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Thema: Schöne deutsche Gedichte

Hybrid-Darstellung

  1. #1
    Sjard
    Gast

    Standard Schöne deutsche Gedichte

    Einem Sommer

    Sommer eh´du nun entwandelst
    Über sonnenrote Höhn,
    Soll dir meine Seele sagen
    Wie du mir vor allen schön !

    Wähne nicht, das meinem Herzen
    Sommer so wie Sommer sei;
    Seltsam wie der Wolken Wandel
    Ziehn die Zeiten ihm vorbei.

    Und wie du hervorgetreten
    Aus der Zukunft ernstem Tor,
    Atmete aus dumpfen Qualen,
    Atmete dies Herz empor...

    Dankbar will ich das nun singen:
    Wie die Wiese lag im Glanz
    Und du gingst am Rand im Schatten
    Und dein Gehen war Klang und Tanz -

    Wie auf Wolken du gefahren,
    Deren Weg dein Hauch gebeut
    Wie du in den hohen Himmel,
    Weiße Rosen hingestreut -

    Wie du aus des Nussbaums Wipfel
    Durch Gezweige sahst herab
    Wie du rote Blüte gossest
    über ein versunknes Grab -

    Wie im Wald am schwarzen Stamme
    Stumm du standest, schwertbereit,
    Als ein sonnenblanker Ritter
    Aus verklungener Heldenzeit -

    Wie du alle Glocken schwängest
    Zum beglühten Turm des Doms -
    Wie du rötlich hingewandelt
    Auf der Wellenflur des Stroms,

    Oder wie du braun von Wangen
    Westlich schrittest durch das Feld
    Und mit einer Amsel Tönen
    Leis erweckt die Sternenwelt...

    Hoher, eh du nun entwandelst
    In den Saal " Vergangenheit"
    Nimm mit dir wie den Hauch der Felder
    Diesen Hauch der Dankbarkeit !

    Wo gestorbne Sommer wandeln
    Hinter nachtumraunten Höhn,
    Wo nur Schatten dich umschweigen,
    Soll er singend mit dir gehn.

    Otto Ernst ( 1862 - 1926 )

    Das Gedicht wurde 1908 verfasst.

  2. #2
    Sjard
    Gast

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Lied der Freiheit

    Es lebe, was auf Erden
    nach Freiheit strebt und wirbt
    von Freiheit singt und saget,
    für Freiheit lebt und stirbt

    Die Welt mit ihren Freuden
    ist ohne Freiheit nichts
    die Freiheit ist die Quelle
    der Tugend und des Lichts

    Es kann was lebt und webet
    in Freiheit nur gedeihn
    das Ebenbild des Schöpfers
    kann nur der Freie sein

    Frei will ich sein und singen
    so wie der Vogel lebt
    der auf Palast und Kerker
    sein Frühlingslied erhebt

    Die Freiheit ist mein Leben
    und bleibt es immerfort
    mein Sehnen, mein Gedanke,,
    mein Traum, mein Lied und Wort

    Es lebe was auf Erden
    nach Freiheit strebt und wirbt
    von Freiheit singt und saget
    für Freiheit lebt und stirbt

    Fluch sing ich allen Zwingherrn,
    Fluch aller Dienstbarkeit
    Die Freiheit ist mein Leben
    und bleibt es allezeit.

    ​Hoffmann von Fallersleben ( 1798 - 1874 )

  3. #3
    Putinversteher
    Registriert seit
    01.05.2013
    Ort
    Mustergau
    Beiträge
    226

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Zitat Zitat von Sjard Beitrag anzeigen
    Lied der Freiheit

    Es lebe, was auf Erden
    nach Freiheit strebt und wirbt
    von Freiheit singt und saget,
    für Freiheit lebt und stirbt

    Die Welt mit ihren Freuden
    ist ohne Freiheit nichts
    die Freiheit ist die Quelle
    der Tugend und des Lichts

    Es kann was lebt und webet
    in Freiheit nur gedeihn
    das Ebenbild des Schöpfers
    kann nur der Freie sein

    Frei will ich sein und singen
    so wie der Vogel lebt
    der auf Palast und Kerker
    sein Frühlingslied erhebt

    Die Freiheit ist mein Leben
    und bleibt es immerfort
    mein Sehnen, mein Gedanke,,
    mein Traum, mein Lied und Wort

    Es lebe was auf Erden
    nach Freiheit strebt und wirbt
    von Freiheit singt und saget
    für Freiheit lebt und stirbt

    Fluch sing ich allen Zwingherrn,
    Fluch aller Dienstbarkeit
    Die Freiheit ist mein Leben
    und bleibt es allezeit.

    ​Hoffmann von Fallersleben ( 1798 - 1874 )
    Wäre dies nicht Besser als Nationalhymne als das Deutschlandlied ...?

