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Thema: Klassische Musik

  1. #1561
    Mitglied Benutzerbild von Maximilian
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    Standard AW: Klassische Musik


  2. #1562
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    Standard AW: Klassische Musik

    Volkskünstler der UdSSR, Held der sozialistischen Arbeit: Bei der folgenden Einspielung unter Leitung von Gennadi Nikolajewitsch Roschdestwenski, ließ man offenbar die Wattebäuschchen auf den Schlägeln weg. Donnerlippchen, das kracht rein wie sonstwas und gibt der 4ten von Schostakowitsch nochmals eine ganz andere Würze. Das Tempo ist eher gemäßigt, dafür wirkt das Klangbild gestrafft und blitzeblank ordentlich:

    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  3. #1563
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    Standard AW: Klassische Musik

    Der Enthusiasmus mit dem unverholene Gottlosigkeit hierzuforum bejubelt wird, ist ein Zeichen für den Niedergang des Abendlanes, der alle durch Mohammedaner verursachte Symptome in den Schatten stellt.

    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  4. #1564
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    Standard AW: Klassische Musik

    Narzißmus, Niederträchtigkeit, Häme, Schadenfreude, oder, um es mit einer Wortschöpfung von Louis-Ferdinand Céline zu sagen, Fallbeilleckerei: das sind die Laster, die auch hierzuforum schmalos ausgelebt und beklatscht werden.

    Es bleibt einem kaum was anderes übrig, als mit Joh. Seb. Bach dagegenzuhalten:

    « La haine impie accroîtrait vos misères »
    ("Der gottlose Hass erhöht euer Elend")


  5. #1565
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    Standard AW: Klassische Musik



    "Es gibt bei ihm keine Flachheiten, aber auch keine Untiefen. Er macht es sich nicht billig. Er läßt sich aber auch nicht gehen, er leistet sich keine Exzesse. Er sagt bloß begrenzend, wie alles ist."
    "Er war, wie Grillparzer schön von ihm gesagt hat, der Musiker, 'der nie zu wenig tat und nie zu viel, der stets erreicht, nie überschritt sein Ziel'. Da ist kein Licht, das nicht auch das Dunkel kennte, keine Freude, die nicht auch das Leid in sich schlösse, aber auch umgekehrt: kein Erschrecken, kein Zorn, keine Klage, der nicht der Friede in irgendeiner Nähe oder Ferne zur Seite träte. Kein Lachen ohne Weinen also, aber auch kein Weinen ohne Lachen! (...) Es ist gerade die Abwesenheit aller Dämonen, gerade das Anhalten vor den Extremen, gerade die weise Konfrontierung und Mischung der Elemente, was - noch einmal: die Freiheit ausmacht, in der Mozarts Musik die echte vox humana in der ganzen Skala ihrer Möglichkeiten (...) zur Sprache kommen lässt. Wer ihn recht hört, der darf sich selber als der Mensch, der er ist - als der schlauie Basilio und als der zärtliche Cherubino, als Don Juan, der Held, und als der Feigling Leporello, als die sanfte Pamina und als die tobende Königin der Nacht, als die alles verzeihende Gräfin und als die entsetzlich eifersüchtige Elektra, er darf sich als der weise Papaganoe, die in uns allen stecken - , er darf sich als der dem Tod Verfallene und als der noch und noch Lebend, die wir ja alle sind, verstanden und selber zur Freiheit berufen fühlen."

    - Karl Barth über Mozart

    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
    Daher: Nichtwähler.
    F*ck AFD.

  6. #1566
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    Standard AW: Klassische Musik





    Alfred Einstein - nicht verwandt mit dem berühtem Albert - schreibt über das Stück:

