Emile Waldteufel - Espana
Höre gerade - seit langem - mal wieder den Boulez-Parsifal: ein schlanker "Parsifal" mit frischen Tempi und impressionistischen Farben. Wagner gespielt als Vorläufer Debussys. ...dass das mal Skandale ausgelöst hat!
Einige Gedanken:
1.) Interessant, dass Wagner eine der Partien im deutschen Romantikerstreit zwischen "Neudeutschen" (Wagner, Liszt) und "Traditionalisten" (Brahms, Hanslick, Clara Schumann) war. Aus heutiger Sicht ist dieser Konflikt um Programmmusik und Musikdramen, über Chromatik und Absolute Musik natürlich kaum noch nachvollziehbar. Beziehungsweise ist es kaum noch nachvollziehbar, dass es derlei scharfe Lager einst gegeben hat, die sich teils mit heftiger Polemik attackiert haben ("Wie der liebe Gott versteht es Brahms, aus nichts etwas zu machen."). Bemerkenswert ist allerdings, dass DAS mal das Niveau der deutschen Kulturdebatte war! Ein in allen Zeitungen und Magazinen ausgetragener Kampf der Titanen zwischen WAGNER UND BRAHMS! Und kreuz und quer in der Mitte der verrückte Nietzsche! Wie weit sind wir heute davon entfernt!? (Das vereinzelte Genie ist genau wie die Vorstellung von der Kunst als "Gegengott" zum Geld ein romantisches Klischee. Auf einem reichhaltigen Boden wachsen entweder viele Blumen - kleine, große, mittlere - oder er liegt eben Brach.)
2.) Trotz Wagners "Moderne", der Leitmotive, der durchkomponierten Form, trotz des harmonisch unklaren Tristan-Akkords usw. usf., denke ich mir manchmal, dass man auch über Wagner sagen kann, was Albert Schweitzer über Bach gesagt hat: "So ist Bach ein Ende. Es geht nichts von ihm aus: alles führt nur auf ihn hin." Der Tristan war der Höhepunkt der Romantik und man kann sich nichts mehr romantischeres als dieses "ungeheure Adagio de rNacht" (Ernst Bloch) vorstellen. Und danach ist ja auch nichts romantischeres mehr gekommen. Der Parsifal war der Höhepunkt einer Idee von "Kunstreligion" - mehr "Kunstreligion" als dieses "Bühnenweihfestspiel" (das bis 1913 nur in Bayreuth aufgeführt werden durfte, zu dem man also "pilgern" musste) ist nicht vorstellbar - und danach ja auch nicht mehr gekommen. Debussy, von den Resultaten all derjenigen, die Wagner zu imitieren versucht haben mehr als enttäuscht, meinte dann auch, dass sich alle Komponisten erst von ihm befreien müssten. Richard Strauss sah das ähnlich.
3.) Angesichts einiger der jüngsten Debatten hier im Forum ist auch interessant, dass einige Aspekte des aufklärerischen Optimismus im "Parsifal" bereits fehlen. In der freimaurerischen "Zauberflöte" lassen Mozart/Schikaneder noch singen "Mann und Weib, und Weib und Mann / Reichen an die Gottheit an." Ganz anders im Parsifal! Hier ist Erlösung (und es geht wirklich um Erlösung, ein kierkegaard'sches Entweder-Oder: "Toren wir, auf Lind'rung da zu hoffen, / Wo einzig Heilung lindert!") nur möglich GEGEN das Weib. Otto Weininger hat angemerkt, dass es konsequenter gewesen wäre, die Kundry im zweiten Akt sterben zu lassen, nachdem Parsifal ihren Verführungsversuchen widersteht. Wagner lässt sie aber vorher im "Dienen... / Dienen..." noch Erlösung finden. Die Kundry verkörpert ja in gewisser Weise sowohl das Jüdische als auch das Weibliche: "auch über seiner Kundry, der tiefsten Frauengestalt der Kunst, schwebt unverkennbar der Schatten des Ahasverus." (wieder Weininger). Kevin MacDonald bezeichnet ja das Judentum als "gruppenevolutionäre Strategie" - und in gewisser Weise sind alle Formen des Nationalismus, des Rassismus und der Sektiererei MÄNNLICHE Gruppenevolutionsstrategien. Männer tun sich aus evolutionären Gründen zusammen. Bei Frauen ist das anders. Als Franzosen das Rheinland besetzt haben, haben die Weiber mit den französischen Soldaten Bastarde in die Welt gesetzt. Als dann die Deutschen in Frankreich einmarschierten, haben die französischen Frauen mit den deutschen Soldaten Kinder gezeugt (und dafür wurde ihnen hinterher die Haare geschoren, ihr kennt diese Bilder). Als dann der Ami Freedom und Democracy gebracht hat, haben sie mit den amerikanischen Soldaten angebandelt. Und jetzt mit Rapefugees. Wie Ahasver ist also auch das Weib letztlich eine vaterlandslose Gesellin: "In Wirklichkeit gibt es freilich dennoch nur Christen und nicht Christinnen." Kundry/Ahasver bringt das Verderben - der "reine Tor" (quasi zu "rein" und "unschuldig", um mit Ideologie gehirngewaschen zu sein), der ihr widersteht, bringt die Erlösung.
4.) Der Karajan-Parsifal mit Kurt Moll als Gurnemanz und Peter Hoffman als Parsifal ist trotzdem viel besser als die Boulez-Version!
Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
Daher: Nichtwähler.
F*ck AFD.
Unterbewertete Instrumente.
Das Theremin:
Die Ondes Martenot:
Die Kanone:
Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
Daher: Nichtwähler.
F*ck AFD.
Übrigens ein sehr lustiger Youtube-Kanal, den ich gerne gucke:
Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
Daher: Nichtwähler.
F*ck AFD.
Schon seit jeher eines meiner liebsten Klavierkonzerte:
Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
Daher: Nichtwähler.
F*ck AFD.
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