    Wanderers NACHTlied ....

    ...hat der Goethe in der Nähe an eine Wanderhütte geschrieben :

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  4. #4
    Sjard
    Gast

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Zitat Zitat von Ophiuchus Beitrag anzeigen
    Wäre dies nicht Besser als Nationalhymne als das Deutschlandlied ...?
    Ein guter Gedanke, dem ich auch nicht abgeneigt wäre.

  5. #5
    Sjard
    Gast

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    O laß sie blühn, die sanften Tage

    O laß sie blühn, die sanften Tage -
    So mild erhellt, so morgenschön!
    Wie einer Jugend ew´ge Sage,
    Wie einer Glücke leis Getön.
    O laß sie rein, die klare Quelle -
    An diesem Frieden rühre nicht!
    Mir ist so wohl in milder Helle,
    Die aus dem Aug der Liebe spricht.

    O laß sie blühn die sanften Tage -
    und rüttle nicht an altem Leid!
    Versunken liegst im Sarkophage,
    den wir begruben seine Zeit.
    Und nun ? o lehr´dein Herz verstehen
    Der sel´gen Stunden Wonneschaum
    Es trägt der Mensch so kurz zu Legen
    des Erdendaseins Blütentraum.

    O laß sie blühn die sanften Tage!
    Es kommt der Sturm, eh´du´s gedacht;
    Es kommt die Not, des Lebens Plage,
    Und das Verhängnis über Nacht;
    Drum laß si blühn ! genießen lerne
    Das stille Glück, das dich umgibt.
    Wie bald verschwimmt´s in ew´ge Ferne,
    Sein Segen bleibt - wenn du´s geliebt.

    Hugo Oelbermann ( 1832 - 1888 )

  6. #6
    Sjard
    Gast

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Wenn ich einmal frei sein werde

    Wenn ich einmal frei sein werde
    frage ich mich, wie wird das sein ?
    Ich grab tief in Deine Erde,
    mein Heimatland, die Hände ein.

    Ich geh einsam durch die Straßen,
    ganz still als wie im Traum;
    ich kann die Freiheit nicht erfassen,
    mein Kopf lehnt still an einem Baum.

    Und wenn mich jemand fragen sollte,
    wo ich solang gewesen bin -
    so werde ich verhalten sagen:
    "Ich war in Gottes Mühlen drin."

    Ich sah die Müller Spuren malen
    den Menschen tief in´s Angesicht
    und mußte mit dem Herzblut zahlen,
    wie sonst in meinem Leben nicht.

    Wenn ich einmal frei sein werde,
    frag ich mich, was mir noch blieb?
    Dich, meine deutsche Heimaterde,
    Dich habe ich von Herzen lieb!

    Heinrich George ( 1893 -1946 )

  7. #7
    sieht auf euch herab Benutzerbild von -jmw-
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    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Heerbannlied

    Ernst ist mein Sinn und schlicht und recht,
    Mein Bart ist gleich dem Flachse.
    In Dün' und Wald blüht mein Geschlecht,
    Daß übers Meer es wachse –
    Ich bin der Sachse.

    Mein Bart ist rot, der Berg mein Schloß,
    Mir blüht des Liedes Gabe;
    Die Sturmfahn' schwing' ich; Schwert und Roß
    Sie gehn mit mir zu Grabe –
    Ich bin der Schwabe.

    Mein Mark ist stark, ist Löwenmark,
    Kein andrer Stamm ist freier;
    Kommt her! Kein Teufel ist so stark,
    Und schlägt ein Herz getreuer? –
    Ich bin der Bayer.

    Ein blanker Stahl ist meine Brust,
    Doch fröhlich mein Gedanke;
    Am Reigen hab' ich meine Lust
    Und einem firnen Tranke –
    Ich bin der Franke.

    Nach Süd, Ost, West, Nord stehn wir Vier
    Zum Schutz der deutschen Eiche,
    Und rauscht Sankt Michaels Panier,
    Sind unsre Schwerterstreiche
    Ein Hort dem Reiche.

    Die Feinde schicken wir nach Haus,
    Bedeckt mit Blut und Schrammen,
    Und kommt die Hölle selbst zum Strauß,
    Wir lachen ihrer Flammen
    Und stehn zusammen.

    (Hermann von Lingg, 1820 - 1905)
    Aktueller Kalenderspruch: It is hard to believe that a man is telling the truth when you know that you would lie if you were in his place. (H.L. Mencken)

  8. #8
    GESPERRT
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    Beiträge
    56.754

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Königsberger Klopse- ach Gedichte.

  9. #9
    Sjard
    Gast

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Des Sängers Fluch

    Es stand in alten Zeiten ein Schloß so hoch und hehr,
    Weit glänzt´es über die Lande bis an das blaue Meer,
    Und rings von duft´gen Gärten ein blütenreicher Kranz,
    D´rin sprangen frische Brunnen in Regenbogenglanz.

