Plasberg vergreift sich im Ton
Moderator entschuldigt sich bei Islamwissenschaftlerin
Die Talk-Runde bei Plasberg
Waren es nur Jungs in Warnwesten oder eine neue Qualität islamistischer Bekehrungsversuche auf deutschem Boden? Der Fall der Wuppertaler „Scharia-Polizei“ hat eine neue Debatte über Islamismus in Deutschland ausgelöst. Auch die Politiker waren bereits mächtig nervös geworden.
Aus den Reihen der Union wurde gar ein Gesetz gefordert, das es ermöglicht, Rückkehrern aus dem sogenannten Heiligen Krieg die deutsche Staatsbürgerschaft zu entziehen. Spielt die Öffentlichkeit nur verrückt oder ist der unmenschliche Krieg des ISIS wirklich bereits in Deutschland angekommen?
„Auf Streife für Allah – vor welchem Islam müssen wir Angst haben?“, lautete deshalb das Thema bei „Hart aber fair“ am Montagabend.
Die Islamwissenschaftlerin Lamya Kaddor
DIE GÄSTE
Joachim Herrmann (CSU), Bayerischer Innenminister
Volker Beck (Grüne), Innenpolitischer Sprecher
Lamya Kaddor, Islamwissenschaftlerin
Ulrich Kienzle, Ex-ARD-Nahostkorrespondent
Sheik Hassan Dabbagh, Imam der Leipziger Al-Rahman-Moschee
DARUM GING’S
Wie soll der Staat mit deutschen Islamisten umgehen, die beispielsweise aus Syrien zurückkehren? Wie kann die Radikalisierung von Jugendlichen verhindert werden?
Sheik Hassan Dabbagh, Imam der Leipziger Al-Rahman-Moschee
DA GING’S ZUR SACHE
Wow! In dieser Debatte war Zunder: Die deutsche Innenpolitik habe auf den Fall der Scharia-Polizei in Wuppertal wie ein „aufgescheuchter Hühnerhaufen“ reagiert, sagt der innenpolitische Sprecher der Grünen, Volker Beck.
„Das waren fünf Idioten in Autowarnweste, die den Helden markieren wollten, und die Politik ist über das Stöckchen gesprungen.“ Auch dem bayerischen Innenminister Joachim Herrmann (CSU) gibt Beck einen mit: „Auch ihre Forderung einer Islamkonferenz zur Überprüfung unserer bestehenden Gesetze war vorschnell.“
Die Vorschläge für ein Gesetz, das den Entzug der deutschen Staatsbürgerschaft ermöglichen soll, sei zudem eine „Scheindebatte“.
Doch Herrmann bleibt dabei: Man habe schon „viel zu lange nur zugeschaut“. Es handele sich bei radikalen Muslimen in Deutschland schließlich nicht nur „um ein paar Verkleidete“, es sei kein „Fasching“, so Herrmann. Er fordert: „Wehret den Anfängen.“
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Jetzt muß man sich schon sagen lassen, was deutsche Frauen zu tragen haben