Die Urbevölkerung Iraks die Christen kämpfen ein Kampf auf Leben und Tod!hoffenlich bekommen die soviel Aufmerksamkeit von der Welt wie die Terroristische Organisation Hamas!Gott möge den Christen im Irak beistehen gegen die Terroristen der ISIs![Links nur für registrierte Nutzer]Politik Irak
09:20
Christliche Brigade bringt sich in Stellung gegen IS
Iraks Christen werden systematisch von Islamisten verfolgt. Tausende wollen sich nun mit Gewalt wehren. Die christliche Brigade Babylon ist bereit, die Heimat "bis zum bitteren Ende" zu verteidigen.
9
Von Alfred Hackensberger
Eine irakische Christin hält ein Kreuz in der Hand während einer Messe in Amman für den Frieden der Christen in Gaza , Irak und Syrien
Eine irakische Christin hält ein Kreuz in der Hand während einer Messe in Amman für den Frieden der Christen in Gaza , Irak und Syrien
Foto: REUTERS
Vorneweg trägt ein Mann das Bild vom letzten Abendmahl – Jesus am Tisch mit seinen Jüngern. Dahinter folgen mit wenigen Schritten Abstand Soldaten, Offiziere und Sympathisanten der christlichen Brigade Babylon. Man trägt Pistolen im Schulterhalfter und Maschinengewehre in der Hand. Mit diesem Aufmarsch im Bagdader Stadtteil al-Karada will man Entschlossenheit und Stärke demonstrieren: Man ist bereit, seinen Glauben zu verteidigen und notfalls auch dafür sein Leben zu lassen. Gerade jetzt, da die Existenz des Christentums wie nie zuvor im Irak auf dem Spiel steht.
"Wir sind die älteste Bevölkerung des Landes", erklärt Ryan al-Kaldeny, der Kommandeur der Brigade Babylon, der mit schwarzem Turban, Sonnenbrille und Kalaschnikow in der ersten Reihe marschiert. "Nun kommen diese Terroristen und wollen uns aus dem Irak vertreiben, der eigentlich uns gehört." Das könne man nicht zulassen. Im normalen Leben ist al-Kaldeny ein Geschäftsmann, der Anzug und Krawatte trägt. "Jetzt ist Uniform angesagt", betont der 35-Jährige. "Schließlich befinden wir uns im Krieg."
Mit Terroristen meint der Kommandeur den IS (Islamischer Staat, früher Isis). Die extrem puritanische Islamistengruppe hat mithilfe lokaler Stämme sowie Ex-Militärs der Armee Saddam Husseins binnen weniger Wochen große Teile des Landes besetzt und steht vor den Toren der irakischen Hauptstadt. "Diese Terroristen wollen nicht nur die Regierung in Bagdad stürzen, sie haben es besonders auf Christen abgesehen", erzählt al-Kaldeny nach der Parade in seinem Büro im Hauptquartier der Brigade Babylon. An den Wänden hängen auch hier Bilder des letzten Abendmahls, dazu einige Kruzifixe, und in einer Ecke steht eine Marienstatue.
"Gezielte Verschwörung und Vertreibungspolitik"
"Es ist eine gezielte Vertreibungspolitik, die der IS verfolgt", fährt der Kommandeur fort, "die man am Beispiel von Mossul klar erkennen kann." Die irakische Grenzstadt zu Syrien im Norden des Landes war am 10. Juni vom IS eingenommen worden. Die radikalen Islamisten forderten die Christen auf, entweder zum Islam zu konvertieren oder Schutzzölle (Dschizya) zu bezahlen. Ansonsten drohe die Todesstrafe. Vor zwei Wochen sprengte der IS das Grab Jonas' in die Luft, der sowohl im Islam wie im Christentum als Prophet gilt.
Die Brigade Babylon ist entschlossen, sich gegen die islamistischen Terroristen zu wehren. Der Kommandeur Ryan al-Kaldeny( M.), hier mit Turban und Sonnenbrille, ist im normalen Leben Geschäftsmann
Foto: Alfred Hackensberger
Die Brigade Babylon ist entschlossen, sich gegen die islamistischen Terroristen zu wehren. Der Kommandeur Ryan al-Kaldeny( M.), hier mit Turban und Sonnenbrille, ist im normalen Leben Geschäftsmann
"Natürlich flohen alle in Mossul verbliebenen Christen", sagt al-Kaldeny hinter seinem großen, antiken Schreibtisch. "An den Checkpoints wurden sie alle ausgeraubt. Geld, Schmuck, Autos und sogar Telefone nahm man ihnen ab. Ob alt oder jung, Frauen oder Kinder, viele mussten bei sengender Hitze stundenlang