Na ja, vielleicht werden ermüdete Nichtwähler wachgerufen, wie @KuK schreibt. Und sicherlich einige mit den Einheitsparteien Unzufriedene, die aber bisher die AfD nicht gewählt haben, weil sie meinten, ihre Stimme wär verloren.
Aber leider habe ich heute abend wieder meinen Melancholischen; früher war ich mal eine Optimistin. Es ist sowieso zu spät. Die AfD kommt zu spät. Beziehungsweise: der Gemeine Deutsche Michel hat viel zu lange gepennt.
Leider ist das auch nicht lustig. Mir kommt es schon eine Weile so vor wie ein Tanz auf dem Vulkan.
Laurin
Weiss ist das Schiff, das wir lieben!
Konrad Adam hat in enem Artikel der Jungen Freiheit die Situation der Journallie in D gut beschrieben:
Wahrscheinlich gibt es auch im Springer Konzern so einen Kuhhandel mit Politschranzen. Exklusivinformationen und -interviews aus dem Kanzleramt gegen AfD-Bashing bspw. - oder so ähnlich. Das würde auch erklären, weshalb ehamals konservative Blätter wie die faz oder liberale Blätter wie Die Welt über die AfD so schreiben, als kämen diese Artikel aus dem Presseamt der Grünen oder direkt aus der Feder der "Antifa". Wobei die "Antifa" selber wohl allerdings zu blöd zum Schreiben wäre.Hochmut kommt vor dem Fall
Die Presse leidet. Sie leidet, weil sie schrumpft. Im Vierteljahresrhythmus berichten die großen, ehemals meinungsbildenden Zeitungen über sinkende Auflagen und schwindende Gewinne; und nichts deutet auf ein Ende dieses ewigen Sinkfluges hin. Etliche Blätter haben den Boden schon erreicht, weitere werden folgen.
Unter den Gründen steht das Internet an erster Stelle. Die meisten Verlage haben das Aufkommen dieses gefährlichen Konkurrenten verschlafen oder verkannt. Wenn überhaupt haben sie zu spät reagiert – und sind dafür vom Leben hart bestraft worden. (...)
Verlorengegangen ist eine ganze Menge, allem voran die Unabhängigkeit
Die meisten Blätter haben einiges unternommen, um die Verluste aufzufangen oder wettzumachen. Sie taten das, indem sie der Konkurrenz nacheiferten: Die Buchstaben wurden fetter, die Farben greller, Bilder bunter, die Thesen fetziger, der Tonfall simpler und brutaler. Wenn sie schon nicht mehr viel zu sagen hatten, so sollte doch der Auftritt stimmen. Inszenieren statt informieren hieß das gar nicht einmal heimliche Rezept, nach dem gearbeitet und angerichtet wurde. Gebracht hat es nichts, weil man die schnelle Konkurrenz nicht dadurch einholt, daß man ihr nachläuft. Neue Leser sind kaum gewonnen worden, und alte kamen nicht zurück.
Verlorengegangen ist dagegen eine ganze Menge, allem voran die Unabhängigkeit. Um die Einnahmen zu erhöhen, werde er das Anzeigengeschäft „näher an die Redaktion heranführen“, verkündete ein Zeitungsverleger – einer von vielen. Er sprach von Synergieeffekten: die übliche Ausrede von allen, die das Redaktionsgeschehen der Anzeigenakquise dienstbar machen wollen. Die Folgen lassen sich dort besichtigen, wo die Kreuzfahrt in die Karibik auf ein und derselben Seite von der Redaktion beschrieben und vom Veranstalter beworben wird. Oder wo die wohlwollende Rezension des neuen Bestsellers gleich über der Verlagsannonce steht.
„Embedded journalism“ ist eher Regel als Ausnahme
Abhängig geworden ist die Presse aber nicht nur von den Erwartungen der Wirtschaft, sondern auch von den Ansprüchen und den Zumutungen der Macht. Das Wort vom „embedded journalism“, das im Irak-Krieg zum erstenmal die Runde machte, hat immer weitere Kreise gezogen und dürfte mittlerweile eher Regel als Ausnahme sein. Man lockt die Journalisten mit der Aussicht auf ein Tauschgeschäft, bei dem beide Seiten gewinnen. Getauscht werden Informationen, möglichst „exklusiv“ natürlich, gegen das Versprechen, den Informanten gut aussehen zu lassen. Eine Hand wäscht die andere; was übrigbleibt, ist für die Leser, Hörer und Verbraucher da.
