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Thema: Sammelstrang katholische Kirche

  1. #1411
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    Standard AW: warum treten Christen massenweis aus den Kirchen aus?

    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Was schafft der DL, das ihm 100 tausende ihm zujubeln? Das wäre mir neu - gibts da Bilder und Belege?
    Ich befürchte du verkennst da gewaltig die Grössenordnung.
    Er kommt immer wieder auch mal nach Deutschland und wird gewöhnlich gefeiert wie ein Popstar. Siehe hier:

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    Auf die Inhalte kommt es den Leuten anscheinend gar nicht an.

    Zitat Zitat von Trantor Beitrag anzeigen
    Ja öhm, dem möchte ich garnicht widersprechen - nur was hat das mit dem Papst und der Einigkeit der Kirche zu tun? Oder glaubst du ohne Papst würd sich das verbessern?
    Nein, der Papst ist ja nur die sichtbare Spitze des Problems. Die Päpste kommen und gehen, aber die Kirche bleibt bestehen und hat den Menschen genau so viel geistlich zu geben wie unter seinem Vorgänger oder Nachfolger. Und da wundern sich manche Leute über die vielen Kirchenaustritte? Die Menschen können doch rechnen:

    0 = 0

    M. a. W.: sie fahren ohne Kirche auch nicht schlechter als mit.

  2. #1412
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    Standard AW: warum treten Christen massenweis aus den Kirchen aus?

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Er kommt immer wieder auch mal nach Deutschland und wird gewöhnlich gefeiert wie ein Popstar. Siehe hier:

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    Auf die Inhalte kommt es den Leuten anscheinend gar nicht an.
    Nun Popstar gilt halt für die europ bzw die deutschen Medien, die stilisieren sowas auch hoch, dennoch , auch in Bezug auf deinen Link ist eine Lesung für die man 20q berappen muss etwas anderes als eine glühnede anhängerschaft und Verehrung die dem Papst von den Massen entgegengebracht werden.

    Nein, der Papst ist ja nur die sichtbare Spitze des Problems. Die Päpste kommen und gehen, aber die Kirche bleibt bestehen und hat den Menschen genau so viel geistlich zu geben wie unter seinem Vorgänger oder Nachfolger. Und da wundern sich manche Leute über die vielen Kirchenaustritte? Die Menschen können doch rechnen:

    0 = 0

    M. a. W.: sie fahren ohne Kirche auch nicht schlechter als mit.
    Welches Problem denn nochmals. Europa hat ein Prolem mit dem Christentum, nicht die Welt. aber das ist vollkommen wurscht. In europa wird es in 200 Jahen kaum noch ein christentum geben, spirituelle Menschen werden sich dem Islam zuwenden und der Rest wird Agnostiker und Atheist.
    Die Kirche schert sich icht um Europa und dessen krude Ansichten, warum auch.
    Weltweit nimmt die anzahl der Christen zu signifikant zu 100.000enden, und du weist auf ein paar tausen austritte in Deutschland hin? Die einzige Ideologie die noch stärker wächst als das Christentum und das gravierend ist der Islam, seine Zuwachsraten sind gewaltig. Nicht zuletzt auch durch die aggressive Zerstörungs- und Ausrottungspolitig fremder Ideologien . Moralisch abscheulich, aber leider auch sehr effektiv.

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  3. #1413
    Mitglied Benutzerbild von Krabat
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    Standard AW: warum treten Christen massenweis aus den Kirchen aus?

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    Deswegen halte ich auch wenig von diesen Reichsparteitagen katholischen Heerschauen Papstbesuchen mit Millionenpublikum. Da dient ein weißgekleideter Mann für ein paar Tage als Projektionsfläche für die zumeist diffusen spirituellen Bedürfnisse, aber in den Gemeinden, im kirchlichen Alltag kommt davon nichts an.
    Möglicherweise warst Du noch nicht auf einer Papstmesse, sonst würdest Du wissen, daß es uns Katholiken - mit "uns" meine ich nicht Dich - nicht darum geht irgendetwas auf einen weißgekleideten Mann zu projizieren.

