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Thema: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

  1. #21
    Mitglied Benutzerbild von Kreuzbube
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Stopblitz Beitrag anzeigen
    "Verdienter Arbeiter des Volkes" wird man doch nur in Wirtschaftssystemen, in denen es keine Gehaltserhöhungen gibt. Das klingt ein kleines bisschen nach Sozialismus.
    Ich sprach nicht von Leiharbeitern in Merkeldeutschland.

    "Lieber entdeckte ich einen Satz der Geometrie, als daß ich den Thron von Persien gewänne!"
    Thales von Milet (Philosoph, Staatsmann und Mathematiker 624 v.u.Z. - 546 v.u.Z.)

  2. #22
    Stopblitz
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Kreuzbube Beitrag anzeigen
    Ich sprach nicht von Leiharbeitern in Merkeldeutschland.
    Der Unterschied ist, dass man die Kanzleuse früher oder später los ist, einen Arbeiter und Bauernstaat abzuschaffen dauert bekanntlich vierzig Jahre.

  3. #23
    Москаль Benutzerbild von Dima
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Katana Beitrag anzeigen
    Na ja , ich schau mir diese Zusammenfassungen ja auch manchmal an , leichte Unterhaltung was die Russen da so treiben ,
    aber über bestimmte Dinge werde ich mir da nicht ganz klar , vielleicht weißt du ja mehr .

    1) Bei vielen Unfallsituationen kommt einem das so vor , als hätte die alle ne Reaktion wie ne
    Schlaftablette oder sind dauerbreit .
    Die fahren an Kreuzungen aufeinander zu und könnten alle beide dreimal bremsen , stattdessen sieht das
    fast so aus als wollen die ihre Autos schrotten , woran liegt das ?

    2) Besteht in Russland keine Versicherungspflicht bei Kraftfahrzeugen oder warum gibt es da so
    überdimensional viele Fahrerfluchten nach Unfällen , einige sind da ja echt eiskalt ?

    3) Ich kenne holländische LKW Fahrer , schwedische , norwegische usw. , teilweise knallen die
    Jungs ganz gut durch die Gegend , aber die Russen , die sind die absolute Krönung , selbst bei
    tiefverschneiten Straßen haben die teilweise Saft drauf , wo jeder Fahranfänger eigentlich schon
    voraussehen kann , daß das nicht gutgehen kann , Fahrphysik gilt soweit ich weiß auch in
    Russland . Haben die Brummi Fahrer bei euch kollektiv nen Sockenschuß oder woran liegt das ?
    Ich möchte hierzu ein paar Faktoren ins Feld führen, die die Sache beleuchten:

    1. Solche Situationen sind in Russland natürlich nicht alltäglich. Diese Videos sind nur deshalb so zahlreich vorhanden, weil sehr viele Russen, und das sind ja ein paar Millionen mehr, ständig eine Autokamera an haben. Denn im Gegensatz zu Deutschland gelten Autokamera-Aufnahmen in Russland vor Gericht als vollwertiger Beweis. Man kann damit z.B. auch Betrüger überführen, die sich oder ihre Wertsachen absichtlich vor Autos schmeißen und dann Schadensersatz fordern. Das ist das eine.

    2. Autos sind dem einfachen russischen Menschen erst vor kurzem zugänglich. In der Sowjetunion hatten nur die wenigsten ein Auto. In den 90er Jahren hatte das einfache Volk kein Geld für Autos. In den 2000er Jahren kam mit dem steigenden Lebensstandard auch der Automobil-Boom. Nur, es hat sich in Russland noch keine Disziplin beim Autofahren entwickelt. Viele fahren drauf los, viele wollen ihre Rechte durchsetzen ohne Rücksicht auf Verluste und viele denken, sie seien allein auf der Straße und dass ihnen das Fahrzeug bedingungslos gehorcht. Dadurch entstehen auch nochmal viele Unfälle.

    Aber auch das entwickelt sich auch in Russland. Ich erlebe es seit 2-3 Jahren, dass in meiner Heimatstadt viele Autofahrer am Zebrastreifen halten. Das war vor 10 Jahren überhaupt nicht denkbar. Die allgemeine Verkehrsdisziplin nimmt also auch in Russland zu.

    Übrigens gab es in den 70er Jahren in Westdeutschland - in Proportion zur Bevölkerungszahl - noch mehr Verkehrsunfalltote als aktuell in Russland.

    3. In Russland herrscht erst seit dem 1. Januar 2014 eine Fahrschulpflicht. Ja, viele werden staunen, aber das ist wahr. Davor war es nicht notwendig, eine Fahrschule zu besuchen, um die Fahrprüfung zu machen. Es reicht, wenn man mit dem Auto des Vaters (wenn man ein L-Zeichen ans Heck angebracht hat) ein paar Runden durch die Stadt gedreht hat. Und wenn man sich fit fühlte, konnte man zur Fahrprüfung. Oder man hat sich den Führerschein gegen Schmiergeld gekauft, auch das gabs oft. Vor allem in den 90ern, wo ein Führerschein schon ab 50 $ zu haben war. Ist klar, dass man ohne qualifizierten Fahrschulbesuch fährt wie ein Henker. Aber das ist jetzt auch behoben mit der neuen Fahrschulpflicht. Und einen Führerschein zu kaufen ist heutzutage auch nicht mehr so einfach wie früher.

