ORANTENHALTUNG
Dabei sind flach aneinander gelegte Hände erst spät in das Gebetsleben gekommen. Die ursprüngliche Gebetshaltung ist das aufrechte Stehen vor Gott mit zum Himmel erhobenen Augen und Armen, die Hände weisen schalenförmig nach oben. Diese „Oranten*haltung“ (orare = beten) war jahrhundertelang die normale Gebetshaltung. In der Antike waren die erhobenen Hände und Augen in allen Religionen verbreitet. Auch Jesus mag manchmal so gebetet haben, aber nicht grundsätzlich, denn im Judentum ist eine „allgemeine Haltung“ nicht vorgeschrieben. Heute nimmt in der katholischen Kirche nur noch der Priester die „Orantenhaltung“ ein und zwar bei den „Amtsgebeten“ (Tagesgebet, Gabengebet, Schlussgebet). Vor der Liturgiereform des Zweiten Vatikanischen Konzils galt auch das Vaterunser als Amtsgebet. Inzwischen hat es zwar seine Würde als „Volksgebet“ zurückbekommen, aber das Messbuch schreibt für den Priester noch die Orante vor. Für die Gebetshaltung der Gemeinde gibt es keine Vorschriften, sondern eher Gewohnheiten. Die gefalteten Hände entsprechen der Haltung gegenüber dem Lehnsherren im mittelalterlichen Feudalsystem. Die Geste drückt Verehrung und Unterwerfung, aber auch die Konzentration auf Gott aus. Gleiches gilt für das Gebet mit verschränkten Fingern, das in der Reformation aufkam."
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Falthaltung ist also germanisch, Orantenhaltung semitisch. Das Christentum hat bei der Inkulturation in das germanische Westeuropa so einiges Semitisches verloren und durch Germanisches ersetzt! Evangelische beten mit verschränkten Fingern - das wusste ich bisher auch noch nicht! Und in Afrika muss bei heiligen Handlungen natürlich getanzt werden, so musikalisch wie die Neger sind! Das muslimische Niederstrecken vor Allah entspricht dem vorderasiatisch-persischen Hofzeremoniell und dem chinesischen Kotau (叩頭 kòu-tóu 'stoß-Kopf'): [Links nur für registrierte Nutzer]