Der Hass, den Merkel gegen Putin hegt, hat langsam was Pathologisches. Bei ihrem Besuch bei Orban bot sie tatsächlich Ungarn finanzielle Hilfen aus der EU, wenn Orban auf die Gasleitungen aus Russland verzichtet.
Außerdem konnte Gutmenschin Merkel es nicht lassen, Orban darauf hinzuweisen, dass seine Demokratie nicht "liberal" genug ist. Orban konterte, dass eine Demokratie nicht zwangläufig liberal sein müsse.
Angela Merkel entscheidet sich dann doch gegen die Diplomatie, nur kurz, für ein paar Sekunden. Aber es reicht, um den ungarischen Premier zu ärgern. Nach fünf Jahren ist die Kanzlerin wieder nach Ungarn gefahren, kein weiter Weg ist es dorthin, von der Fahrtzeit her. Und Viktor Orban ist immerhin auch ein konservativer Regierungschef, wie die CDU gehört seine Partei der Europäischen Volkspartei an. Aber Orban hat die Pressefreiheit eingeschränkt, er propagiert die „illiberale Demokratie“ und nennt Russland, China und die Türkei als Vorbild-Staaten. Ein schwieriges Reiseland also, aber es gibt Notwendigkeiten.
Merkel will Ungarns Regierung an die EU binden. Russland lockt von der anderen Seite, bereits in zwei Wochen ist Präsident Wladimir Putin in Budapest zu Gast. Er bietet Gas und Geld. Finanzhilfen aus Moskau gibt es für ein ungarisches Atomkraftwerk. Orban erwähnt das nicht direkt, aber er betont, wie sehr Ungarn vom Gas abhängt, als Hauptenergiequelle für Industrie und Privathaushalte. „Ernsthafte Mengen gibt es nur aus Russland“, sagt er. Er hat auch den Hinweis gegeben, dass 200 000 Ungarn in der Ukraine leben, die man immer schützen würde. Mag sein, dass auch Putin sich schon als Schutzmacht angeboten hat.
[Links nur für registrierte Nutzer]Kanzlerin Merkel besucht erstmals seit fünf Jahren Ungarn. Nach einem Treffen mit Ministerpräsident Viktor Orbán betonte Merkel die Wichtigkeit von Opposition, Zivilgesellschaft und Medien für eine Demokratie.
"Wir glauben nicht, dass jede Demokratie zwangsläufig liberal ist", kontert Orbán.
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