Neu ist diese Art von Tauschhandel nicht, wahrscheinlich allerdings noch nie mit besserem Gewissen abgewickelt worden als heute. Es ist noch gar nicht lange her, daß ein bekannter Fernsehpreis unter dem Motto vergeben wurde: „Einen guten Journalisten erkennt man daran, daß er sich nicht gemein macht mit einer Sache – auch nicht mit einer guten Sache.“ Dem hatte schon Klaus Bölling, Vertrauter von Helmut Schmidt, ausdrücklich widersprochen und damit einem ganzen Berufsstand die Richtung gewiesen. Mit einer guten Sache dürfe, ja müsse sich der Journalist gemein machen, meinte Bölling. Für den Doppelsinn des Wortes, das neben der Gemeinsamkeit auch die Niedertracht, ja den Verrat bezeichnet, hatte er kein Verständnis, seine Nachfolger erst recht nicht.
Parteilichkeit ist längst nicht mehr ein Vorwurf
Parteilichkeit wird längst nicht mehr als Vorwurf betrachtet. Im Gegenteil sind viele Journalisten stolz darauf, Partei zu sein; sie nennen es nur anders, machen es wie Bölling und sprechen statt von Parteilichkeit vom Einsatz für die gute Sache. Fragt man sie, was an der guten Sache denn so gut sei, woran man sie erkennt und wer das definiert, erfährt man nicht viel mehr als das, was in der Zeitung steht. Damit schließt sich der Kreis: Der Journalist wird zum Parteiarbeiter und lebt von der Wiederholung dessen, was er selbst in die Welt gesetzt hat.
Verloren geht damit das Wichtigste, der Abstand. Distanzlosigkeit „rein als solche“, sagt Max Weber, sei eine der Todsünden des Politikers und eine jener Qualitäten, deren Züchtung den intellektuellen Nachwuchs zur politischen Unfähigkeit verurteilen werde. Diese Sünde wird nicht nur von Politikern begangen, sondern auch von all den Journalisten, die ihnen aus der Hand fressen. Mit einem großen Unterschied jedoch: Dem Politiker kann es egal sein, ist es ja auch egal, wie viele Bürger noch zur Wahl gehen oder nicht. Denn der Umfang der Beute, auf die er es abgesehen hat, die Zahl der Ämter und Mandate, bleibt immer gleich. Sie ist unabhängig von der Teilnahme und der Mitwirkung der Bürger.
Anders die Presse. Sie lebt davon, daß sie gelesen, jedenfalls gekauft wird. Wenn ihr die Leser davonlaufen, macht sie etwas falsch. Um es besser zu machen, sollte sie sich daran erinnern, daß Leser unterrichtet statt bevormundet, daß sie belehrt, aber nicht erzogen werden wollen; geschurigelt schon gar nicht. Sie mögen es nicht, wenn man ihnen nur deshalb aufs Maul schaut, um es ihnen gründlich zu stopfen. Kommt man ihnen so, dann wandern sie dorthin ab, wo sie den Mund noch auftun können. Zur Konkurrenz also, ins Internet.
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Unabhängig davon ist derartiger Schweinejournalismus Grund genug, den gesamten Springer Konzern zu boykottieren. Keine Zeitungen/Zeitschriften mehr von denen zu kaufen und die Informationen sich statt dessen lieber aus dem Internet holen. Oder von der Jungen Freiheit.
Zeitungen/Zeitschriften und Redakteure/Journalisten, die ihre Leser nicht ernst nehmen, haben auch keinen Anspruch darauf, von ihren Lesern selbst ernst genommen zu werden.
"Fernsehredakteure haben eine einmalige Begabung: Sie können Spreu von Weizen trennen. Und die Spreu senden sie dann."
"Wer zensiert, hat Angst vor der Wahrheit."
Bei ARD und ZDF verblöden Sie in der ersten Reihe.
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