Die spanische Regierungspartei Partido Popular hat 17 Millionen Euro Fördergelder für den Bau eines Themenparks beantragt. Das Geld soll aus dem EU-Fond für Regionale Entwicklung kommen. Die Erfolgsaussichten sind getrübt: Der Projekt-Träger ist kürzlich 100 km weiter mit einem ähnlichen Park gescheitert, und der beauftragte Bau-Unternehmer ist in einen handfesten Korruptions-Skandal verwickelt.

Der spanische Staatssekretär für Handel, Jaime García-Legaz Murcia, hat bestätigt, dass das spanische Wirtschaftsministerium die Forderung von 17 Millionen Euro aus dem Europäischen Fonds für regionale Entwicklung für den Bau der Paramount-Themenpark in Murcia unterstützt. Bei einer Konferenz hat García-Legaz auch zugegeben, dass die Regierung auf der Suche nach Investoren mit PREMURSA, der Entwicklungsgesellschaft des Parks, zusammenarbeitet.

Die Baufirma Murcia SA rechnet mit der Beteiligung der Öffentlichen Kassen und wird von Jesus Samper, geleitet. Der Unternehmer ist zusammen mit dem Bürgermeister von Murcia und 18 weiteren Personen in die Umbra-Affäre verwickelt, in der wegen Unregelmäßigkeiten bei Planungs-Vereinbarung ermittelt wird.

Samper sieht seine Vorladung in dem Fall Umber gelassen: Der Träger und Namensgeber des Parks, die amerikanische Film-Produktionsfirma Paramount, sei bereits über die Vorwürfe informiert, man habe aber mit dem Investor nicht weiter darüber gesprochen, denn die Affäre habe ja nichts mit dem aktuellen Projekt zu tun und würde dies in keinster Weise beeinflussen, berichtet die spanische Zeitung el Diario.

Der Paramount -Park soll eine Art Disneyland mit Kinobezug werden, neben dem 122 Hektar großen Themenpark ist eine großzügige Luxus-Hotelanlage sowie ein Einkaufszentrum geplant. Spanien will bis 20151 1,1 Milliarden Euro in das Projekt investieren, die Suche nach Investoren lief allerdings bisher wenig erfolgreich, so dass nun die EU einspringen soll.

Dass es im hochverschuldeten Spanien bessere Verwendungsmöglichkeiten für EU-Fördergelder gäbe, finden auch viele Spanier. Gegenüber El Diario sagte der Oppositionspolitiker Ortega, einige regionale Amtsträger der PP hätten „ihr eigenes Schicksal an das gewisser Unternehmer gebunden.“ Ortega glaubt, dass die Gelder aus dem EFRE-Topf für andere Dinge verwendet werden sollten, beispielsweise „um junge Landwirte zu unterstützen, eine wirklich produktive Wirtschaft zu schaffen oder den von der Dürre betroffenen Bauern zu helfen, die am Donnerstag vor dem Landwirtschaftsministerium demonstrieren wollen.“

Themenparks sind ein Trend in vielen spanischen Regionen und verschlingen als Prestige-Projekte vieler Regional-Politiker Unmengen öffentlicher Gelder. Erfolgsgeschichten gibt es kaum. Der Parque Warner in Madrid hängt ebenso am Tropf staatlicher Finanzspritzen wie die Isla Magica in Sevilla.

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Jupp, Hauptsache die anderen Europäer bekommen Spaß