    Dort saß ein stolzer König, an Land und Siegen reich.
    Er saß auf seinem Throne so finster und so bleich;
    Denn was er sinnt, ist Schrecken, und was er blickt, ist Wut,
    Und was er spricht, ist Geißel, und was er schreibt, ist Blut.

    Einst zog nach diesem Schlosse ein edles Sängerpaar:
    Der ein´in goldnen Locken, der andre grau von Haar;
    Der Alte mit der Harfe, der saß auf schmuckem Roß,
    Es schritt ihm frisch zur Seite der blühende Genoß.

    Der Alte sprach zum Jungen: " Nun sei bereit, mein Sohn!
    Denk´unsrer tiefsten Lieder, stimm´an den vollsten Ton,
    Nimm alle Kraft zusammen, die Lust und auch den Schmerz;
    Es gilt uns heut´zu rühren des Königs steinern Herz."

    Schon stehen die beiden Sänger im hohen Säulensaal,
    Und auf dem Throne sitzen der König und sein Gemahl;
    Der König furchtbar prächtig, wie blut´ger Nordlichtschein,
    Die Königin süß und milde, als blickte Vollmond drein.

    Da schlug der Greis die Seiten, er schlug sie wundervoll,
    Daß reicher, immer reicher der Klang zum Ohre schwoll.
    Dann strömte himmlisch helle des Jünglings Stimme vor,
    Des Alten Sang dazwischen wie dumpfer Geisterchor.

    Sie singen von Lenz und Liebe, von sel´ger goldner Zeit,
    Von Freiheit, Männerwürde, von Treu´und Heiligkeit;
    Sie singen von allem Süßen, was Menschenbrust durchbebt,
    Sie singen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt.

    Die Höflingsschar im Kreise verlernet jeden Spott,
    Des Königs trotz´ge Krieger, sie beugen sich vor Gott,
    Die Königin, zerflossen in Wehmut und in Lust,
    Sie wirft den Sängern nieder die Rose von ihrer Brust.

    "Ihr habt mein Volk verführet, verlockt ihr nun mein Weib?"
    Der König schreit es wütend, er bebt am ganzen Leib.
    Er wirft sein Schwert, das blitzend des Jünglings Brust durchdringt,
    Draus, statt der goldnen Lieder , ein Blutstrahl hoch aufspringt.

    Und wie von Sturm zerstoben ist all´der Hörer Schwarm;
    Der Jüngling hat verröchelt in seines Meisters Arm,
    Der schlägt um ihn den Mantel und setzt ihn auf das Roß,
    Er bind´t ihn aufrecht feste, verlässt mit ihm das Schloß.

    Doch vor dem hohen Tore, da hält der Sängergreis,
    Da faßt er seine Harfe, sie, aller Harfen Preis,
    An einer Marmorsäule, da hat er sie zerschellt,
    Dann ruft er, daß es schaurig durch Schloß und Gärten gellt:

    "Weh´euch ihr stolzen Hallen! Nie töne süßer Klang
    Durch eure Räume wieder, nie Saite noch Gesang,
    Nein, Seufzer nur und Stöhnen und scheuer Sklavenschritt,
    Bis euch zu Schutt und Moder der Rachegeist zertritt!

    "Weh´euch ihr duft´gen Gärten im holden Maienlicht!
    Euch zeig ich dieses Toten entstelltes Angesicht,
    Daß ihr darob verdorret, daß jeder Quell verseicht,
    Daß ihr in künft´gen Tagen versteint, verödet liegt.

    "Weh´dir verruchter Mörder! du Fluch des Sängertums!
    Umsonst sei all´dein Ringen nach Kränzen blut´gen Ruhms;
    Dein Name sei vergessen, in ew´ge Nacht getaucht,
    Sei, wie ein letztes Röcheln, in leere Luft verhaucht!"

    Der Alte hat´s gerufen, der Himmel hat´s gehört;
    Die Mauern liegen nieder, die Hallen sind zerstört,
    Noch eine hohe Säule zeugt von verschwind´ner Pracht,
    Auch diese, schon geborsten, kann stürzen über Nacht.

    Und rings, statt ruft´ger Gärten, ein ödes Heideland:
    Kein Baum verstreuet Schatten, kein Quell durchdringt den Sand;
    Des Königs Namen meldet kein Lied, kein Heldenbuch:
    Versunken und vergessen! - das ist des Sängers Fluch.

    Ludwig Uhland ( 1787 - 1862 )

  10. #10
    Traminer
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    709

    Standard AW: Schöne deutsche Gedichte

    Zitat Zitat von Sjard Beitrag anzeigen
    Des Sängers Fluch

    Es stand in alten Zeiten ein Schloß so hoch und hehr,
    Weit glänzt´es über die Lande bis an das blaue Meer,
    Und rings von duft´gen Gärten ein blütenreicher Kranz,
    D´rin sprangen frische Brunnen in Regenbogenglanz.

