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Thema: Streit ums Gold

  1. #1
    Familienbenutzer Benutzerbild von Settembrini
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    Standard Streit ums Gold

    Bundesbank und Steinbrück zanken ums Gold

    Der künftige Finanzminister Peer Steinbrück will einen Teil der Goldreserven der Bundesbank mobilisieren, um "Zukunftsprojekte" für Forschung und Bildung zu finanzieren. Die Bundesbank verbittet sich die Einmischung.

    Berlin - 3433 Tonnen Gold besitzt die Bundesbank, der Wert beläuft sich auf deutlich über 35 Milliarden Euro. Nach dem internationalen Goldabkommen kann die Bank pro Jahr 120 Tonnen davon verkaufen - im Jahr 2004 verzichtete sie aber auf diese Option.

    Der Reichtum der Bundesbanker weckt nun die Begehrlichkeiten der Politik: Der designierte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) will einen Teil der Goldreserven der Bundesbank mobilisieren, auch der CDU-Finanzexperte und hessische Ministerpräsident Roland Koch sprach sich dafür aus.

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    Steinbrück hatte erklärt, Einnahmen aus den Goldverkäufen seien noch kein fester Bestandteil der Finanzierung des 25-Milliarden-Förderprogramms für Zukunftsprojekte, das sich die künftige Bundesregierung vorgenommen hat. Vor einer Einigung müssten noch zahlreiche Details geprüft werden. Er werde darüber Verhandlungen mit Bundesbankpräsident Axel Weber aufnehmen. Ziel sei es, die Gelder zur Förderung von Forschung und Entwicklung auszugeben


    Bundesbankpräsident Axel Weber erklärte am Sonntag, er begrüße es, dass Steinbrück den Kontakt suchen wolle, "um sich die Grundprinzipien und Rahmenbedingungen der Anlageentscheidungen der Bank erläutern zu lassen". Er gehe davon aus, "dass man sich darauf einigen kann, die jeweiligen Zuständigkeiten zu respektieren", so Weber kühl.

    Die Bundesbank hatte bereits Kritik an einem ähnlichen Goldverkaufsplan der rot-grünen Bundesregierung geäußert. Steinbrück betonte deshalb, dass die Mittel "Substanz erhaltend angelegt" würden. Sie sollten auch in der Zuständigkeit der Bundesbank verbleiben.

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    Auch Koch hatte betont, die Große Koalition werde in den Gesprächen die Unabhängigkeit der Bundesbank respektieren. Er warnte zugleich davor, übertriebene Erwartungen an die Höhe der Mittel zu haben, die in Forschung und Entwicklung fließen könnten. In der Zeitung "Welt am Sonntag" sagte er, es werde sich um Größenordnungen von 50 oder 100 Millionen Euro handeln. Sollte sich die Bundesbank dem Ansinnen der Koalition "verweigern", werde sich an der großen Politik nichts ändern, sagte der CDU-Politiker.

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    Warum straeubt sich die Bundesbank?

    Was sind wohl die erwaehnten Rahmenbedingungen?

    Waere Steinbruecks Vorhaben nicht sinnvoll?

    Hat die Regierung ueberhaupt das Recht, auf diese Reserven zurueckzugreifen?

    Fragen ueber Fragen...
    Geändert von Settembrini (13.11.2005 um 16:58 Uhr)
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  2. #2
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Zitat Zitat von Settembrini
    Warum straeubt sich die Bundesbank?
    Weil die Zentralbänker wissen, dass die Politiker mit Geld nicht sorgsam umgehen können.

    Zitat Zitat von Settembrini
    Was sind wohl die erwaehnten Rahmenbedingungen?
    Hier sind sie zu finden. [Links nur für registrierte Nutzer] Auch die Unterkapitel beachten wie monetary policy und administrative rules of the ECB.


    Zitat Zitat von Settembrini
    Waere Steinbruecks Vorhaben nicht sinnvoll?
    Nein, Steinbrücks Vorschlag ist der letzte Müll eines unfähigen Politikers seine Unfähigkeit mit dem Geld der Zentralbank kaschieren zu wollen und die vorherrschenden Probleme nicht zu lösen sondern einzig in die Zukunft zu verschieben, wobei sie dann noch grösser ausfallen werden.

    Zitat Zitat von Settembrini
    Hat die Regierung ueberhaupt das Recht, auf diese Reserven zurueckzugreifen?
    Nein.

  3. #3
    Tod den Eliten Benutzerbild von Rikimer
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Es ist nicht sinnvoll die allerletzten Reserven der Bundesregierung zu verscherbeln. Rot-Grün hat in den letzten sieben Unglücksjahren den Netto-Schuldenstand in Prozent der Wirtschaftsleistung von 46,2% auf 64,4% hochgefahren. Mit Netto-Schuldenstand ist der Bezug von Schulden gegenüber Finanzvermögen in Gold- Devisenreserven, Kreditforderungen, Wertpapieren, Einlagen in den Sozialkassen und künftigen Pensionsansprüchen der Staatsdiener gemeint.