    Wahrscheinlich weißt Du das aber und möchtest nur dummes Zeug für die Kirchengegner daherfaseln, indem Du Papstmessen Reichsparteitage in selten dümmlicher, primitiver und abstoßender Weise nennst.

    Wir Katholiken sind keine Heerscharen, die zu Reichsparteitagen pilgern, Du komischer spirituell verwahrloster Obereumel.

  4. #1414
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    Standard AW: warum treten Christen massenweis aus den Kirchen aus?

    Zitat Zitat von Krabat Beitrag anzeigen
    Möglicherweise warst Du noch nicht auf einer Papstmesse, sonst würdest Du wissen, daß es uns Katholiken - mit "uns" meine ich nicht Dich - nicht darum geht irgendetwas auf einen weißgekleideten Mann zu projizieren.

    Wahrscheinlich weißt Du das aber und möchtest nur dummes Zeug für die Kirchengegner daherfaseln, indem Du Papstmessen Reichsparteitage in selten dümmlicher, primitiver und abstoßender Weise nennst.

    Wir Katholiken sind keine Heerscharen, die zu Reichsparteitagen pilgern, Du komischer spirituell verwahrloster Obereumel.
    Oh doch, ich war sogar bei sehr vielen Papstmessen anwesend. Je kleiner der Teilnehmerkreis, desto eindrucksvoller das Erlebnis.


    Und warum ein pöbelnde Haßfresse glaubt, über die Katholizität anderer sich ein Urteil anmaßen zu können, wird dein Geheimnis bleiben.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

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  5. #1415
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    Standard AW: warum treten Christen massenweis aus den Kirchen aus?

    Zitat Zitat von Sander Beitrag anzeigen
    Ich befürworte viele karitative Dinge, die die Kirche tut und organisiert.
    täusch dich nicht ,die Katholische Kirche stecken gerne die Gelder selbst in die Tasche.das war vor einigen hundert Jahren so und ist heute nicht anders.irgendwie müssen sie ihre Callboys ja auch bezahlen und andere Dinge auch...

  6. #1416
    Mitglied Benutzerbild von dr-esperanto
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    Standard AW: Sammelstrang katholische Kirche

    Die Hirtenrolle Petri erhellt ganz besonders auch aus dem letzten Kapitel des Johannesevangeliums (Jesu Testament):
    "Da sie nun das Mahl gehalten hatten, spricht Jesus zu Simon Petrus: Simon Jona, hast du mich lieber, denn mich diese haben? Er spricht zu ihm: Ja, HERR, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht er zu ihm: Weide meine Lämmer! (Johannes 1.42)
    16 Spricht er wieder zum andernmal zu ihm: Simon Jona, hast du mich lieb? Er spricht zu ihm: Ja, HERR, du weißt, daß ich dich lieb habe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe! (1. Petrus 5.2) (1. Petrus 5.4)
    17 Spricht er zum drittenmal zu ihm: Simon Jona, hast du mich lieb? Petrus ward traurig, daß er zum drittenmal zu ihm sagte: Hast du mich lieb? und sprach zu ihm: HERR, du weißt alle Dinge, du weißt, daß ich dich liebhabe. Spricht Jesus zu ihm: Weide meine Schafe!"

    Der auferstandene Herr vertraute seine Herde (Kirche) also dem hl. Petrus an - obwohl St. Petrus Ihn 3x verleugnet hatte. Wenn also auch Päpste sündigen, ist das anscheinend kein Hinderungsgrund für das Hirtenamt in der Gemeinde Christi!
    VIGILIA PRETIUM LIBERTATIS "Wachsamkeit ist der Preis der Freiheit"
    Gregor der Große: "Die Vernunft kann sich mit größerer Wucht dem Bösen entgegenstellen, wenn der Zorn ihr dienstbar zur Hand geht"
    Dostojewski: "Die Toleranz wird ein solches Niveau erreichen, dass intelligenten Menschen das Denken verboten wird, um die Idioten nicht zu beleidigen."