    Ein Unikum in einem noch wahreren Wortsinn ist auch das Streichtrio K. 563, vollendet am 27. September 1788 (...). Im folgenden Frühjahr ließ er es in Dresden wiederholen, ohne mit der Ausführung ganz zufrieden zu sein, wie aus seiner Bemerkung hervorgeht (16. April 1789): »... es wurde so ganz hörbar executirt«. Es ist kein Trio wie die späteren viersätzigen Streichtrios op. 9 von Beethoven, sondern ein Divertimento »in sechs Sätzen«, »di sei pezzi«; aber ebensowenig ein Divertimento wieBeethovens Serenade für Flöte, Violine und Bratsche op. 25, die man sich zwar sehr gut im Freien vorgetragen denken kann, aber die eher ein Echo von Freiluftmusik in die Kammer überträgt. Mozarts Es-dur-Trio ist ein echtes Kammermusikwerk und hat sich nur ausgewachsen zu so großem Umfang, weil dem Zuhörer noch etwas Besonderes geboten werden sollte an Kunst, Erfindung und guter Laune. (...) Mozart hat wenig Durchführungen von so unheimlichem Ernst geschrieben wie die des ersten Satzes; ein Adagio von solcher Breite des Atems, ein Finale von so viel Liebenswürdigkeit und Intimität, und auch die »heiteren« Sätze, die Menuette und das variierte Andante haben Kraft und Tiefe, wie sie nur einem Werk zukommen von Kennern zu genießen. Nur ein Kenner kann auch die dialogische Durchbildung dieses scheinbar so bescheidenen Werkes würdigen: jedes Instrument ist primus inter pares; jede Note spricht, jede Note ist ein Beitrag zu vollendetem geistig-sinnlichem Klang. Ich finde, man macht einem Meisterwerk wie diesem Trio kein Kompliment, wenn man sagt, es klinge »wie ein Quartett« – so wäre es also ein Kompliment, von einem Quartett zu sagen, es klinge wie ein Quintett oder eine Sinfonie? Nein, es klingt wie ein Trio – wie das vollendetste, feinste, das je in dieser Welt hörbar geworden ist.
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    "Das vollendetste, feinste" Trio, das "je in dieser Welt hörbar geworden" ist, hier im Rahmen einer Veranstaltung, in der es eingebettet ist in die Mozart-Rezeption und Verehrung von Karl Barth:




    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
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  7. #1567
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    Standard AW: Klassische Musik

    "Ein vollendetes Göthesches Gedicht braucht keine Musik, gerade bei Göthe schwächt die Musik und verflacht das Wort. Ein Mozartsches Streichquintett sagt alles Tiefe gefühlsmäßig schöner als jedes Wort." - [Links nur für registrierte Nutzer]



    Großartige Interpretation (mit der "kritischen" Umstellung des Menuetts vor das Andante), die gerade in dem Zusammenspiel von 1. Violine links und Cello rechts das dialoghafte wunderbar herausbringt. Der Anfang des Stücks hat mich immer irgendwie an einen harmlosen kleinen "Ehestreit" zwischen einem sich trotzallem liebenden Ehepaar erinnert: erst sagt der Mann (das Cello) was und die Frau (1. Violine) erwidert leicht defensiv, dann kehrt sich das Ganze um (ca. nach 30 Sekunden hier in dem Video) und der Mann geht ein bisschen in die Defensive. Bevor dann beide wieder zusammenspielen und die Harmonie wiederhergestellt ist.


    "Erst in den letzten Wiener Jahren kehrt Mozart zur Gattung der Quintette zurück – oder vielmehr er beginnt sie von neuem zu pflegen. Was ihn dazu veranlaßt hat, ist schwer zu sagen. Will man nach einem äußeren Anlaß suchen, so war es vielleicht der Tod Friedrichs des Großen und die Thronbesteigung eines violoncellspielenden Dilettanten in Berlin. Am 21. Januar 1786 war Boccherini preußischer Hofkomponist geworden, und Mozart pflegte dergleichen lukrative Ernennungen mit Aufmerksamkeit zu verfolgen. Boccherini machte im folgenden Jahr bezeugtermaßen Besuche in Berlin und Breslau, vielleicht auch in Wien, wo sein Bruder Giovanni-Antonio-Gastone als Librettist lebte. (Gastone war eng verbunden mit Salieri – das ist vielleicht der Grund, daß er in den Briefen Mozarts nie erwähnt wird.) Und dieser Anlaß ist vielleicht die plausibelste Erklärung. Mozart schreibt vom April 1787 bis 1791 vier Streichquintette, vermutlich um sie dem König zu dedizieren, wenn er die Sechszahl voll gemacht hätte (...). Das erste dieser Quintette, in C (K. 515), ist nur mit Mozarts eigenem Quartett in C-dur zu vergleichen, nur daß es nicht strebend oder sehnsuchtsvoll beginnt wie dessen Allegro, sondern stolz und königlich und schicksalsvoll. (...) Das folgende wehmütige Menuett ist mehr ein »tempo di menuetto« mit einem Trio in der Unterdominant, das selber sich auswächst zu vollkommener Liedform. Für den langsamen Satz liegt die Skizze eines Andantes im Sechsachteltakt vor, das Mozart nach zehn Takten als zu leicht verworfen hat, zugunsten eines neuen von einer Tiefe der Sehnsucht und Beruhigung, die anmutet wie die Flucht in eine reinere und beglückendere Welt der Humanität, aus der Dämonie und dem Fatalismus des »Don Giovanni«, an dem Mozart ja damals gleichzeitig arbeitete. Weder Donna Anna noch Elvira sind Gestalten, an die adressiert man sich dies Andante denken könnte. Den korpulenten preußischen König hat Mozart vollkommen vergessen: der Dialog zwischen den Liebenden wird geführt zwischen Bratsche und erster Geige; und die Zwei-Einigkeit ist vollkommen. Und das Finale ist ein Abschluß von seligster Harmonie – seligster Harmonie auch zwischen homophoner und kontrapunktischer, galanter und gelehrter Haltung, wieder einer der Sätze »voller Kunst, die man nicht merkt«. Wenn Mozart, in seiner Kunst, glücklich ist, findet er einen göttlich-kindlichen Gedanken, einen Gedanken jener »zweiten Naivität«, deren nur Reife und Meisterschaft fähig sind."
    - wieder [Links nur für registrierte Nutzer] (es gibt ja Filmregisseure und Kameramänner, denen man nachsagt, dass sie so gut sind, dass man ihre Filme eigentlich an jeder beliebigen Stelle anhalten, sich das Standbild ausdrucken und an die Wand hängen könnte. Dementsprechend könnte man über Alfred Einstein vielleicht sagen, dass er so gut schreiben kann, dass man jeden zweiten Satz eigentlich aus dem Zusammenhang reißen könnte, um ihn so als Zitat und Sinnspruch über Mozart auf irgendein Plakat zu setzen.)


