Die Mechanismen sind etwas komplexer als solche Milchmädchen-Beispiele.
Staaten sehen sich aufgrund verschiedenster Entwicklungen oftmals in der Notwendigkeit, Kredite aufzunehmen, um eine lahmende Wirtschaft aufzupeppen oder einfach nur um laufende, vor längeren Zeiträumen begonnene infrastrukturelle Maßnahmen weiterzuführen.
Gründe gibt es haufenweise, nicht einfach wie eine Marktfrau abends die Tageseinnahmen zu zählen und die Ausgaben für den kommenden Tag zu planen.
Ein berühmtes Wort der Volkswirtschaftler nennt sich deshalb: "Deficit spending".
Und da kommt es eben vor, dass Verbindlichkeiten von einem Anleger weiter veräussert werden und diese dann plötzlich bei bestimmten Hedgefonds landen, die solche Schuldscheine paketweise wieder weiter vermarkten und dann ganze Pakete fällig stellen - Schlupflöcher für solche verkürzten Laufzeiten gibt es immer wieder.
Wenn wir an die vielen indirekten Verschachtelungen denken, durch die Verbindlichkeiten laufen, erinnern wir uns an die Tricks, mit denen bundesdeutsche Kommunen reingelegt wurden, die ihre kommunalen EV-Unternehmen an Hedgefonds verkauften und dann mit erheblichen Aufschlägen zurück leasen mussten (zuvor waren ganz andere Konditionen und Terminstellungen vereinbart worden).
Oder denken wir an die Aufkäufer großer kommunaler Wohnungsgesellschaften, die mit den Kommunen Nutzungs- und Ertragsvereinbarungen schlossen und sich dann hinterher herausstellte, dass die Verkäufer aufs Kreuz gelegt wurden.
Weshalb haben sich denn fast alle modernen Staaten bis über die Halskrause verschuldet?