ich habe sehr viel über WK II gesonnen. sehr viel darüber gelesen. auch ausführlich gesprochen und diskutiert mit daran beteiligten und dadurch zum opfer geworden menschen.
was mich immer stört - abgesehen von der vorgeschichte, weil die viel komplizierter ist als nur versailles - ist, daß man sowohl in GB und der USA aber auch in deutschland verkrämpft.
oft ist in den englischsprechenden ländern das urteil über WK II einfach, denn meist »the germans were murder». deutscherseits sagt man oft »es wurde uns angetan. versailles, polen, das ist nicht unsere schuld«.
über beide meinungen kann man sehr tiefgründig diskutieren. das ist hier aber nicht das thema.
nein, ich will deutlich machen, daß nicht die deutschen fascisten/nazi waren. noch in anderen ländern wo derartige gruppen die macht bekamen.
deutschland und österreich zählten »verhältnismäßig« mehr nazis als anderswo. kommt das aber nicht auch, weil durch die ernennung von AH zum reichskanzler die nazis/NSDAP salonfähig geworden war(en).
denn auch in anderen ländern fand man menschen mit genau denselben denkbildern. laß ich mal drei namen nennen: degrelle (belgien), mussert (NL), quisling (norwegen).
sogar in GB fand man ein bekannter name: mosely.
m.e. sollten die user hier nicht à priori versuchen (oft mit m.e. gekünstelten argumenten) etwas gut zu reden oder abzuschwächen. wo es fehler, verbrechen oder sogar morde gab, sollte man einfach zugeben »ja, das ist leider so«. und dann versuchen die ursachen ausfindig zu machen. schauen ob man lehre daraus ziehen kann.
die heutige user hier sind in übergroßen mehrheit komplett unschuldig an was denn auch, was während WK II geschah. sie brauchen also nicht eine reflex zu entwickeln wie »right or wrong, my country«.
ich möchte darum mehr stränge sehen, die sich beschäftigten mit (militärischen) fehlern der alliierten oder SU. aber dann so objektiv wie möglich.
nicht also behaupten »roosevelt strebte schon um 1937 nach krieg«, sondern erklären, daß die folge der nicht-zurückzahlung durch D von bestimmten schulden roosevelt zu einem gegner von AH machte. ab dann nannte er AH »that bastard«. die folgen davon wieder brauchen eine sorgfältige analyse + beurteilung.
gerade solche analysen vermisse ich hier sehr. ist das zu viel gefragt?
ich denke es nicht, denn ein user hat sehr nuanciert auf einen beitrag von mir reagiert. er sagte, daß ich zuviel geschichte betrachte mit der brille eines bewohners eines kleinen landes. er hat sowohl recht als unrecht. jedenfalls verdient er eine ausgebreitete antwort, die er denn auch bekommen wird.