Das Mittelmeer ist zum Massengrab für Flüchtlinge geworden. Führende Politiker von CSU bis hin zu den Grünen finden nun die Idee gut, Asylbewerber bereits in Nordafrika zu betreuen.
Vor zehn Jahren schlug der damalige Bundesinnenminister Otto Schily Asylzentren in Nordafrika vor. Bereits dort vor Ort sollten die Anträge geprüft werden. Durchsetzen konnte sich der SPD-Mann damit nicht. Vielmehr wurde der Vorstoß als "[Links nur für registrierte Nutzer]" gebrandmarkt.
Mittlerweile findet der Ansatz, bereits auf dem afrikanischen Kontinent die Migration zu organisieren, angesichts der globalen Flüchtlingskrisen jedoch über die Parteigrenzen hinweg Anhänger – von der CSU bis hin zu den Grünen.
CSU-Landesgruppenchefin Gerda Hasselfeldt erklärte: "Ausreisezentren für Flüchtlinge in nordafrikanischen Staaten können sinnvoll sein, wenn die betroffenen Transitstaaten zustimmen und solche Zentren zu einer nachhaltigen Verringerung der illegalen Zuwanderung führen."
Bundestagsvizepräsidentin [Links nur für registrierte Nutzer] will sich der ursprünglichen Schily-Idee nicht anschließen. Doch auch die Grünen-Politikerin regt an, "Möglichkeiten für humanitäre Visa schon in den Herkunftsländern zu schaffen". Diese würden den Flüchtlingen den Weg nach Europa öffnen, ohne auf Schlepper angewiesen zu sein, sagte Roth. "Das würde verhindern, dass sie auf einer teuren, [Links nur für registrierte Nutzer] alles riskieren."
EU prüft Vorschlag im Kampf gegen Schleuser
Die Kommunen begrüßen die Idee: Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebunds, Gerd Landsberg, ruft dazu auf, die "lebensgefährlichen Überfahrten über das Mittelmeer zu reduzieren und die Schleuserkriminalität zu bekämpfen". Dabei könnten "sogenannte Flüchtlingslager in den Herkunftsgebieten ein Baustein sein".
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