    4. Russen sind ein sehr emotionales Volk. Ein Russe ist viel leichter auf 180 zu bringen als ein Deutscher oder ein Skandinavier. Man schaue mal nach Frankreich oder Italien, was da für Sitten im Straßenverkehr an der Tagesordnung sind.

    5. Leider lieben Russen das schnelle Fahren. Ich kann mich von dieser Sünde auch nicht freisprechen. Hat wohl auch mit Punkt 4 zu tun.

    P.S.
    Die Kfz-Versicherungspflicht wurde in Russland Anfang 2013 eingeführt.

  4. #24
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Dima Beitrag anzeigen
    Ich möchte hierzu ein paar Faktoren ins Feld führen, die die Sache beleuchten:

    1. Solche Situationen sind in Russland natürlich nicht alltäglich. Diese Videos sind nur deshalb so zahlreich vorhanden, weil sehr viele Russen, und das sind ja ein paar Millionen mehr, ständig eine Autokamera an haben. Denn im Gegensatz zu Deutschland gelten Autokamera-Aufnahmen in Russland vor Gericht als vollwertiger Beweis. Man kann damit z.B. auch Betrüger überführen, die sich oder ihre Wertsachen absichtlich vor Autos schmeißen und dann Schadensersatz fordern. Das ist das eine.

    2. Autos sind dem einfachen russischen Menschen erst vor kurzem zugänglich. In der Sowjetunion hatten nur die wenigsten ein Auto. In den 90er Jahren hatte das einfache Volk kein Geld für Autos. In den 2000er Jahren kam mit dem steigenden Lebensstandard auch der Automobil-Boom. Nur, es hat sich in Russland noch keine Disziplin beim Autofahren entwickelt. Viele fahren drauf los, viele wollen ihre Rechte durchsetzen ohne Rücksicht auf Verluste und viele denken, sie seien allein auf der Straße und dass ihnen das Fahrzeug bedingungslos gehorcht. Dadurch entstehen auch nochmal viele Unfälle.

    Aber auch das entwickelt sich auch in Russland. Ich erlebe es seit 2-3 Jahren, dass in meiner Heimatstadt viele Autofahrer am Zebrastreifen halten. Das war vor 10 Jahren überhaupt nicht denkbar. Die allgemeine Verkehrsdisziplin nimmt also auch in Russland zu.

    Übrigens gab es in den 70er Jahren in Westdeutschland - in Proportion zur Bevölkerungszahl - noch mehr Verkehrsunfalltote als aktuell in Russland.

    3. In Russland herrscht erst seit dem 1. Januar 2014 eine Fahrschulpflicht. Ja, viele werden staunen, aber das ist wahr. Davor war es nicht notwendig, eine Fahrschule zu besuchen, um die Fahrprüfung zu machen. Es reicht, wenn man mit dem Auto des Vaters (wenn man ein L-Zeichen ans Heck angebracht hat) ein paar Runden durch die Stadt gedreht hat. Und wenn man sich fit fühlte, konnte man zur Fahrprüfung. Oder man hat sich den Führerschein gegen Schmiergeld gekauft, auch das gabs oft. Vor allem in den 90ern, wo ein Führerschein schon ab 50 $ zu haben war. Ist klar, dass man ohne qualifizierten Fahrschulbesuch fährt wie ein Henker. Aber das ist jetzt auch behoben mit der neuen Fahrschulpflicht. Und einen Führerschein zu kaufen ist heutzutage auch nicht mehr so einfach wie früher.

    4. Russen sind ein sehr emotionales Volk. Ein Russe ist viel leichter auf 180 zu bringen als ein Deutscher oder ein Skandinavier. Man schaue mal nach Frankreich oder Italien, was da für Sitten im Straßenverkehr an der Tagesordnung sind.

    5. Leider lieben Russen das schnelle Fahren. Ich kann mich von dieser Sünde auch nicht freisprechen. Hat wohl auch mit Punkt 4 zu tun.

    P.S.
    Die Kfz-Versicherungspflicht wurde in Russland Anfang 2013 eingeführt.
    Danke für die Zusammenfassung, schöner Beitrag.

    Ein Kollege von mir (er stammt selber aus Kasachstan, deswegen die Grammatik) hat neulich aus Spaß gesagt: "Russe nur darf haben Pferd oder Lada".

  5. #25
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    @Dima , besten Dank für die erhellenden Auskünfte , das erklärt so einiges .

    Insbesondere das mit der Versicherungspflicht erst seit 2013 und das mit den fehlenden Führerscheinen , da ist das Verhalten , was
    da teils zu sehen verständlicher .

