Zitat von
Mütterchen
„MAYBRIT ILLNER“ ZUR RENTE
„Wie soll das gehen, wenn wir immer weniger Kinder haben?“
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Am Sonntag soll es dann wirklich so weit sein: Die Große Koalition will in Berlin über die Grundrente entscheiden. Seit Mai streiten Union und SPD um die Bedürftigkeitsprüfung und kommen dabei nicht von der Stelle – CDU und CSU wollen sie unbedingt, die Sozialdemokraten auf keinen Fall.
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VdK-Präsidentin Bentele hält eine Bedürftigkeitsprüfung schon deswegen für ungerechtfertigt, da es diese bei anderen Sozialleistungen auch nicht gebe: „Beim Kindergeld wird schließlich auch nicht geprüft.“
Vom Kindergeld kommt sie dann schnell zu Kindern und sorgt dabei für Erheiterung in der Talkrunde wie im Publikum: „Wir wollen ja alle Kinder machen für die Rente. Das haben wir ja auch gelernt heute Abend. Macht Kinder Leute – also nach der Sendung.“
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Kuban macht darauf aufmerksam, was der Staat schon heute zur Rente dazu schießt: „Wir haben heute schon 100 Milliarden Euro Steuerzuschuss. Allein in den letzten Jahren ist das um 10 Milliarden Euro gestiegen. Die Frage ist doch, wer soll das bezahlen und wo soll das Geld herkommen. Wie soll das gehen, wenn wir immer weniger Kinder haben? Das eigentliche Problem ist doch, dass wir 60 Prozent der Wähler haben, die über 50 sind. Und für die wird Politik gemacht.“
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Ökonom Andreas Peichl warnt: „Wenn man sich anschaut, wer unter die Armutsgrenze fällt, dann sind das Personen, die unregelmäßig gearbeitet haben, die kaum gearbeitet haben, manche Selbstständige.“ Alle Gruppen würden nicht von der Grundrente – in welcher Form auch immer – profitieren. „Deswegen besiegt man die Altersarmut nicht. Daher muss man sich fragen, wem will man zusätzliches Geld geben.“
Zusätzlich warnt Peichl vor Sozialmissbrauch: „Die Ausgestaltung ohne Bedürftigkeitsprüfung führt noch zu ganz interessanten Anreizen.“ Man könne seine Arbeitszeit reduzieren, um später keine Bedürftigkeitsprüfung zu haben.
„Das heißt, ich gehe aus der gesetzlichen Rente raus, werde selbstständig oder mache einen Mini-Job, spare mir das Vermögen an“, warnt der Ökonom. Schließlich gelte die Grundrente schon ab etwa durchschnittlich 0,8 Rentenpunkten – wer darunter ist und trotzdem gearbeitet hat, muss sich nicht bei der Grundsicherung alles Eigentum anrechnen lassen.
Für Moderatorin Illner klingt das abwegig: „Da denkt der Professor gleich in Missbrauchstatbeständen.“
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Ich habe die Sendung übrigens nicht gesehen, gehe aber mal davon aus dass die Zusammenfassung auch wirklich die Hauptinhalte wiedergibt.
Macht Kinder Leute- eine sehr flapsige und auch unverschämt geäußerte Forderung, die allerdings an die vollkommen falsche Zielgruppe gerichtet ist, denn vorm Fernseher sitzt die Rentnergeneration.
Interessant finde ich auch, dass die Moderatorin eine evtl. ( sprich: garantiert ausgenutzte ) Möglichkeit zum Missbrauch der Grundrente für abwegig hält. Sollte man nicht vorab genau darauf auch achten?