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Thema: Das hat mich erschüttert!

  1. #11
    Mitglied Benutzerbild von Klopperhorst
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Es ist generell eine Unsitte, alte Menschen aus ihrem angestammten Lebensraum zu verfrachten, und dies mit gesundheitlichen Gründen oder Gefährdung zu begründen.

    Man hat das schon mit meiner Uroma einst durchgezogen, und sie mit 84 von ihrem Bauernhof 400 km weiter zu der Schwiegertochter verfrachtet.
    Das ist das größte Verbrechen, das man einem alten Menschen antun kann, da die Psyche im Alter sich nicht mehr schnell an neue Umgebungen anpassen und eingefahrene Tagesabläufe ändern vermag.

    Die, die das machen, sind für mich nicht besser als KZ-Ärzte.

    ---
    "Groß ist die Wahrheit, und sie behält den Sieg" (3. Esra)

  2. #12
    unsweetened Benutzerbild von kandis
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von Klopperhorst Beitrag anzeigen
    Es ist generell eine Unsitte, alte Menschen aus ihrem angestammten Lebensraum zu verfrachten, und dies mit gesundheitlichen Gründen oder Gefährdung zu begründen.

    Man hat das schon mit meiner Uroma einst durchgezogen, und sie mit 84 von ihrem Bauernhof 400 km weiter zu der Schwiegertochter verfrachtet.
    Das ist das größte Verbrechen, das man einem alten Menschen antun kann, da die Psyche im Alter sich nicht mehr schnell an neue Umgebungen anpassen und eingefahrene Tagesabläufe ändern vermag.

    Die, die das machen, sind für mich nicht besser als KZ-Ärzte.

    ---
    Aber WER veranlasst so etwas? Der Hausarzt, Familienangehörige , Nachbarn oder wer? In meiner Straße wohnt ein alter Herr mit über 90 Jahren allein, noch gehfähig, aber mit diesem Schiebedings. Dessen Frau verstarb vor 2 Jahren. Seit dieser Zeit kommt täglich ein Caritas-Fahrzeug vorbei, bringt ihm Essen und versorgt ihn. Familienangehörige scheint es nicht zu geben. Er wolle bis zu seinem Tod im Haus verbleiben, sagte er einmal.

    Hat man denn nicht die Möglichkeit, sich gegen die Willkür solcher Ärzte oder Familienangehörigen zur Wehr zu setzen, sofern man noch einigermaßen körperlich beweglich und geistig beieinander ist vorausgesetzt natürlich ?

    Und überhaupt regt es mich fürchterlich auf, wenn einem Arzt die Möglichkeit gegeben ist, hier aktiv tätig zu werden bzw. gegebenenfalls nen Vormund zu beantragen!

  3. #13
    unsweetened Benutzerbild von kandis
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Alleine aus finanziellen Gründen und aufgrund der Menge an alten, gebrechlichen Menschen, die es bald zu versorgen gilt, wird es, da bin ich mir sicher, bald einen ganz anders geführten Diskurs zu diesen Themen geben als in den vergangenen Jahren.
    So in etwa drängt sich auch mir die Vermutung auf, daß es in dieser Richtung bald Gesetze geben könnte, daß Krankenkassen angehalten werden, hier keine medizinische Versorgung mehr zu gewährleisten............

  4. #14
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von kandis Beitrag anzeigen
    Aber WER veranlasst so etwas? Der Hausarzt, Familienangehörige , Nachbarn oder wer? In meiner Straße wohnt ein alter Herr mit über 90 Jahren allein, noch gehfähig, aber mit diesem Schiebedings. Dessen Frau verstarb vor 2 Jahren. Seit dieser Zeit kommt täglich ein Caritas-Fahrzeug vorbei, bringt ihm Essen und versorgt ihn. Familienangehörige scheint es nicht zu geben. Er wolle bis zu seinem Tod im Haus verbleiben, sagte er einmal.

    Hat man denn nicht die Möglichkeit, sich gegen die Willkür solcher Ärzte oder Familienangehörigen zur Wehr zu setzen, sofern man noch einigermaßen körperlich beweglich und geistig beieinander ist vorausgesetzt natürlich ?

