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Thema: Burschenschafter sollen keine Mitglieder der SPD mehr sein dürfen

  1. #1
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Daumen hoch! Burschenschafter sollen keine Mitglieder der SPD mehr sein dürfen

    Die SPD will sich künftig deutlich von Burschenschaften abgrenzen: Kein Sozialdemokrat soll dort Mitglied sein. Handelt die Partei konsequent, müsste sie einige prominente Genossen vor die Tür setzen.

    Karlsruhe - Der Bundesparteitag in Karlsruhe beauftragte am Mittwoch den Parteivorstand, "die Mitgliedschaft in einer studentischen Burschenschaft oder in einem Corps grundsätzlich für unvereinbar mit der Mitgliedschaft in der SPD zu erklären". In der Antragsdebatte sagte dazu ein Delegierter: "Wir brauchen keine Sexisten und Rassisten in der SPD." Mehrere Debattenredner begründeten den Abgrenzungsbeschluss damit, dass in vielen Burschenschaften und besonders in deren Dachverbänden rechtsextremes und militaristisches Gedankengut verbreitet sei. Auch sollten Netzwerke für die Vergabe von Posten geschaffen werden, in denen die Qualifikation keine Rolle spiele.

    Burschenschafter (Thessalia in Bayreuth): Wollen die überhaupt in die SPD?
    Bereits vor knapp zwei Monaten hatte sich in der SPD Unmut geregt, weil zwei prominente Altgenossen vor Burschenschaftern auftreten wollten, beide Anfang Oktober in Berlin: der ehemalige nordrhein-westfälische Sozialminister Friedhelm Farthmann mit einer Rede zum Jahrestag der Wiedervereinigung bei einem Festkommers von Korporationen, der frühere Kanzleramtschef Egon Bahr als Redner zum Thema "Europa und die Türkei" bei der Berliner Burschenschaft Gothia. Diese schlagende Verbindung ist Mitglied in der Deutschen Burschenschaft und der Burschenschaftlichen Gemeinschaft, unter deren Dach sich teils sehr rechte Studentenverbindungen vereinigt haben, darunter die berüchtigte Münchner Danubia.

    Gegen diese Auftritte protestierten einige Sozialdemokraten energisch, vor allem die Jusos und Juso-Hochschulgruppen. Burschenschaften seien "nicht mit den Grundwerten der Sozialdemokratie vereinbar", heißt es in einem offenen Brief an Egon Bahr: "Burschenschaften behandeln Menschen ungleich, Frauen werden oft wegen ihres Geschlechts strukturell benachteiligt. Für viele Burschenschaften sind rassische Kriterien, Nationalität, sexuelle Orientierung, Religion oder die Wehrdienstverweigerung Ausschlusskriterien für eine Aufnahme. (...) Wir halten es für nicht akzeptabel, wenn Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten durch Reden vor Burschenschaften daran mitwirken, dass Burschenschaften an Einfluss gewinnen und ihr elitäres und undemokratisches Weltbild salonfähig wird."

    Den Brief unterzeichneten Björn Böhning (Juso-Vorsitzender), Ralf Höschele (Juso-Hochschulgruppen), Niels Annen vom Parteivorstand sowie der Bundestagsabgeordnete Sebastian Edathy. Dem "lieben Egon" warfen sie auch vor, gemeinsam mit dem nach ganz rechts abgedrifteten Berliner Dozenten Bernd Rabehl aufzutreten.

    Nach den Querelen um die Reden von Bahr und Farthmann geht der Parteitagsbeschluss offenbar auf eine Initiative linker, junger Sozialdemokraten zurück. Vorläufig soll die Parteiführung nur "prüfen", ob man zugleich Mitglied in der SPD und in einer Burschenschaft sein kann. Handelt sie konsequent, dürfte es erhebliche Schwierigkeiten mit einer Reihe gestandener Sozialdemokraten geben. Im Internet führen Verbindungen mehrere Listen mit prominenten Politikern. Neben Friedhelm Farthmann (Königsberger Burschenschaft Gothia zu Göttingen) ist dort beispielsweise der frühere Bundesbauminister Dieter Haack (Burschenschaft der Bubenreuther zu Erlangen) verzeichnet, ebenso wie Klaus Hänsch, Ex-Präsident des Europäischen Parlaments (Corps Silingia Breslau zu Köln).

    Der bekannteste aktuelle Name ist Johannes Kahrs, Hamburger Bundestagsabgeordneter und Sprecher des konservativen Seeheimer Kreises in der SPD. Er gehört dem Wingolfsbund an, wie auch aus seiner Homepage im Bundestag hervorgeht. Der Wingolfsbund ist allerdings keine Burschenschaft und beschreibt sich als "christliche, farbentragende, nicht schlagende Studentenverbindung". Der Bund verzichte auf Fechtduelle, lehne "politischen oder weltanschaulichen Extremismus" ab und nehme auch Ausländer auf - Frauen allerdings nicht.

    Das Beispiel zeigt: Die Unterscheidung zwischen sturzkonservativen bis rechtsradikalen Studentenverbindungen einerseits und liberalen, weltoffenen Verbindungen andererseits könnte der SPD noch einiges Kopfzerbrechen bereiten. Denn nicht alle Verbindungen sind Burschenschaften. Und beileibe nicht überall wird mit Säbeln gerasselt, die Niederlage der Deutschen im Zweiten Weltkrieg beweint, gegen Ausländer gehetzt.

