Schweizer Fussballer in Istambul zeigen sehr gut die Nachteile des Nationalismus.

  10. #30
    Mitglied Benutzerbild von reaktiv
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    Standard AW: Nationalismus- Fluch oder Segen?

    stimmt auch wieder :-)

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