Würde es mal so sagen, die Katze lässt das Mausen nicht!Die Mißbrauchsthematik in der Kirche wird mir zu häufig ohne den damaligen zeitlichen Kontext gesehen.
Erst letzte Woche überflog (daher keine Quellenangabe) ich einen Presseartikel der Mißbrauch in einer bayr. Erziehungsanstalt (mit kirchl. Trägerschaft) anprangerte. Das Lehrpersonal wohl großteils weltlich mit klerikalen Leitungsebenen.
Der Angeklagte/Beschuldigte - Kleriker/Lehrbefugter - bereits seit Jahrzehnten tot.
Und das macht möglichen Mißbrauch in einer anderen Richtung denkbar.
Es gäbe selbst unberechtigt kaum Risiko aber ggf. einiges (Geld) zu gewinnen.
Das hört sich wirklich bitter, menschenverachtend an, aber wenn heute Verstorbene nach Jahrzehnten erst "angeklagt" werden um an Wiedergutmachungstöpfe ranzukommen, ist dieser Gedanke nicht ganz abwegig.
Hier stand eine Summe v. (mehreren) zehntausenden Euro als Wiedergutmachung im Raum.
Der tote Angeklagte kann sich nicht mehr verteidigen.
Die Kirche zahlt meist trotzdem Schweigegeld.
Schon um ihren öffentl. längst angeschlagenen Ruf nicht völlig zu ruinieren.
Das mit dieser Furcht, den vorauseilenden Entgegenkommen es zu möglichen "Mitnahmeeffekten" einladen könnte, ist naheliegend.
Habe diese Thematik zwar nicht ausgiebig anhaltend verfolgt aber hängengeblieben ist trotzdem das der sexuelle Mißbrauch (was alle diese üblen Vorfälle keinesfalls entschuldigt) statistisch immer noch weit unterdurchschnittlich im Vergleich zu anderen Tätergruppen/Profilen bei Delikt Kindesmißbrauch liegt.
Interessant finde ich außerdem das der Islam mit den systematischen legalen Mißbrauch (Kinderehen, Ehen auf Zeit bei den Schiiten die v. Geistlichen/Iman "vermittelt" werden u. mitunter vermittelte Kinderprostitution ist) nicht mit gleicher Vehemenz thematisiert werden.
Aber hier nicht Thema des Strangs.
Bei den Mißbrauchsskandalen zur Erinnerung.
Geht es immer auch um zeitliche Einordnung.
Die Kläger berufen sich auf Vorfälle aus den 40/50-70 ziger Jahren. Das aktuelle Bsp./Geschehen in Bayern dito.
Bayern hatte als letztes Bundesland der alten BRD die körperliche Strafe (durch Lehrer, Erzieher) abgeschafft. War wohl so ca. Anfang oder Mitte der 70zigern.
Auf dem Lande waren solch Ausrutscher v. Lehrbefugten bis in den späten 70zigern völlig "normal". Das hieße beinahe alle Schüler von damals könnten "nachträglich" sich als Mißbrauchsopfer betrachten.
Bei der medialen Berichterstattung wird dies gerne "vergessen".
Außerdem wird unverhältnismäßig bei den Mißbrauchsfällen in der kath. Kirche die sexuelle Komponente manipulativ oder irrtümlich fehl/falsch interpretiert.
Der sexuelle Mißbrauch (eigentlich homosexuelles Handeln da soweit bekannt es um sexuelle Übergriffe an Jungen in u. kurz vor der Pubertät ging) blieb im Verhältnis zu körperlicher Gewaltanwendung bei den Klagen eher Ausnahme. Der nicht-sexuelle Mißbrauch überwog deutlich.
Das macht natürlich alle zurückliegenden Vorkommnisse für die Opfer nicht weniger schlimm.
Diese Verhältnismäßigkeit bzw. richtige Einordnung sollte trotzdem erinnert werden.