    Das ahnen auch die Sozialdemokraten. Vom Unvereinbarkeitsbeschluss wollen sie Ausnahmen machen: für Verbindungen, die nicht einer der Dachorganisationen Deutsche Burschenschaften, Neue Deutsche Burschenschaft, Coburger Convent oder Cartellverband der katholischen deutschen Studentenverbindungen sowie deren Unterverbindungen angehören. Weitere Voraussetzung für Ausnahmen soll sein, dass sich die entsprechenden Burschenschaften "klar von geschichtsrevisionistischen Meinungen abgrenzen" und es in ihnen "keine Ungleichbehandlung von Mann und Frau" sowie "keine Diskriminierungen bestimmter Gesellschaftsgruppen" gibt, zum Beispiel Ausländer, Homosexuelle oder Wehrdienstverweigerer.
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    Ich für meinen Teil finde dies sehr begrüßenswert. Es war mir schon immer ein Dorn im Auge, dass Burschenschafter ihre Zeit in den etablierten Parteien verschwenden. Möge sich dies umsetzen und bei allen Etablierten Schule machen.
    Siegen heißt Leben

  2. #2
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    Daumen runter! Es ist kaum zu fassen ...

    Kann man dem im Umkehrschluss etwa entnehmen, dass Burschenschaften irgendwelche Sozen in ihren Reihen geduldet haben? 8o

    Mein bisher tendenziell positives Bild von Burschenschaften ist stark beschädigt!

  3. #3
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    Augenzwinkern AW: Es ist kaum zu fassen ...

    Zitat Zitat von George Bush
    Kann man dem im Umkehrschluss etwa entnehmen, dass Burschenschaften irgendwelche Sozen in ihren Reihen geduldet haben? 8o

    Mein bisher tendenziell positives Bild von Burschenschaften ist stark beschädigt!
    Beschädigt ? Das waren doch meistens Saufvereine ! :]

  4. #4
    Renaissance Benutzerbild von Thorbjörn
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    Standard AW: Burschenschafter sollen keine Mitglieder der SPD mehr sein dürfen

    Zitat Zitat von Kaiser
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    Ich für meinen Teil finde dies sehr begrüßenswert. Es war mir schon immer ein Dorn im Auge, dass Burschenschafter ihre Zeit in den etablierten Parteien verschwenden. Möge sich dies umsetzen und bei allen Etablierten Schule machen.
    Die Unterwanderung der SPD durch reaktionäre sexistische, militaristische, rassistische und antisemitische Burschenschafter geschah wohl doch zu offensichtlich-man betrachte nur die explodierenden Mitgliederzahlen-äußerst verdächtig!
    Welch Glück für das Ansehen der Partei, daß die Jusos diese Umtriebe erkannten und die Gefahr bannten.

  5. #5
    SÖDER MUSS WEG! Benutzerbild von Heinrich_Kraemer
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    Standard AW: Burschenschafter sollen keine Mitglieder der SPD mehr sein dürfen

    Grüß Gott,

    die Soziflaschen sind sich auch für nichts zu dumm: Mitgliedschaft als Burschenschaftler gerade -man höre und staune- in der SPD . Das ist ein Widerspruch in sich selbst: Die deutschen Burschenschaften sind die Eliten der deutschen Gesellschaft; d.h. SPD-Gleichmacherei, Verdummung, Mittelmäßigkeit, Unterschichtsbefindlichkeiten und Sozigebaren, Mülltikülti etc. sind wohl nicht so ganz Elitensache .

    Übrigens Sozis und Gutmenschen: Wieso denn immer so hetzerisch gegen Verbindungen? Demokratie verdankt Ihr schließlich 1848. Da güggst DÜ .

    Für ein Butterbrot darf Eure "Intelligenz" dann auch mal kurz referieren, zur allgemeinen Belustigung .

    Viele Grüße
    Geändert von Heinrich_Kraemer (17.11.2005 um 13:47 Uhr)
    Heizerist in Ben Ephraims Gemeinde.

  6. #6
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  7. #7
    Bereut nichts Benutzerbild von Kaiser
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    Standard Re: Burschenschafter sollen keine Mitglieder der SPD mehr sein dürfen

    Zitat Zitat von Dude
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    Muß ich jetzt immer erst die Spiegelredaktion fragen? :rolleyes:
    Siegen heißt Leben

  8. #8
    GESPERRT
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    Standard AW: Es ist kaum zu fassen ...

    Zitat Zitat von SAMURAI
    Beschädigt ? Das waren doch meistens Saufvereine ! :]
    Kann sein, ich kenne mich in SPD-Kreisen nicht so gut aus!

  9. #9
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    Zitat Zitat von Kaiser
    Muß ich jetzt immer erst die Spiegelredaktion fragen? :rolleyes:
    Nein, Du solltest nur keine Fullquotes machen.

  10. #10
    Vollzeit-Misanthrop Benutzerbild von Angel of Retribution
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    Standard AW: Burschenschafter sollen keine Mitglieder der SPD mehr sein dürfen

    Zitat Zitat von Heinrich_Kraemer
    Übrigens Sozis und Gutmenschen: Wieso denn immer so hetzerisch gegen Verbindungen? Demokratie verdankt Ihr schließlich 1848. Da güggst DÜ .
    Viele was früher fortschrittlich war ist heute reaktionär.
    Der Lebenslauf des Menschen besteht darin, dass er, von der Hoffnung genarrt, dem Tod in die Arme tanzt.
    Arthur Schopenhauer

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