Das 1. Moskauer Protokoll wurde am 1.10.1941 in höchst bedrängter Lage für die Rote Armee unterzeichnet. Der deutsche Vormarsch auf Moskau wurde wieder aufgenommen, Anfang Oktober führten die Kesselschlachten von Wjasma und Brjansk eine der größten militärischen Katastrophen für die Rote Armee herbei.
Die Zusagen des Protokolls für den Zeitraum Okt41 bis Juni 1942, also für 9 Monate (bis zum erforderlichen Anschlußprotokoll):
1,5 Mio. Tonnen Weizen sowie Waren für 1 Milliarde $, darunter:
1.800 Flugzeuge (Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: etwa 12.000 Kampfflugzeeuge)
2.250 Panzer (Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: 7.700)
1.000 Flugabwehrgeschütze, darunter 152 90mm und 756 37mm ((Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: : 7.900)
5.000 Jeeps
85.000 Lastkraftwagen (die Gesamtproduktion der SU 1941-45 betrug 205.000 LKW, davon 150.000 für das Militär) (Gesamtbestand der Roten Armee an Fahrzeugen aller Art 1.1.42: 318.000)
108.000 Feldtelefone
562.000 Meilen Feld-Telefonkabel
9.000 Tonnen Panzerplatten (Gegenwert etwa 300 T-34)
30.000 Tonnen Sprengstoff Toluol und TNT
15.000 Tonnen Chemikalien
max. mögliche Anzahl Werkzeugmaschinen (industrielle Dreh-, Fräs-, Bohr- Pressmaschinen etc.), geliefert: 3.253 Stück
1.6 Mio. Paar Militärstiefel (für die Mobilisierung und den Neuaufbau der Roten Armee)
1 Mio. yards. Militärstoff
dazu kamen noch unvereinbart:
624 PSW,
rd. 100.000 MPi, (Gesamtbestand der Roten Armee 1.1.42: 173.000)
rd. 1000 Traktoren,
45.000 Tonnen Stacheldraht etc.
Die vereinbarten Waren wurden in den 9 Monaten fast sämtlich geliefert, abzüglich einiger Kriegsverluste auf dem Transport.
Es sind vor allem drei Auswirkungen, die Lend Lease hatte:
1. Die Getriedelieferungen verhinderten ein Versorgungskatastrophe für die Bevölkerung und die Armee, da die Produktion von Weizen au ca. 40 bis 50 % des Vorkriegsniveaus aufgrund der Gbietsverlust zurückfiel.
2. Die Lieferungen von Rohstoffen, Eisen und Aluminium sorgen überhaupt erst dafür, dass Panzer und teilweise auch Flugzeuge in der Stückzahl gebaut werden konnten, die für eine erfolgreiche Kriegsführung notwenig waren.
Wobei die UdSSR gerade die Lieferungen von Aluminium horteten, da ein Großteil der Fluzgzeuge im WW2 auf Holzrahmen basierte. Der Umfang der Vorräte der UdSSR war der USA am Ende des WW2 nicht deutlich und die UdSSR zeigte keine Bereitschaft, eine Bestandsaufnahme der vorhandene Vorräte vorzunemen (Leshuk: US Intelligence Perception of Soviet Power 1921-1946). Lend Lease wirkte somit noch weit über den WW2 hinas bis in den Kalte Krieg hinein.
3. Lieferung von Lokomotiven und Güterwagen bzw. von LKW versetzte die Logistik der RKKA in die Lage, die schnellen und tiefen Vorstöße der Jahre 44 bzw. 45 zu unterstützen. Ohne diese logistisch Unterstützung wäre die Zeitplanung von Stalin, die 10 entscheidenden Schläge des Jahres 44 (The "Ten Stalinist" Crshing Blows off 1944, in Hill: The Great Patriotic War of the Soviet Union) nicht zu leisten gewesen.
Mit der Konsequenz, dass die Westalliierten zuerst an der Oder geweset wären.