  7. #1417
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    Standard AW: Sammelstrang katholische Kirche

    Erstens sind alle Hirten Menschen und daher sündig; das war schon bei den Aposteln nicht anders.

    Zweitens war Petrus, als Apostel, natürlich ein Hirte der Gemeinde und spielte zu Pfingsten und auch davor und danach eine wichtige Rolle.

    Aus der Bibel ist aber nicht zu erkennen, dass er bei den Urchristen die Rolle eines Oberhirten spielte. So etwas gab es bei ihnen nicht. Die Führung der Christen insgesamt oblag kollegial der Ältestenschaft von Jerusalem (bis die Christen 66 die Stadt verließen). Zu dieser gehörte Petrus aber längere Zeit nicht, da von ihm verschiedene ausgedehnte Reisen erwähnt werden.

    Als Herodes Agrippa I. eine Verfolgung der Christen entfachte, nahm er nicht zunächst Petrus gefangen, sondern Jakobus, den Bruder des Johannes. Petrus kam erst später dran. (Apostelgeschichte 12)

    Beim "Apostelkonzil" führte nicht Petrus, sondern Jakobus (der Halbbruder Jesu) den Vorsitz. (Apostelgeschichte 15)

    Paulus nennt Jakobus, Petrus und Johannes in dieser Reihenfolge als "Säulen" der Gemeinde (Galater 2,9). Er setzte Petrus bei einer Gelegenheit in Antiochia ordentlich den Kopf zurecht, als dieser in alte Gewohnheiten verfiel (Galater 2,11ff).

    Später ging Petrus mit seiner Frau offenbar nach Babylon, wo es eine große jüdische Gemeinde gab. Von dort schrieb er zumindest seinen ersten Brief (1. Petrus 5,13). Schon weil Babylon recht abgelegen war (meines Wissens gehörte es überhaupt nicht zum Römischen Reich), konnte er von dort aus sicherlich keine große Führungsrolle im weltweiten Christentum ausüben.

    Alles in allem: bei aller Bedeutung, die der Mann durch sein besonderes Verhältnis zu Christus hatte und bei allem Respekt vor seinen Fähigkeiten und Taten wurde Petrus von den Urchristen nie als der globale Chef angesehen. Noch hat er eine solche Rolle je geltend gemacht. Weder in der Apostelgeschichte noch in seinen Briefen findet man davon eine Spur. Er bezeichnet sich als Apostel sowie als "Mitältesten" und Teilhaber an der zukünftigen Herrlichkeit (1. Petrus 5,1). Nichts davon war ein Alleinstellungsmerkmal. An keiner Stelle beruft er sich auf eine besondere Autorität, die ihm allein von Jesus persönlich übertragen worden sei.

    Die ersten Urchristen waren alles Juden. Bei den Juden wurden wichtige Angelegenheiten gewöhnlich kollegial von Gremien entschieden, die aus mindestens drei Personen bestanden. Das ging auf Gemeindeebene los und ging bis ganz oben zum Synedrion, das aus 71 Personen bestand. Im Sinne dieser Tradition hat auch Christus die Führung seiner Nachfolger niemals einem einzelnen Menschen anvertraut.

  8. #1418
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    Standard AW: Sammelstrang katholische Kirche

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Erstens sind alle Hirten Menschen und daher sündig; das war schon bei den Aposteln nicht anders.

    Zweitens war Petrus, als Apostel, natürlich ein Hirte der Gemeinde und spielte zu Pfingsten und auch davor und danach eine wichtige Rolle.