    Und überhaupt regt es mich fürchterlich auf, wenn einem Arzt die Möglichkeit gegeben ist, hier aktiv tätig zu werden bzw. gegebenenfalls nen Vormund zu beantragen!
    Vermutlich ist es ein zweischneidiges Schwert, denn wenn man davon ausgehen muss, dass ein alter Mensch sich vielleicht nicht mehr gut alleine versorgen kann, die Gefahr besteht, dass er stürzt oder sich verbrennt ...... und man lässt ihm seinen Willen: was passiert dann, wenn tatsächlich etwas geschieht? Wie weit geht die Verantwortung? Und vor allem: an wen geht sie?

  5. #15
    unsweetened Benutzerbild von kandis
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Vermutlich ist es ein zweischneidiges Schwert, denn wenn man davon ausgehen muss, dass ein alter Mensch sich vielleicht nicht mehr gut alleine versorgen kann, die Gefahr besteht, dass er stürzt oder sich verbrennt ...... und man lässt ihm seinen Willen: was passiert dann, wenn tatsächlich etwas geschieht? Wie weit geht die Verantwortung? Und vor allem: an wen geht sie?
    Welches zweischneidige Schwert? Auch eine jüngere alleinstehende Person kann stürzen, sich verbrennen. Aber einen alten Menschen dadurch zu entmündigen, indem man ihn gegen seinen Willen bzw. erklärten Wunsch in ein Altersheim steckt, das ist wahrhaft kriminell und hat mit Verantwortung nichts zu tun!

  6. #16
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von kandis Beitrag anzeigen
    So in etwa drängt sich auch mir die Vermutung auf, daß es in dieser Richtung bald Gesetze geben könnte, daß Krankenkassen angehalten werden, hier keine medizinische Versorgung mehr zu gewährleisten............
    Das ist soo ein schwieriges Thema und ich glaube einfach nicht, dass es da die RICHTIGE Lösung gibt.
    Ich lebe ja in einem kleinen Dorf das eher bäuerlich geprägt war. Noch vor wenigen Jahrzehnten wurden pflegebedürftige Angehörige ganz selbstverständlich in den Familien gepflegt. Allerdings hatte z.B. ein Demenzkranker eine sehr kurze Lebenserwartung. Die Zeit, ihn ständig im Auge zu behalten, hatte niemand. Und Infusionen gab es auch keine. Man stellte ihm vielleicht Wasser ans Bett, aber wenn er es zu trinken vergaß, war es eben so und innerhalb kurzer Zeit war so jemand dehydriert....
    Eine Freundin pflegt seit JAHREN ihren schwerst pflegebedürftigen Vater, der seines Daseins sehr überdrüssig ist. Eine ganz unglückliche Situation, denn eigentlich sagt sie selbst, dass das Leben für ihren Vater eine reine Quälerei ist. Der Arzt war unzählige Male da. Wundinfektionen, Lungenentzündungen..... was hat der Mann schon alles überstanden/überstehen müssen.
    Irgendwann in absehbarer Zeit wird er sterben und dann ist neben der Trauer über den Vater sicher auch ein Stück Erleichterung über das Ende dieses Leidensweges, nicht nur für den Vater, auch für sich selbst. Denn natürlich ist sie extrem gebunden, kann nie länger als mal eine Stunde von zuhause weg und auch das zahlt sie mit unguten Gefühlen -was, wenn in dieser Zeit was passiert?
    Nur, was ist in diesem Fall die richtige Lösung? Niemand wird eine solche Frage beantworten können.

  7. #17
    GESPERRT
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    Fragezeichen AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von Wurstsemmel Beitrag anzeigen
    Und sich somit die Frage stellt ob Leben um jeden Preis tatsächlich erstrebenswert ist?!
    Achtung!

