Industriekletteter : Dringendst gesucht !
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2015 hat sich Marin Marinow dann weitergebildet zum Industriekletterer. „Das hätte ich schon viel früher machen sollen“, sagt der 44-Jährige lachend, denn die Arbeit sei unglaublich vielseitig. Überall auf der Welt kommt Marin Marinow herum und Experten wie er werden händeringend gesucht. Zum Beispiel für die Wartung der riesigen Offshore-Windkraftanlagen. „Wenn wir da einen Auftrag haben, bin ich immer zwei Wochen am Stück draußen auf dem Meer und zwei Wochen dann wieder an Land“, erzählt er. Und dass man sich an das Arbeiten in so großen Höhen gewöhnen könne. Oder dass die Industriekletterer sich über den Winter, wenn es weniger Aufträge gebe, mit Joggen und Krafttraining fit halten.
Klar verdiene man ein gutes Geld in diesem Metier, gibt Marin Marinow unumwunden zu. Aber auch er müsse jede Menge Steuern und Abgaben leisten. Hinzu kämen Unsummen für Versicherungen - nicht nur, falls ihm etwas passieren sollte, sondern vor allem, wenn an den teuren Anlagen irgend etwas daneben geht. Und schließlich gehe auch die überlebenswichtige Ausrüstung richtig ins Geld. Arbeits- und Sicherungsseile, die mehr als 3,6 Tonnen Gewicht halten müssen und hunderte Meter lang sind. Hakenkonstruktionen, die es erlauben, freihändig in derartigen Höhen zu agieren. Was gewaltiges Staunen auslöst bei allen, die von unten zugucken.