    Rechte und Linke sind zwei Seiten der gleichen Medaille: männerfeindlich, frauenfeindlich, armenfeindlich, arbeiterfeindlich, umweltfeindlich, freiheitsfeindlich, sexualitätsfeindlich, kulturfeindlich, intellektuellen- und akademikerfeindlich = antideutsch.
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  8. #1568
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    Wie schön, daß es hier noch Schreiber gibt, die etwas mit Substanz beitragen. Das ist genau das, was ich hier vermisse, und was in der hiesigen Schwatzbude viel zu kurz kommt.

    Vor kurzem, in Beitrag #1548 um genau zu sein, habe ich versucht, darauf aufmerksam zu machen, wie es Mozart in seinen Opern gelang, seinem Publikum Systemkritik in seiner Kunst unterhaltsam vorzuführen. Daran könnte man sich ein Vorbild nehmen. Ich selbst orientiere mich daran. Vorwürfe, die meine Neigung zu Abschweifungen von der Musik kritisieren, laufen aus diesem Grund ins Leere.

    Die Fähigkeit, eine Kritik am geltenden Herrschaftssystem subtil und kunstvoll zu transportieren, finden wir auch bei Richard Wagner, und seinem Meisterwerk "Der Ring des Nibelungen". Bei der Vorgeschichte zu seiner Tetralogie, weist Wagner gleich zu Beginn darauf hin, worum es in der Politik geht, nämlich um oben und unten, und nicht um "rechts" und "links", wie die meisten politisch interessierten Traumtänzer in der BRD noch heute annehmen.

    Woglinde
    Hei! wer ist dort?

    Wellgunde
    Es dämmert und ruft!

    Flosshilde
    Lugt wer uns belauscht!
    (Sie tauchen tiefer herab und erkennen den Nibelung.)

    Woglinde, Wellgunde
    Pfui! der Garstige!

    Flosshilde
    (schnell auftauchend)
    Hütet das Gold!
    Vater warnte vor solchem Feind.
    (Die beiden andern folgen ihr, und alle drei ver-
    sammeln sich schnell um das mittlere Riff.)

    Alberich
    Ihr, da oben!

    Rheintöchter
    Was willst du dort unten?

    Alberich
    Stör' ich eu'r Spiel,
    wenn staunend ich still hier steh'?
    tauchtet ihr nieder, mit euch
    tollte und neckte der Niblung sich gern.

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  9. #1569
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    Standard AW: Klassische Musik

    Werke von vollendetem geistig-sinnlichem Klang, wie von Smultronstället II. gestern hier beigetragen, wird man in der Musikindustrie der USA nirgends finden. Wessen Empfinden noch nicht völlig verödet und verkümmert ist, hat gar keine andere Wahl, als sich von der barbarischen Unkultur der anglo-amerikanischen Besatzer abzuwenden, um Europa für sich zu entdecken. Es sind nur USA-Süchtige, die das nicht wollen und schaffen.

    Schwüles Gedünst, mit dem die anglo-amerikanische Massenkulturpest unser eigenes Kulturgut vernebelt:

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  10. #1570
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    Eberhard Wächter, über die Vorzüge von Natürlichkeit vor der Kamera, und seinen Unwillen, sich manipulieren zu lassen:

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