Republik Tuwa feiert 100. Jahrestag der Einigung mit Russland
KYSYL, 6. September 2014. /ITAR-TASS/. Am heutigen Samstag feiert die Republik Tuwa ihren 100. Jahrestag der Einigung mit Russland. Vor 100 Jahren kam die Republik in den Verband des Russischen Kaiserreiches. Die Hauptfeierlichkeiten fanden am Samstagnachmittag im Zentralstadion in der tuwinischen Hauptstadt Kysyl statt. Russlands Präsident Wladimir Putin und Verteidigungsminister Sergei Schoigu, ein bekannter Vertreter des tuwinischen Volkes, waren auch zugegen und trafen sich mit dem Oberhaupt der Republik Tuwa, Scholban Kara-Ool.
Im Stadion fand ein Turnier des traditionellen tuwinischen Kampfsports "Huresch" statt. Putin, der selbst Judo-Meister ist, schaute sich das Turnier mit großem Interesse an, an dem die 256 besten Huresch-Kämpfer der Republik teilnahmen.
Zum Jubiläum wurde das Jenissei-Ufer in Kysyl nach historischem Vorbild rekonstruiert. Ebenso rekonstruiert und aufgewertet wurden das Nationalmuseum, das Haus der Volkskunst und der Park der Kultur und der Erholung. Die Straße von Kysyl bis zum Dorf Kaa-Chem wurde modernisiert. Höhepunkt der Feierlichkeiten war die Eröffnung des Architekturkomplexes "Das Zentrum Asiens". Der neue Obelisk wurde in Form eines Erdballs ausgestaltet, der auf drei Löwen ruht. In der tuwinischen Mythologie symbolisiert dies die Schöpfung.
Es wurde das Infrastrukturprojekt "Kysyl-Kuragino" vorgestellt. Die Republik Tuwa hat keinen Anschluss an das russische Eisenbahnnetz und hat nur eine wenig entwickelte Luft- und Straßeninfrastruktur. Das Projekt soll dies ändern. Es soll in den nächsten Jahren eine Eisenbahnstrecke zwischen der tuwinischen Stadt Jelegest gebaut werden, die über Kysyl führt und im Eisenbahnknotenpunkt Kuragino in der Region Krasnojarsk mündet.
Die Republik Tuwa liegt im Süden Sibiriens an der Grenze zur Mongolei. Bis zum Jahr 1912 stand Tuwa unter der Herrschaft des Kaiserreichs China in der Qing-Dynastie. Nach dem Zerfall des Kaiserreiches wandten sich die Tuwiner an den russischen Imperator Nikolai II. und baten ihn, Tuwa ins Russische Kaiserreich aufzunehmen. 1913 wurde in Russland beschlossen, dass Tuwa ein Teil Russlands wird. Am 6. September 1914 trat Tuwa offiziell dem Staatsverband Russlands bei.
Nach dem Zerfall des Russischen Kaiserreiches erklärte sich Tuwa am 14. August 1921 für unabhängig. Es wurde eine sozialistische Republik unter dem Namen "Tannu-Tywa Ulus" ("Volksrepublik Tuwinien") ausgerufen. Der 21. August wird heute in Tuwa als Nationalfeiertag gefeiert, als "Tag der Republik". Die proklamierte Republik wurde von der Sowjetunion anerkannt. Es wurde eine tuwinische Botschaft in Moskau und eine sowjetische Botschaft in Kysyl begründet. Tuwa und die Sowjetunion pflegten enge, freundschaftliche Beziehungen.
1941 verbündete sich Tuwa mit der Sowjetunion und erklärte Nazideutschland den Krieg. Die tuwinische Armee, bestehend aus mehreren tausend Mann, kämpfte an der Seite der Roten Armee. Während des Krieges leistete Tuwa humanitäre Hilfe an die Sowjetunion. Es wurden Nahrungsmittel, Vieh und Kleidung in das kriegsgebeutelte Nachbarland verschafft.
Am 11. Oktober 1944 begehrte die Regierung Tuwas eine Aufnahme in den Staatsverband der Sowjetunion und wurde daraufhin zu einer autonomen Oblast dieses Landes. Nach dem Zerfall der Sowjetunion ging Tuwa im März 1992 formal als autonome Republik in den Verband der Russischen Föderation über.
Die Tuwiner sind eines der wenigen turkstämmigen Völker, die mehrheitlich nicht dem Islam folgen, sondern dem Buddhismus.
In Russland leben 263.000 Tuwiner, davon leben 93% in der Republik Tuwa. Weiterhin gibt es 40.000 Tuwiner in der Mongolei und 5.000 in China.
itar-tass.com
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Zitat von Dima
