Hier mal ein Artikel für die Tränendrüse !

Sächsische Muslime
Fremd in der Heimat
(es ist wohl noch nicht bekannt das jeder Flecken in DEutschland eigentlich die Heimat der Muslime ist - hier ein erschreckender Bericht wie eingewanderte Deutsche den Muslimen ihre dresdner Heimat streitig machen )

Die beiden sitzen zusammen im Efes Kebap Team, einem Dönerrestaurant in der Innenstadt, und trinken schwarzen Tee, während Thomas – seinen Nachnamen will er nicht in der Zeitung lesen – versucht zu erklären, warum er mit Pegida sympathisiere. Dass Muslime nur 0,1 Prozent der Bevölkerung in Sachsen ausmachten, sei unwichtig, er mache sich Sorgen wegen der „Beschneidung der Bürgerrechte in ganz Europa“. Er habe gehört, dass Weihnachtsmärkte umbenannt würden und dass in Gerichtssälen Kruzifixe abgenommen würden, wenn Muslime den Gerichtssaal betreten.

So etwas gehe ihm gegen den Strich, auch wenn er sonst nichts gegen den Islam habe. Sengün lächelt amüsiert, fast so, als seien die diffusen Ängste seines Freundes der beste Beweis für die Unzulänglichkeit der Bewegung. Dann erklärt er, warum er nicht gegen Pegida demonstriert habe: „Wenn ich mich gegen diese Menschen wehren wollte, dann wüsste ich ja gar nicht, gegen wen ich mich da wehre. Das sind ja die unterschiedlichsten Frustbürger, mit den unterschiedlichsten Problemen.“

Es tue ihm leid, sagt Thomas, dass „Nazis, Hooligans und andere Idioten“ bei Pegida mitliefen, aber das ändere nichts daran, dass Themen wie Zuwanderung und Kriminalität wichtig seien. Restaurantchef Cumali Özadanir, der sich inzwischen mit an den Tisch gesetzt hat, guckt skeptisch. Er wolle das jetzt lieber auf Türkisch erzählen, sagt er und berichtet dann von einem seiner Stammgäste, einem älteren türkischen Mann, der neulich auf offener Straße von einem jungen Deutschen geohrfeigt wurde.

Wenn es nur gegen Kriminelle ginge, würde er mitlaufen, sagt Özadanir: „Drogenhandel, Diebstahl, das sind alles Probleme, die uns auch betreffen!“ Doch stattdessen beleidige Pegida seine Religion und erzeuge eine Stimmung, die sich auch gegen rechtschaffene Bürger wie ihn richte. Er habe sich selbst schon dabei ertappt, wie er nervös werde, wenn er abends unterwegs sei und Schritte hinter sich höre. Die türkisch-muslimische Ditib-Gemeinde, in der er aktiv ist, wolle sich aus der Debatte dennoch raushalten, erklärt Sengün: „Wir sollten uns als Religionsgemeinschaft nicht in politische Geschehnisse einmischen, sondern den Politikern vertrauen, dass sie die richtigen Antworten finden.“
Muslime hoffen auf Polizeischutz

Khaldun Al Saadis Vertrauen müssen die Politiker seines Heimatlandes erst wieder zurückgewinnen. Besonders von Sachsens Ministerpräsident Stanislaw Tillich ist er tief enttäuscht: „Als ich bei der gemeinsamen Kundgebung versucht habe zu erklären, wie wir Muslime uns fühlen, stand Tillich direkt neben mir auf der Bühne. Und nur ein paar Wochen später höre ich, wie er sagt: Der Islam gehört nicht zu Deutschland. Wir werden hier einfach nicht für voll genommen.“ Die Folgen, die er in seiner eigenen Gemeinde mitbekomme, seien fatal: „Es gibt Mitglieder, die werden depressiv, es gibt welche, die haben Angst, und es gibt andere, die haben sich innerlich schon verabschiedet von diesem Land.“

Die Fassade des Marwa El Sherbini Zentrums soll in den kommenden Tagen erneuert werden, Studenten der TU Dresden haben dabei ihre Hilfe angeboten. Das Gebäude war nicht versichert, da die Spenden der Besucher, mit denen sich das Zentrum finanziert, dafür nicht ausreichten. Die Gemeinde wartet nun auf ein Signal von Seiten der Regierung. Einige Mitglieder hoffen auf Polizeischutz, damit sie sich in ihrer Moschee wieder sicher fühlen können.


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