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Dramatischer Kampf um Kobane Deutsche Politiker fordern Türkei zum Handeln auf
12.10.2014, 10:27 Uhr | AFP, dpa
[Links nur für registrierte Nutzer]Türkische Soldaten beobachten die Lage in der syrischen Stadt Kobane. (Quelle: AP/dpa)
Sturm auf Kobane - scheinbar unbeeindruckt von internationalen Luftangriffen verstärkt die Terrormiliz Islamischer Staat (IS) ihre Angriffe auf die kurdische Stadt und rückt im Irak weiter vor. Aktivisten zufolge griffen sie Kobane von drei Seiten an. Deutsche Politiker wollen jetzt endlich Taten von der Türkei sehen.
Der Erklärung der türkischen Regierung, sie werde nicht zusehen, wie Kobane durch die Dschihadistengruppe Islamischer Staat (IS) zerstört werde, müssten nun "Taten folgen", sagte SPD-Fraktionsvize Rolf Mützenich der "Welt am Sonntag". Es seien jedoch keine türkischen Alleingänge gefragt, sondern ein auch international abgestimmtes Vorgehen.
Berlin soll türkischen Botschafter einbestellen
Volker Beck von den Grünen sagte dem "Handelsblatt" (Online): "Die Bundesregierung schweigt dazu, wo deutliche und klare Worte an unseren türkischen Verbündeten notwendig wären. Es ist höchste Zeit, dass Berlin den türkischen Botschafter einbestellt."
Auch Unions-Fraktionsvize Andreas Schockenhoff (CDU) plädierte für stärkeren politischen Druck auf Ankara. "Die Nato muss auf ihren Partner Türkei einwirken", forderte Schockenhoff im Gespräch mit der Zeitung. Die Luftangriffe der US-geführten Militärkoalition gegen den IS seien von begrenzter Wirkung, solange die Zivilbevölkerung nicht noch stärker gefährdet werden solle. Deshalb werde die Frage nach dem Einsatz von Bodentruppen immer relevanter.