Zitat von
Candymaker
Weg vom Kopieren, hin zu eigenen Produkten: China und Indien haben die Zahl ihrer Patente laut einer Studie vervielfacht - Motor des Innovationsschubes sind gut ausgebildete Arbeitskräfte. Doch an entscheidender Stelle gibt es Nachholbedarf.
Längst können Unternehmen in China und Indien mehr als nur die Produkte des Westens nachbauen. Die beiden Staaten, die zusammen ein Drittel der Weltbevölkerung stellen, dringen verstärkt mit eigenen hochwertigen Entwicklungen auf den globalen Innovationsmarkt, zeigt eine Studie.
Die Technologiestandorte Pune in Indien und Peking in China hat Monika Plechero vom Centre for Innovation, Research and Competence in the Learning Economy (CIRCLE) der Universität Lund für ihre Doktorarbeit untersucht. Sie wollte herausfinden, wo die Städte bei Innovationen im weltweiten Vergleich stehen. Plechero konzentrierte sich auf die Gebiete Biotechnologie, Automobilindustrie sowie Informations- und Kommunikationstechnik.
China ist in anderen Ländern berüchtigt dafür, geistiges Eigentum zu kopieren. Das Problem bestehe zwar weiterhin, der Trend geht laut Plechero aber zum Selbermachen: "Nach wie vor ahmen indische und chinesische Unternehmen andere nach", sagt die Forscherin. "Aber sie sind zunehmend erfolgreicher bei der Entwicklung neuer komplexer Produkte."
Während die USA und Industriestaaten in Europa ihre Forschungsausgaben zurückfahren oder stagnieren lassen, investieren China und Indien immer mehr in Wissenschaft und Technologie. Zusammen ist ihr Anteil an den Forschungs- und Innovationszentren der Welt Plechero zufolge auf 18 Prozent gestiegen; jedes sechste der Institute steht demnach in einem der beiden Länder.
Patente versiebenfacht
Wan-Hsin Liu, China-Expertin am Kieler Institut für Weltwirtschaft, beobachtet ebenfalls eine Professionalisierung in Chinas Produktentwicklung, sieht darin aber nicht unbedingt eine Bedrohung für globale Mitbewerber. "Chinesische Unternehmen sind bei der Entwicklung neuer komplexer Produkte nicht per se erfolgreicher als Unternehmen aus anderen Ländern", sagt Liu. Doch habe die chinesische Regierung seit mindestens einem Jahrzehnt Innovationen stark gefördert. Ziel sei es, die Abhängigkeit von importierten Technologien zu reduzieren und eigenständige Innovationen hervorzubringen.
Der Trend begann Mitte der neunziger Jahre, als China anfing, die Entwicklung von High-Tech-Produkten allmählich auszubauen. In den ersten acht Jahren des neuen Jahrtausends versiebenfachte sich dann dort die Anzahl der Patentanmeldungen, berichtet Plechero. In Indien habe sich die Zahl in dieser Zeit verdreifacht. China hat Indien offenbar abgehängt: Der chinesische Markt sei größer und ausgereifter als der indische, sagt Plechero.
[Links nur für registrierte Nutzer]
Das wars, der Sack geht langsam zu... während die USA und die EU an der Dekadenz ihrer Eliten untergehen. Die Zukunft wird düster.