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Frühe Agitation der OHL (Oberste HeeresLeitung)
Die Dolchstoßlegende wurde von den eigentlichen politischen und militärischen Machthabern im Reich in der Endphase des Krieges, von Erich Ludendorff und Paul von Hindenburg vor dem Untersuchungsausschuss der Nationalversammlung der Weimarer Republik vertreten. In diesem Ausschuss sagte Hindenburg am 18. November 1919: „Ein englischer General sagte mit Recht: Die deutsche Armee ist von hinten erdolcht worden. Wo die Schuld liegt, ist klar erwiesen." Beide erwähnten dabei nicht, dass sie selbst nach der gescheiterten Sommeroffensive von 1918 die Reichsregierung am 29. September 1918 ultimativ aufgefordert hatten, Waffenstillstandsverhandlungen aufzunehmen.
Nach einem Nervenzusammenbruch aufgrund der völlig hoffnungslosen und desolaten Lage an der Westfront hatte Ludendorff seinen Offizieren schon am Abend dieses Tages - also fünf Wochen vor Ausbruch der Revolution - gesagt, er habe “den Kaiser gebeten, jetzt auch diejenigen Kreise an die Regierung zu bringen, denen wir es in der Hauptsache zu danken haben, dass wir so weit gekommen sind. Die sollen nun den Frieden schließen, der jetzt geschlossen werden muss. Sie sollen die Suppe jetzt essen, die sie uns eingebrockt haben." Dass er - mit Hindenburg als Aushängeschild - seit 1916 wie ein Militärdiktator herrschte, dass 'diese Kreise' praktisch nichts zu sagen hatten und daß er diese bis in die letzten Tage mit 'geschönten' Berichten über die wahre Lage bewußt getäuscht hatte, vergaß er dabei zu erwähnen.
Hindenburg tat auch als Reichspräsident (ab 1925) nichts, um der Dolchstoßlegende entgegenzutreten. Dafür ließ er sich gern als siegreicher Feldherr feiern - als ob er mit der Niederlage nichts zu tun hätte.