    Und das was du über das halten vor Zebrastreifen anmerkst kann man auch häufig sehen , nur das der Russe , der Fahrdisziplin
    so langsam drauf kriegt , derzeit noch oft der Dumme ist , weil ihm der Nächste manchmal ungebremst hinten drauf klatscht .

  6. #26
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Katana Beitrag anzeigen
    @Dima , besten Dank für die erhellenden Auskünfte , das erklärt so einiges .

    Insbesondere das mit der Versicherungspflicht erst seit 2013 und das mit den fehlenden Führerscheinen , da ist das Verhalten , was
    da teils zu sehen verständlicher .

    Und das was du über das halten vor Zebrastreifen anmerkst kann man auch häufig sehen , nur das der Russe , der Fahrdisziplin
    so langsam drauf kriegt , derzeit noch oft der Dumme ist , weil ihm der Nächste manchmal ungebremst hinten drauf klatscht .
    Übrigens:

    Wenn man eine wartende Oma (oder auch jedwede sonstige Person) am Zebrastreifen übersieht und nicht anhält, kostet das 75 EUR und brachte 3 Punkte ein (nach damaligem Schema, hat sich ja inzwischen geändert). Hab ich selber mal erlebt, Polizei war dort direkt hinter uns.

  7. #27
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Und noch etwas dazu, was natürlich die wenigsten hier mehr kennen (ich auch nicht).

    Bis 1972 durfte man bei uns auch auf allen Landstraßen so schnell fahren, wie man wollte. Es gab damals noch kein Tempolimit.

    Es galt:

    "Die Geschwindigkeit im Straßenverkehr muss der Fahrzeugführer so wählen, dass er innerhalb der von ihm überschaubaren Strecke sein Fahrzeug zum Stehen bringen kann."

  8. #28
    Москаль Benutzerbild von Dima
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Schrottkiste Beitrag anzeigen
    Und noch etwas dazu, was natürlich die wenigsten hier mehr kennen (ich auch nicht).

    Bis 1972 durfte man bei uns auch auf allen Landstraßen so schnell fahren, wie man wollte. Es gab damals noch kein Tempolimit.

    Es galt:

    "Die Geschwindigkeit im Straßenverkehr muss der Fahrzeugführer so wählen, dass er innerhalb der von ihm überschaubaren Strecke sein Fahrzeug zum Stehen bringen kann."
    Ich habe mal gehört, dass in Deutschland bis in die 70er Jahre hinein die Sitten im Straßenverkehr ruppiger waren als heute und es weniger Disziplin gab. Liegt wohl auch an der Gesetzeslage. Extremes Drängeln oder Ausbremsen auf der Autobahn galt damals ja noch nicht als strafbare Nötigung etc.

  9. #29
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Dima Beitrag anzeigen
    Ich habe mal gehört, dass in Deutschland bis in die 70er Jahre hinein die Sitten im Straßenverkehr ruppiger waren als heute und es weniger Disziplin gab. Liegt wohl auch an der Gesetzeslage. Extremes Drängeln oder Ausbremsen auf der Autobahn galt damals ja noch nicht als strafbare Nötigung etc.
    Ich kann das nur so vage nachempfinden, aber zu meiner Kinderzeit (70er und 80er Jahre) war es durchaus üblich, daß zumindest weitläufige Bekannte Todesopfer von Autounfällen wurden. Jedenfalls sehr viel öfters als heutzutage.
    Liegt dann aber natürlich auch noch an den Sicherheitsvorkehrungen; die Gurtpflicht wurde erst Ende der 70er eingeführt, meine ich. Und Raserei und Drängelei gab es schon immer. Damals gab es schon den Spruch: Mercedes hat eingebaute Vorfahrt ;-)

  10. #30
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    Standard AW: Sammelstrang: Unfälle im Straßenverkehr

    Zitat Zitat von Schrottkiste Beitrag anzeigen
    Übrigens:

    Wenn man eine wartende Oma (oder auch jedwede sonstige Person) am Zebrastreifen übersieht und nicht anhält, kostet das 75 EUR und brachte 3 Punkte ein (nach damaligem Schema, hat sich ja inzwischen geändert). Hab ich selber mal erlebt, Polizei war dort direkt hinter uns.
    Das war auf Russland bezogen Schrottkiste , in diesen Zusammenfassung aus Russland sieht man das enorm oft , einer hält am Zebrastreifen an
    und der nächste klatscht ihm mit voller Wucht hintendrauf , oder wenn zwei Spuren da sind , egal ob links oder rechts , eine Spur hält an ,
    die andere prescht einfach weiter .

    So wie Dima das erklärt hat , wird es verständlich warum das so ist , wenn die Hälfte
    oder mehr der Fahrer , daß nicht drauf hat beim Zebrastreifen überhaupt zu bremsen , erklären
    sich solche Situationen natürlich .
    Ansonsten kommt man echt auf die Idee , daß Russen im Straßenverkehr von Natur aus ihr Hirn komplett abschalten

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