    Das ist die Auffahrt zur

    AUTOBAHN

  8. #18
    Mitglied Benutzerbild von Mütterchen
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von kandis Beitrag anzeigen
    Welches zweischneidige Schwert? Auch eine jüngere alleinstehende Person kann stürzen, sich verbrennen. Aber einen alten Menschen dadurch zu entmündigen, indem man ihn gegen seinen Willen bzw. erklärten Wunsch in ein Altersheim steckt, das ist wahrhaft kriminell und hat mit Verantwortung nichts zu tun!
    Es geht ja darum, ob die Person hilfsbedürftig ist. Wer pflegt/überwacht denn so jemand rund um die Uhr im eigenen Haus?
    Mein Opa z.B. blieb auch bis zum Tode in seinem Haus, da war aber seine Frau noch am Leben. Trotzdem war es sehr, sehr schwierig, weil er oft nicht einsehen wollte, dass er bestimmte Dinge besser nicht mehr tun sollte. Es gab eine Zeit, da ist mein Mann mehrmals die Woche gerufen worden um meinen Opa nochmal hochzuhieven - weil er irgendwo hingefallen war, neben dem Klo feststeckte, die Treppe runtergepurzelt war.... meine Oma war ja selbst nicht mehr in der Lage zu helfen, aber wenigstens konnte sie zum Hörer greifen und Hilfe herbeitelefonieren. Was mein Opa nicht mehr fertig gebracht hätte. Er stürzte auch mehrmals im Hof und das bei Minustemperaturen.

    Bei meiner Oma war es ein paar Jahre später ähnlich, zum Glück nicht so extrem schwierig. Aber wir sind eine große Familie und konnten abwechselnd die Fürsorge übernehmen. Trotzdem war man immer etwas hibbelig, wenn sie mal ein paar Stunden oder auch mal über Nacht alleine zu Hause blieb. Sie hatte ein Mobilfon - ein ganz einfaches mit drei Tasten und die dickste mit grüner Farbe war für den Notruf - aber sie hat es dann doch nie um den Hals hängen oder nicht angeschaltet und dann wusste sie wieder nicht, wie man es auflädt... sie hatte Glück und sie ist in Ruhe und Frieden in ihren eigenen vier Wänden eingeschlafen, während ihre Kinder bei ihr waren. Aber es hätte auch anders enden können und die EIgenverantwortung, die man ihr überlassen hat, hätte sie selbst und auch die Familie teuer bezahlen können. Sie mit einem unschönen Tod und die Familie mit lebenslangen Selbstvorwürfen.

  9. #19
    a.D. Benutzerbild von Gärtner
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von Mütterchen Beitrag anzeigen
    Alleine aus finanziellen Gründen und aufgrund der Menge an alten, gebrechlichen Menschen, die es bald zu versorgen gilt, wird es, da bin ich mir sicher, bald einen ganz anders geführten Diskurs zu diesen Themen geben als in den vergangenen Jahren.
    Wir sind schon mittendrin. Die Entsorgung unwerten Lebens aus profitorientierten Gründen wird kommen. Derzeit sind wir in der Testphase, die als Debatte um den assistierten Suizid getarnt ist. De facto geht es um Altenabtreibung.

    Brave new world.


    ~~~

    Zitat Zitat von Wurstsemmel Beitrag anzeigen
    Ich freue mich auf den Diskurs mit den Kirchen bzw deren Vertreter.
    Ich auch. Sie sind so ziemlich die einzigen, die noch die Würde und das Recht zu leben verteidigen.
    "Die beiden Gelehrten Gabundus und Terentius diskutierten 14 Tage und 14 Nächte
    lang über den Vokativ von Ego. Am Ende griffen sie zu den Waffen."

    Umberto Eco

  10. #20
    Mitglied Benutzerbild von Wurstsemmel
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    Standard AW: Das hat mich erschüttert!

    Zitat Zitat von Gärtner Beitrag anzeigen


    Ich auch. Sie sind so ziemlich die einzigen, die noch die Würde und das Recht zu leben verteidigen.
    Das Recht ja.....auf die Wuerde wird aber eher geschissen.

    Denn darauf zu warten, das Gott einen endlich zu sich holt, dauert fuer viele definitiv zu lange.
    War beim Arzt.
    Diagnose: Islamintoleranz.

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