    Hier sind wir, wie schon geschrieben, von etwa 46% auf 64% (OECD Schnitt 1998: 47,7% und 2006: 49,6%; Euro-Land: 59,1% 58,1%) hochgeschnellt in sieben Unglücksjahren unter rot-grün. Und es sieht nicht danach aus als ob es unter der großen Koalition wirklich besser werden würde.

    MfG

    Rikimer
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  4. #4
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Zitat Zitat von Megaman
    Weil die Zentralbänker wissen, dass die Politiker mit Geld nicht sorgsam umgehen können.
    Das wissen nicht nur die :rolleyes: .
    Als Begruendung erscheint mir dies jedoch etwas eindimensional.

    Hier sind sie zu finden. [Links nur für registrierte Nutzer] Auch die Unterkapitel beachten wie monetary policy und administrative rules of the ECB.
    Der Link ist eher irrelevant; es geht hier um die Bundesbank und nicht um die ECB.
    Abgesehen von der verlorenen Waehrungshoheit ist die Bundesbank als weitgehend autark zu betrachten.

    Nein, Steinbrücks Vorschlag ist der letzte Müll eines unfähigen Politikers seine Unfähigkeit mit dem Geld der Zentralbank kaschieren zu wollen und die vorherrschenden Probleme nicht zu lösen sondern einzig in die Zukunft zu verschieben, wobei sie dann noch grösser ausfallen werden.
    Inwieweit werden denn beim Ansinnen, vorhandene Ressourcen zu nutzen, Probleme in die Zukunft verschoben? Noch eine Frage: Warum hat die Zentralbank ueberhaupt davon abgesehen, die Option zum Goldverkauf wahrzunehmen?
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    Brett Gurewitz

  5. #5
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Zitat Zitat von Rikimer
    Es ist nicht sinnvoll die allerletzten Reserven der Bundesregierung zu verscherbeln.
    Von den "allerletzten Reserven" kann ja aber angesichts des 120-t Limits nicht die Rede sein.
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  6. #6
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Zitat Zitat von Settembrini
    Inwieweit werden denn beim Ansinnen, vorhandene Ressourcen zu nutzen, Probleme in die Zukunft verschoben? Noch eine Frage: Warum hat die Zentralbank ueberhaupt davon abgesehen, die Option zum Goldverkauf wahrzunehmen?
    Wird das Problem an der Wurzel bekämpft bzw. zu lösen versucht oder nur ein Symptom für eine kurze Zeit gelindert?

    MfG

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  7. #7
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Zitat Zitat von Rikimer
    Wird das Problem an der Wurzel bekämpft bzw. zu lösen versucht oder nur ein Symptom für eine kurze Zeit gelindert?

    MfG

    Rikimer
    Es geht um die Finanzierung von Forschungsprojekten, nicht um die Sanierung des Staatshaushalts.
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  8. #8
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Zitat Zitat von Settembrini
    Von den "allerletzten Reserven" kann ja aber angesichts des 120-t Limits nicht die Rede sein.
    Sprich mich in einigen Jahren noch einmal an, wenn wirklich die allerletzten Reserven aus dem Fenster verfeuert worden sind. Ohne das damit wirklich etwas gelöst worden ist.

    Vielleicht begreift dann wirklich auch der letzte den Ernst der Situation. Vielleicht aber auch nicht, vielleicht bin ich hier auch zu Optimist...
    :rolleyes:

    MfG

    Rikimer
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  9. #9
    Mitglied Benutzerbild von JosephBlücher
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Fast alles andere an Tafelsilber wurde ja schon verscherbelt- also kann man hier ja munter weitermachen.

  10. #10
    Tod den Eliten Benutzerbild von Rikimer
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    Standard AW: Streit ums Gold

    Zitat Zitat von Settembrini
    Es geht um die Finanzierung von Forschungsprojekten, nicht um die Sanierung des Staatshaushalts.
    Das ist nicht vom anderen zu trennen. Das Steigern der Verschuldung, auf Kosten der nachfolgenden Generation, engt den Spielraum für Forschungsprojekte langfristig ein. Also ist der von dir vorgebrachte Grund nur ein vorgeschobener Grund. Denn wer ist nicht, zur Sicherung der Zukunft, für die Ausweitung der Etats für nützliche Forschungsprojekte, für Bildung, F&E usw.?

    Am tatsächlichen Problem, dem nämlich der unserem Staat das Genick brechen wird, wenn die Tendenz sich bewahrheitet, aber ändert sich nichts.

    Entschuldige, ich kann Peer STeinbrück nicht loben. Für mich sieht es bisher so aus, als ob die verfehlte unsägliche Finanzpolitik der Vorgängerregierung einfach weitergeführt wird.

    MfG

    Rikimer
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