    Dort saß ein stolzer König, an Land und Siegen reich.
    Er saß auf seinem Throne so finster und so bleich;
    Denn was er sinnt, ist Schrecken, und was er blickt, ist Wut,
    Und was er spricht, ist Geißel, und was er schreibt, ist Blut.

    Einst zog nach diesem Schlosse ein edles Sängerpaar:
    Der ein´in goldnen Locken, der andre grau von Haar;
    Der Alte mit der Harfe, der saß auf schmuckem Roß,
    Es schritt ihm frisch zur Seite der blühende Genoß.

    Der Alte sprach zum Jungen: " Nun sei bereit, mein Sohn!
    Denk´unsrer tiefsten Lieder, stimm´an den vollsten Ton,
    Nimm alle Kraft zusammen, die Lust und auch den Schmerz;
    Es gilt uns heut´zu rühren des Königs steinern Herz."

    Schon stehen die beiden Sänger im hohen Säulensaal,
    Und auf dem Throne sitzen der König und sein Gemahl;
    Der König furchtbar prächtig, wie blut´ger Nordlichtschein,
    Die Königin süß und milde, als blickte Vollmond drein.

    Da schlug der Greis die Seiten, er schlug sie wundervoll,
    Daß reicher, immer reicher der Klang zum Ohre schwoll.
    Dann strömte himmlisch helle des Jünglings Stimme vor,
    Des Alten Sang dazwischen wie dumpfer Geisterchor.

    Sie singen von Lenz und Liebe, von sel´ger goldner Zeit,
    Von Freiheit, Männerwürde, von Treu´und Heiligkeit;
    Sie singen von allem Süßen, was Menschenbrust durchbebt,
    Sie singen von allem Hohen, was Menschenherz erhebt.

    Die Höflingsschar im Kreise verlernet jeden Spott,
    Des Königs trotz´ge Krieger, sie beugen sich vor Gott,
    Die Königin, zerflossen in Wehmut und in Lust,
    Sie wirft den Sängern nieder die Rose von ihrer Brust.

    "Ihr habt mein Volk verführet, verlockt ihr nun mein Weib?"
    Der König schreit es wütend, er bebt am ganzen Leib.
    Er wirft sein Schwert, das blitzend des Jünglings Brust durchdringt,
    Draus, statt der goldnen Lieder , ein Blutstrahl hoch aufspringt.

    Und wie von Sturm zerstoben ist all´der Hörer Schwarm;
    Der Jüngling hat verröchelt in seines Meisters Arm,
    Der schlägt um ihn den Mantel und setzt ihn auf das Roß,
    Er bind´t ihn aufrecht feste, verlässt mit ihm das Schloß.

    Doch vor dem hohen Tore, da hält der Sängergreis,
    Da faßt er seine Harfe, sie, aller Harfen Preis,
    An einer Marmorsäule, da hat er sie zerschellt,
    Dann ruft er, daß es schaurig durch Schloß und Gärten gellt:

    "Weh´euch ihr stolzen Hallen! Nie töne süßer Klang
    Durch eure Räume wieder, nie Saite noch Gesang,
    Nein, Seufzer nur und Stöhnen und scheuer Sklavenschritt,
    Bis euch zu Schutt und Moder der Rachegeist zertritt!

    "Weh´euch ihr duft´gen Gärten im holden Maienlicht!
    Euch zeig ich dieses Toten entstelltes Angesicht,
    Daß ihr darob verdorret, daß jeder Quell verseicht,
    Daß ihr in künft´gen Tagen versteint, verödet liegt.

    "Weh´dir verruchter Mörder! du Fluch des Sängertums!
    Umsonst sei all´dein Ringen nach Kränzen blut´gen Ruhms;
    Dein Name sei vergessen, in ew´ge Nacht getaucht,
    Sei, wie ein letztes Röcheln, in leere Luft verhaucht!"

    Der Alte hat´s gerufen, der Himmel hat´s gehört;
    Die Mauern liegen nieder, die Hallen sind zerstört,
    Noch eine hohe Säule zeugt von verschwind´ner Pracht,
    Auch diese, schon geborsten, kann stürzen über Nacht.

    Und rings, statt ruft´ger Gärten, ein ödes Heideland:
    Kein Baum verstreuet Schatten, kein Quell durchdringt den Sand;
    Des Königs Namen meldet kein Lied, kein Heldenbuch:
    Versunken und vergessen! - das ist des Sängers Fluch.

    Ludwig Uhland ( 1787 - 1862 )
    immer wieder schööööön zu lesen!

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