    Aus der Bibel ist aber nicht zu erkennen, dass er bei den Urchristen die Rolle eines Oberhirten spielte. So etwas gab es bei ihnen nicht. Die Führung der Christen insgesamt oblag kollegial der Ältestenschaft von Jerusalem (bis die Christen 66 die Stadt verließen). Zu dieser gehörte Petrus aber längere Zeit nicht, da von ihm verschiedene ausgedehnte Reisen erwähnt werden.

    Als Herodes Agrippa I. eine Verfolgung der Christen entfachte, nahm er nicht zunächst Petrus gefangen, sondern Jakobus, den Bruder des Johannes. Petrus kam erst später dran. (Apostelgeschichte 12)

    Beim "Apostelkonzil" führte nicht Petrus, sondern Jakobus (der Halbbruder Jesu) den Vorsitz. (Apostelgeschichte 15)

    Paulus nennt Jakobus, Petrus und Johannes in dieser Reihenfolge als "Säulen" der Gemeinde (Galater 2,9). Er setzte Petrus bei einer Gelegenheit in Antiochia ordentlich den Kopf zurecht, als dieser in alte Gewohnheiten verfiel (Galater 2,11ff).

    Später ging Petrus mit seiner Frau offenbar nach Babylon, wo es eine große jüdische Gemeinde gab. Von dort schrieb er zumindest seinen ersten Brief (1. Petrus 5,13). Schon weil Babylon recht abgelegen war (meines Wissens gehörte es überhaupt nicht zum Römischen Reich), konnte er von dort aus sicherlich keine große Führungsrolle im weltweiten Christentum ausüben.

    Alles in allem: bei aller Bedeutung, die der Mann durch sein besonderes Verhältnis zu Christus hatte und bei allem Respekt vor seinen Fähigkeiten und Taten wurde Petrus von den Urchristen nie als der globale Chef angesehen. Noch hat er eine solche Rolle je geltend gemacht. Weder in der Apostelgeschichte noch in seinen Briefen findet man davon eine Spur. Er bezeichnet sich als Apostel sowie als "Mitältesten" und Teilhaber an der zukünftigen Herrlichkeit (1. Petrus 5,1). Nichts davon war ein Alleinstellungsmerkmal. An keiner Stelle beruft er sich auf eine besondere Autorität, die ihm allein von Jesus persönlich übertragen worden sei.

    Die ersten Urchristen waren alles Juden. Bei den Juden wurden wichtige Angelegenheiten gewöhnlich kollegial von Gremien entschieden, die aus mindestens drei Personen bestanden. Das ging auf Gemeindeebene los und ging bis ganz oben zum Synedrion, das aus 71 Personen bestand. Im Sinne dieser Tradition hat auch Christus die Führung seiner Nachfolger niemals einem einzelnen Menschen anvertraut.
    "Babylon" war eine geläufige Umschreibung für das in frommen Augen zum Sündenpfuhl verkommene imperiale Rom. Das ist eine Ortsnamenmetapher.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  9. #1419
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    Standard AW: Sammelstrang katholische Kirche

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen
    "Babylon" war eine geläufige Umschreibung für das in frommen Augen zum Sündenpfuhl verkommene imperiale Rom. Das ist eine Ortsnamenmetapher.
    Für diese vor allen Dingen bei der römisch-katholischen Kirche beliebte Behauptung gibt es keinerlei biblische Stütze. Paulus erwähnt Rom oft, schließlich hielt er sich länger dort auf, aber nirgends spricht er von "Babylon". Im Römerbrief finden wir ein ganzes Kapitel voller Grüße an Christen in Rom, aber nicht an Petrus. In seinen Briefen aus Rom richtet er ebenfalls Grüße von vielen Glaubensbrüdern aus, aber nicht von Petrus. Er taucht überhaupt nicht auf, wir finden auch keinen Hinweis darauf, dass er früher dort tätig war.

