Zentralrat der Muslime beklagt Mangel an Mitgefühl Vielen Deutschen seien die zunehmenden Angriffe auf Moscheen egal, kritisiert der Zentralrat – das sei "hochgefährlich". Und: In muslimischen Gemeinden gebe es "keinen einzigen Sympathisanten" des IS.
An diesem Samstag wird SPD-Parteichef Sigmar Gabriel gemeinsam mit Aiman Mazyek, dem Vorsitzendem des Zentralrats der Muslime in Deutschland, die Mevlana-Moschee besuchen – oder besser gesagt, das, was von dem Anbau übrig ist. Dort, wo bald ein sechs Meter hohes Minarett
mit einer Kuppel aus weißem Marmor stehen sollte, sind derzeit nur noch verrußte Mauern zu sehen.
Die Zahl der Übergriffe auf Moscheen hat in den vergangenen Jahren deutlich zugenommen. Zwischen 2001 und 2011 wurden im Schnitt 22 Übergriffe pro Jahr registriert, im Jahr 2012 waren es 35, im Jahr 2013 dann 37 Attacken. Das geht aus einer Anfrage der Linken hervor. Dass die Zahl in diesem Jahr weiter steigt oder bereits gestiegen ist, steht zu befürchten. In den vergangenen drei Wochen brannte es in drei Moscheen. Am Dienstag hatte es zum zweiten Mal einen Brandanschlag auf eine Moschee in Bielefeld gegeben.
Am Montag hatte Mazyek die Synagoge in Wuppertal besucht, auf die drei Männer Molotowcocktails geworfen hatten. "Wer Gotteshäuser angreift, ob Synagogen, Kirchen oder Moscheen, führt Krieg gegen unseren Rechtsstaat, gegen Deutschland und gegen alle Religionen", sagte Mazyek.