Asyl in Berlin-Kreuzberg Flüchtlinge harren in Gerhart-Hauptmann-Schule aus
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[Links nur für registrierte Nutzer]Unter Bewachung. Das Gebäude der Gerhart-Hauptmann-Schule dient Flüchtlingen weiter als Unterkunft. - Foto: dpa/Felix Zahn
Die Heizung streikt, und die Dusche ist kaputt: In der Hauptmann-Schule harren weiter Flüchtlinge aus. Wie viele Menschen es sind, ist nicht ganz klar. Nur eines steht fest – ihre Zukunft ist ungewiss.
Mit federnden Schritten kommt der junge Mann über den Hof der einstigen Schule. Ein kurzes Nicken zu einem der Sicherheitsmänner am verschlossenen Einlasstor; dann öffnet dieser und lässt den Mann hinaus. Direkt danach wird das Tor wieder verschlossen. Es ist kalt, Nally, schwarzes Basecap mit dem Schriftzug „Brooklyn“ unter der hochgezogenen Kapuze des Hoodies, blickt einmal kurz zur Seite und tritt dann auf die Ohlauer Straße. Seinen Nachnamen will er nicht nennen. Er hat es eilig, denn eigentlich ist er auf dem Weg zu seinen Freunden. Zum Quatschen und vor allem zum Essen.
Nally ist einer der Bewohner in der seit mehr als zwei Jahren besetzten
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Wie viele Flüchtlinge dort derzeit leben, ist nicht ganz klar: Laut Bezirksamt sind es 40 Menschen: 25 ohne jeden Aufenthaltsstatus, 15 mit Papieren aus Italien. Nally sagt, es seien höchstens 18, 19. Dreckig sei es und ziemlich kalt, weil die Heizung nicht richtig arbeite. Die Dusche funktioniere auch nicht, und die Toilette sei einfach nur eklig. I
[Links nur für registrierte Nutzer] zur Schule verschafft:
[Links nur für registrierte Nutzer], Fluchtwege von Gerümpel befreit und das Dach von möglichen Wurfgegenständen gereinigt sowie der Zugang dorthin versperrt.
Der Wachschutz kostet mehr als 150.000 Euro
Bereits im Herbst hatte der Bezirk beschlossen, dass die Flüchtlinge die Schule verlassen sollten. Zu viel war vorgefallen: Wachleute waren verletzt worden, auch Polizisten, Waffen waren in der Schule gelagert worden. Das kleinere Übel waren noch die lauten Partys, die Flüchtlinge mit ihren Besuchern feierten und die immer wieder zu Beschwerden und Anzeigen von Anwohnern führten. Das alles hatte Konsequenzen: Der Wachschutz wurde aufgestockt, Besucher werden nur noch sehr vereinzelt eingelassen. Außerdem ist es ein Problem für die Bezirkskasse. Rund um die Uhr und sieben Tage die Woche ist der Wachschutz mit mehreren Mitarbeitern anwesend – allein an diesem Morgen sind es vier Männer. Das kostet. Zwischen 140.000 und 160.000 Euro muss der Bezirk dafür aufbringen.