    Wenn du dir auf der Karte die Gegenden ansiehst, die in 1. Petrus 1,1 erwähnt werden, so ist deren Reihenfolge ganz natürlich für jemanden, der sich in Babylon oder zumindest im Osten befand, aber nicht für jemanden mit Standort Rom.

    Nach Klemens von Rom unterschieden sich Paulus und Petrus darin, dass Paulus sowohl im Osten als auch im Westen predigte. Woraus hervorzugehen scheint, dass Petrus nicht im Westen war, wozu von Palästina aus gesehen Rom ja gehörte. Die Behauptung, Petrus sei in Rom gewesen, taucht zuerst in der zweiten Hälfte des 2. Jh. bei Dionysus von Korinth auf. Allem Anschein nach wollten die Bischöfe von Rom ihren Anspruch auf den Primat dadurch untermauern, dass sie behaupteten, nicht nur Paulus, sondern auch Petrus sei in Rom gewesen.

    Nichts spricht dafür, dass die Nennung des Namens "Babylon" eine Chiffre war. Oder gibt es dafür einen Paralleltext? Ich kenne keinen, lerne aber immer gerne dazu. In Anbetracht von Galater 2,9 wäre Petrus im echten Babylon sicherlich gut aufgehoben gewesen.

  10. #1420
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Sammelstrang katholische Kirche

    Zitat Zitat von GSch Beitrag anzeigen
    Für diese vor allen Dingen bei der römisch-katholischen Kirche beliebte Behauptung gibt es keinerlei biblische Stütze. Paulus erwähnt Rom oft, schließlich hielt er sich länger dort auf, aber nirgends spricht er von "Babylon". Im Römerbrief finden wir ein ganzes Kapitel voller Grüße an Christen in Rom, aber nicht an Petrus. In seinen Briefen aus Rom richtet er ebenfalls Grüße von vielen Glaubensbrüdern aus, aber nicht von Petrus. Er taucht überhaupt nicht auf, wir finden auch keinen Hinweis darauf, dass er früher dort tätig war.

    Wenn du dir auf der Karte die Gegenden ansiehst, die in 1. Petrus 1,1 erwähnt werden, so ist deren Reihenfolge ganz natürlich für jemanden, der sich in Babylon oder zumindest im Osten befand, aber nicht für jemanden mit Standort Rom.

    Nach Klemens von Rom unterschieden sich Paulus und Petrus darin, dass Paulus sowohl im Osten als auch im Westen predigte. Woraus hervorzugehen scheint, dass Petrus nicht im Westen war, wozu von Palästina aus gesehen Rom ja gehörte. Die Behauptung, Petrus sei in Rom gewesen, taucht zuerst in der zweiten Hälfte des 2. Jh. bei Dionysus von Korinth auf. Allem Anschein nach wollten die Bischöfe von Rom ihren Anspruch auf den Primat dadurch untermauern, dass sie behaupteten, nicht nur Paulus, sondern auch Petrus sei in Rom gewesen.

    Nichts spricht dafür, dass die Nennung des Namens "Babylon" eine Chiffre war. Oder gibt es dafür einen Paralleltext? Ich kenne keinen, lerne aber immer gerne dazu. In Anbetracht von Galater 2,9 wäre Petrus im echten Babylon sicherlich gut aufgehoben gewesen.
    Die "Hure Babylon" ist geradezu sprichwörtlich im biblischen Gebrauch und hat im NTlichen Bereich ihre Erweiterung auch auf Rom erfahren, wo "Babylon" als Symbol für sündhafte Vewrworfenheit ein Dutzend Mal verwendet wird.

    LIes bitte auch:

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    Überdies sei noch angemerkt, daß eine angebliche Absenderangabe des hl. Petrus aus der mesopotamischen Stadt schon aus dem einfachen Grund irrig ist, da es sich nach den Ergebnissen der historisch-kritischen/exegetischen Forschung beim Verfasser nicht um den historischen Petrus handelt.
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