Bezahlte Provokateure/Trolle englischer Geheimdienste:
[Links nur für registrierte Nutzer]Geheimdienst GCHQ Überwachen und Fertigmachen
Agenten des britischen Geheimdienstes GCHQ lernen, politische Gegner mit Rufmordkampagnen im Netz kaltzustellen. Das legen neue Snowden-Dokumente nahe. von Pavel Lokshin
Das Ziel der Zersetzungsarbeit der GCHQ ist, wie Greenwald schreibt, durch die Verbreitung von Fehlinformationen Onlinediskussionen zu beeinflussen und den Ruf einzelner Menschen zu schädigen. Geheimagenten sollten nicht nur in der Cyberwelt mit Onlinemitteln handfeste Resultate erzielen. Onlineoperationen sollten auch in der "echten Welt" Folgen haben, heißt es in einer der geleakten Powerpoint-Folien, die der US-Journalist öffentlich machte.
Gegner mit ihren eigenen Waffen schlagen
Agenten sollten zum Beispiel Lockvögel auf die politischen Gegner ansetzen und sie – oft mit sexuellen Mitteln – in kompromittierende Situationen bringen, um sie damit später erpressen oder bloßstellen zu können. Die angeblichen Opfer der Aktivisten sollten in gefälschten Blogs Propaganda veröffentlichen, die sich, wenn alles nach Plan läuft, viral im Netz verbreitet.
Schließlich sollen die Agenten auch Kollegen, Freunde und Nachbarn der Zielperson anschreiben, damit sich die Lügen auch im privaten Umfeld herumsprechen.
Sind Unternehmen das Ziel der GCHQ, würde der Geheimdienst geschäftliche Interna an Mitbewerber oder die Presse leaken oder schlechte Rezensionen in Foren platzieren.
Zum Repertoire zählt auch die "technische Disruption". Damit sind Angriffe auf die Onlineinfrastruktur des Gegners gemeint, also genau jene Taktik, die etwa Anonymous gegen WikiLeaks einsetzte. Bereits Anfang des Monats wurde bekannt, dass die GCHQ mittels DDoS-Attacken Chat-Server von Anonymous angegriffen und lahmgelegt haben.
Mit Wissen und Wanzen gegen Aktivisten
Aus dem veröffentlichten Dokument wird deutlich, dass der britische Geheimdienst bei der Planung seiner Rufmordkampagnen offenbar wissenschaftlich fundiert vorgeht. Erkenntnisse aus der Psychologie, Anthropologie und Ökonomie sollen den Agenten helfen, Onlinekommunikation in ihrem Sinne zu manipulieren.
Bezahlte amerikanische Provokateure/Trolle durch amerikanische Geheimdienste:
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US-Cyber-Krieg über Facebook und Co.: Angriff der Sockenpuppen
Schlachten werden auch über Facebook und Twitter geschlagen - das haben die Revolutionen Arabiens bewiesen. Cyber-Krieger im Pentagon haben nun Software bestellt, mit der sie Meinung im Netz manipulieren können - in Farsi, Arabisch, Urdu und Paschtu. In den USA selbst wäre das illegal.
...Da wurde nach einem Unternehmen gesucht, das eine "Persona Management Software" herstellen könnte. Die solle jedem Anwender erlauben, bis zu zehn Netz-Tarnidentitäten zu pflegen, gewissermaßen virtuelle Internetnutzer in Stellung zu bringen, um in Blogs, auf Social-Media-Plattformen und anderswo Stimmung zu machen im Dienste des US-Verteidigungsministeriums. Jetzt wurde der Auftrag vergeben. Das Verteidigungsministerium bekommt ein neues Propagandawerkzeug.
Der Anspruch der Auftraggeber an die Tarnidentitäten: "Es muss möglich sein, eine solche Person in jeder Region der Welt zu verorten." Die digitalen Strohmänner sollten auch für "erfahrene Gegner" nicht als Fälschung zu erkennen sein.
Auftrag der "Sockenpuppen": Meinung beeinflussen
Im Klartext: Das US-Militär hat eine Software zur Herstellung von "Sockenpuppen" geordert: "Sock Puppets" sind erfundene oder gestohlene Identitäten, mit deren Hilfe digital geführte Diskussionen beeinflusst werden sollen - von Wikipedia bis hin zu Forenkommentaren, etwa über bestimmte Produkte. Wie in einer Sockenpuppe steckt in einer solchen virtuellen Person kein Gehirn - sondern die Hand dessen, der sie bedient.
Sockenpuppen sollen online im Auftrag ihrer Schöpfer Meinungen verbreiten, Desinformation streuen, Debatten beeinflussen.
...
Der "Guardian" zitiert einen Sprecher des US-Oberkommandos Centcom: "Die Technologie ermöglicht geheime Blogging-Aktivitäten auf fremdsprachigen Websites, um Centcom in die Lage zu versetzen, der Propaganda von gewalttätigen Extremisten und Feinden von außerhalb der USA zu begegnen." Die Sockenpuppen des US-Militärs sollen allerdings nicht englisch schreiben dürfen, so der Sprecher weiter, denn es würde gegen das Gesetz verstoßen "sich an ein US-Publikum zu wenden".
Die gefälschten Identitäten sollen stattdessen Netznachrichten auf Arabisch, Farsi, Urdu und Paschtu absetzen. Im Nahen Osten soll also gestattet werden, was in den USA verboten wäre.
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Wir sind im grossen Zeitalter der Luege. Immer wenn wir denken die Luege liesse sich nicht mehr steigern, dann werden wir von unseren Eliten aufs negative ueberrascht.