Die linksradikale Syriza bildet in Griechenland eine Regierung mit den rechten Unabhängigen Griechen. Beide wollen viel Staat –
und viel deutsches Geld, wie ganz offen kommuniziert wird.
Auf einen einfachen Nenner gebracht, setzen beide Lager auf sehr viel mehr Staat in der Wirtschaft, weniger freien Markt – und auf deutsches Geld.
Varoufakis, der designierte Finanzminister, sagte es mit entwaffnender Offenheit in einem Interview mit der französischen Zeitung "La Tribune":
"Was immer die Deutschen sagen, am Ende werden sie immer zahlen".
Es ist eine Geisteshaltung, die von Spanien über Frankreich bis Italien trotz unterschiedlicher Ausprägungen die meisten politischen Kräfte links wie rechts eint.
Sie findet ihren Ausdruck in dem allerorts beliebten Schlagwort von der "europäischen Solidarität".
Auch wird es schwer sein, gemeinsamen Boden mit Bundesfinanzminister Schäuble zu finden, der vor den Wahlen die Bürger Griechenlands gewarnt hatte, das Land könne den Euro verlieren, wenn es falsch (also Syriza) wähle.
Tsipras seinerseits kündigte an, er werde Schäuble "zwingen", die griechischen Vorschläge zu akzeptieren.
Dabei wird es in den Verhandlungen mit den Europäern gehen.
Im Juni muss es entschieden sein. Da nämlich wird die Rückzahlung von sieben Milliarden Euro fällig, die Griechenland aus eigenen Mitteln nicht stemmen kann. Wenn die Europäer nicht zahlen, kann das Land aus der Eurozone fallen. Aber, wie Varoufakis sagte: Man verlässt sich darauf, dass die "Deutschen am Ende immer zahlen".